Der ultimative Berlin Reiseführer inklusive Insidertipps
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Berlin und ich, das ist eine komische Geschichte. In meinen Zwanzigern habe ich die Stadt geliebt, habe oft gedacht, hier möchte ich leben. Irgendwann hat sich das dann geändert. Ich war meistens nur noch beruflich in Berlin, meistens im Winter, fand Berlin zu kalt, zu verregnet, zu laut, zu dreckig, zu weitläufig und irgendwie viel zu stressig. In diesem Jahr habe ich nun unglaublich viel Zeit in Berlin verbracht, ganz privat, im Sommer, und ganz heimlich hat sich die deutsche Hauptstadt nun wieder in mein Herz geschlichen. Ich hab festgestellt, wie cool, schön und spannend Berlin ist, wie unkompliziert. Ziemlich hip, ziemlich inspirierend für mich als Künstlerin, so schön grün und es gibt so viel zu entdecken, auch kulinarisch. Berlin ist wahrlich ein Mekka für Foodies. Sicher habe ich noch lange nicht alle Sehenswürdigkeiten gesehen, weiß noch lange nicht alles über die bewegte Geschichte der Stadt und habe bis jetzt auch nur eine kleine Auswahl der kulinarischen Highlights der Stadt kennengelernt. Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Berlin, meine persönlichen Highlights in der Hauptstadt und all meine (kulinarischen) Geheimtipps habe ich Dir aber mal in diesem Berlin Reiseführer zusammengefasst.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Berlin
Brandenburger Tor
Wahrlich kein Geheimtipp, doch wenn man das erste Mal nach Berlin reist, kommt man um einen Besuch des Brandenburger Tors am Pariser Platz nicht herum. Das Brandenburger Tor ist das Wahrzeichen von Berlin und kann eine Menge über die bewegte Geschichte der Stadt erzählen.
Das einzige noch erhaltene Stadttor, erbaut im Stile des Klassizismus, galt einst als Symbol der Trennung der Stadt, heute als Symbol der Deutschen Einheit. Errichtet wurde es 1788 auf Wunsch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II., als Vorbild diente dabei die Athener Akropolis. Nach dem Mauerbau 1961 stand das Brandenburger Tor im Ostberliner Sperrgebiet und war dadurch bis 1989 das Mahnmal der Teilung. Rund 100.000 Menschen feierten am 22. Dezember 1989 die offizielle Öffnung des Brandenburger Tors und seitdem gilt es als Wahrzeichen der Wiedervereinigung.
Reichstagsgebäude
Ein weiteres Wahrzeichen ist das Reichstagsgebäude, der Sitz des Parlaments und Dreh- und Angelpunkt der deutschen Politik. Von der gläsernen Kuppel genießt Du einen fantastischen Ausblick, während unter Dir politische Entscheidungen getroffen werden.
Der Grundstein für das Reichstagsgebäude wurde bereits 1884 gelegt. Erbaut wurde es als Sitz für das Parlament des neu gegründeten Deutschen Reiches. 1918 wurde vom Balkon des Reichstags die Weimarer Republik ausgerufen, danach wurde hier allerdings dunkle Geschichte geschrieben. 1933 wurde das Gebäude bei einem Großbrand großteils zerstört. Man munkelt, es war Brandstiftung von Kommunisten, wobei dies bis heute nicht bewiesen ist. Damit begann die Machtübernahme der Nationalsozialisten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Reichstag dann bombardiert und 1945 hissten die sowjetischen Soldaten die rote Flagge am zerstörten Reichstag, um den Sieg über das Deutsche Reich zu markieren. Bis zur Wiedervereinigung regierte das Parlament in Bonn, wobei der Reichstag in Nachkriegszeiten weder aufgebaut wurde, allerdings ohne Kuppel. Erst mit dem geplanten Umzug des Deutschen Reichstags 1991 wurde der Umbau des Reichstagsgebäudes geplant und anschließend von Sir Norman Foster realisiert. Er verpasste dem Gebäude seine heute so charakteristische gläserne Kuppel. Seit 1999 ist der Reichstag nun Heimat des Bundestags.
Museumsinsel
Zum Bauensemble auf der Spreeinsel mitten in Berlin gehören gleich fünf berühmte Museen, welche bereits unter den preußischen Herrschern errichtet wurden und heute UNESCO Welterbe sind. Alles begann 1830 mit der Eröffnung des Alten Museums im Lustgarten gegenüber vom Berliner Dom. Die Idee dahinter war, historisch bedeutende Sammlungen und Kunst der Allgemeinheit zugänglich zu machen. In den folgenden 100 Jahren entstanden insgesamt fünf Museen und die Insel erhielt den heutigen Namen Museumsinsel. Neben dem Alten Museum entstanden das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, die an einen griechischen Tempel erinnert, das heutige Bode-Museum und das Pergamonmuseum.
Das Pergamonmuseum beheimatet eine der weltweit bedeutendsten Antikensammlungen und das berühmteste Werk ist sicherlich der Pergamonaltar. Ein weiteres sehenswertes Highlight ist das hohe Markttor von Milet, sowie das babylonische Ishtar-Tor. Highlight des Neuen Museums ist neben dem Bauwerk selbst die weltberühmte Büste der Nofretete.
Möchtest Du alle fünf Museen besuchen, empfehle ich Dir den Kauf der Berlin Welcome Card.
East Side Gallery
Einst teilte die Berliner Mauer Ost- und Westberlin. Mittlerweile gehört die Mauer längst der Vergangenheit an und nur wenige Teile stehen noch. Den längsten zusammenhängenden Mauerabschnitt bildet der 1,3 Kilometer lange Teil am Spreeufer in Friedrichshain, der heute als längste Open-Air-Galerie der Welt gilt.
Gleich nach dem Mauerfall begannen 118 Künstler aus 21 Ländern diesen Abschnitt der Mauer zu gestalteten und im September 1990 eröffnete die East Side Gallery, welche heute unter Denkmalschutz steht. Rund 100 Street Art Werke findet man heute auf der ehemaligen Ostseite der Mauer. Werke, die sich auf die politischen Veränderungen von 1989 bis 1990 beziehen. Eines der bekanntesten Murals, nicht nur in Berlin, sondern weltweit ist der Sozialistische Bruderkuss zwischen Honecker und Breschnew von Dimitrji Vrubel.
Wer mehr über die Kunstwerke erfahren möchte, dem empfehle ich eine Führung mit der Stiftung Berliner Mauer. Diese finden jeden Samstag statt. Eine Vorabreservierung ist erforderlich.
Berliner Dom
Der Berliner Dom befindet sich ebenfalls auf der Museumsinsel und ist mit seiner riesigen prunkvollen Kuppel mit dem goldenen Kreuz auch kaum zu übersehen. Mindestens genauso sehenswert ist jedoch der aufwendig verzierte Innenraum der einstigen Hofkirche der Hohenzollern am Lustgarten. Sein heutiges monumentales Aussehen erhielt der Dom jedoch erst um 1900 auf Wunsch von Kaiser Friedrich Wilhelm II., für den der Berliner Dom die Hauptkirche des Protestantismus darstellte und Antwort auf den Petersdom in Rom und die St Pauls Cathedral in London sein sollte. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen und die DDR begann erst 1975 mit der Renovierung des Baus. So prunkvoll wie einst ist der Dom heute zwar nicht mehr, dennoch überaus sehenswert.
Im Eintrittspreis für den Dom ist eine Führung enthalten, welche alle 20 Minuten stattfindet und viele spannende Infos über den Dom bietet.
Adresse: Am Lustgarten, 10178 Berlin | Öffnungszeiten: von September bis Februar immer von Montag bis Samstag von 9.00 – 19.00 Uhr, Sonntags von 12.00 – 19.00 Uhr, in den Sommermonaten täglich bis 20.00 Uhr
Das Holocaust-Mahnmal
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist, das sollte vorab gesagt sein, ein Ort des Gedenkens, der Erinnerung und der Mahnung. Daher sollte es selbstverständlich sein, dass es nicht angebracht ist, auf dem Denkmal herumzuklettern oder für Instagram Fotos zu posieren.
Die zentrale Erinnerungsstätte geht auf einen Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman zurück, der auf dem 19.000 Quadratmeter großen, sich sanft neigenden Gelände 2.711 unterschiedliche Betonstelen aufstellen lies. Mit seiner Abstraktheit lässt dieses Denkmal viel Raum für Interpretation, jeder nimmt diesen Ort wohl anders wahr und setzt sich anders mit der Geschichte auseinander. Genau das wollte der Architekt jedoch auch damit erreichen. In einem unterirdischen Raum gibt es darüber hinaus eine Ausstellung mit Infos zu den Opfern, ihren persönlichen Schicksalen und über die Verfolgung und Vernichtung der Juden.
Adresse: Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 – 18.00 Uhr
Topographie des Terrors
Ebenfalls ein Ort der Erinnerung und der Mahnung und gleichzeitig ein Museum ist die Topographie des Terrors. Auf dem Gelände befanden sich zwischen 1933 und 1945 die Einrichtungen des nationalsozialistischen Terrorapparates: die Zentrale der Gestapo, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst und das Reichssicherheitshauptamt. Ein Ort, an dem der Schrecken allgegenwärtig war und irgendwie immer noch ist. In der Ausstellung erfährst Du an Hand von Fotos und Dokumenten mehr über die Institutionen und ihre grausamen Verbrechen von der Machtübernahme bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Bei einem Rundgang über das Gelände gelangst Du außerdem auch direkt zu den Orten des Geschehens. Am besten nutzt Du dafür den Audioguide oder die App, um auch wirklich mehr über diese Orte zu erfahren.
Adresse: Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin | Öffnungszeiten: täglich von 10.00 – 20.00 Uhr
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Ein weiteres Mahnmal und zwar gegen den Krieg und die Zerstörung bildet die Gedächtniskirche am Kurfürstendamm. Markant steht sie da, die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und deren moderner Anbau. Drum herum tobt der Verkehr. Die meisten Berliner eilen achtlos vorbei und Straßenkünstler zeigen davor am Breitscheidplatz, was sie können. Außen tobt das Berliner Leben, im Inneren ist es ruhig, wie man es von einer Kirche erwartet – ein Ort des Friedens und Innehaltens.
Erbaut wurde die monumentale Kirche einst zu Ehren von Wilhelm I., dem ersten deutschen Kaiser. Bei der Einweihung erschallten die fünf Glocke laut in der Stadt. Später wurde es leise, denn vier der fünf Glocken wurden zu Kriegszwecken eingeschmolzen. 1943 wurde die Kirche dann bei Bombenangriffen stark zerstört, die Spitze des Hauptturms brach ab und der Dachstuhl ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden der Stadt wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut, da die Alliierten sich damit schwertaten ein Symbol für den übersteigerten Nationalstolz wieder zu errichten. 1956 sollte die Gedächtniskirche dann komplett abgerissen werden, doch die Bevölkerung reagierte mit Protest.
So wurde als Kompromiss ein neuer Kirchenbau integriert – ein wabenförmiger Bau aus Betonelementen und farbigen Glasbausteinen, die das Innere der Kirche in intensivem Blau erstrahlen lassen. Im alten Turm befindet sich heute eine Gedenkhalle als Ort der Mahnung gegen den Krieg und die Zerstörung. Außerdem findet man hier auch das Nagelkreuz von Coventry. Die Nägel stammen aus den verkohlten Dachbalken der Kathedrale von Coventry, die bei einem Bombenangriff 1940 nahezu komplett zerstört wurde. Die Nagelkreuze aus Coventry, die auch in Dresden, in Hiroshima und Wolgograd stehen, gelten als Zeichen der Versöhnung. Bis 2015 wurde auch der Alte Glockenturm aufwendig restauriert und gleich nebenan an wurde ein neuer moderner Turm erbaut.
Adresse: Breitscheidplatz, 10789 Berlin | Öffnungszeiten: täglich von 9.00 – 19.00 Uhr
Die Hackeschen Höfe, Rosenhöfe und das Haus Schwarzenberg
Die Hackeschen Höfe bestehen aus insgesamt acht Höfen mit wunderschönen Jugendstilfassaden und gelten noch heute als größtes Gewerbehofensemble in Deutschland. Schon früher fand hier eine Mischnutzung statt. Es gab Geschäfte, Manufakturen, Wohnungen, aber auch Festsäle und das hat sich nicht wirklich geändert. Heute findet man hier zahlreiche Designerläden, einige nette Restaurants und Cafés, ein Kino, aber auch Architekturbüros und Werbeagenturen haben hier eine Heimat gefunden.
Gleich neben den Hackeschen Höfen befinden sich die Rosenhöfe, die ein klein bisschen weniger bekannt und etwas Ruhiger sind, aber wie ich finde, mindestens genauso schön. Die Höfe sind wunderschön bepflanzt und kleine Designerläden laden zum Shoppen ein.
Das Haus Schwarzenberg gehört weder zu den Hackeschen Höfen noch zu den Rosenhöfen. Es liegt genau dazwischen und fällt irgendwie auch völlig aus dem Rahmen. Während die beiden anderen Höfe wunderschön renoviert und aufgeräumt sind, steht das Haus Schwarzenberg für alternative Street Art und Subkultur. Unzählige Graffitis zieren die Wände und noch heute hat der Hof das Flair der 90er Jahre kurz nach der Wende.
Wenn Du mehr über die versteckten Hinterhöfe in Berlin erfahren möchtest, empfehle ich Dir diesen Rundgang.
Potsdamer Platz
Anfang des 20. Jahrhunderts herrschte Reges Treiben am Potsdamer Platz, sogar die erste Ampel Europas stand hier und regelte den Verkehr für Omnibusse, Straßenbahnen, Kutschen und Fahrzeuge. Während dem Zweiten Weltkrieg wurde der Potsdamer Platz jedoch komplett zerstört. Zurück blieb Leere, nichts als Leere, und mitten in diesem leeren Nirgendwo, dem Dreiländereck zwischen dem sowjetischen, dem britischen, sowie dem amerikanischen Sektor, stand die Berliner Mauer und teilte den Platz.
Kaum vorstellbar heute, wo um einen herum wieder das Berliner Leben tobt, Hochhäuser in den Himmel ragen, sich Kinos, Cafés, Restaurants und Shoppingcenter aneinander reihen und Fans modernen Architektur ihr wahre Freude haben – vor allem im Sony Center. Doch ich kann mich an den Anblick der Leere tatsächlich noch erinnern, denn ich stand 1990 das erste Mal auf diesem Platz, als dort nichts als Ödnis war und so staune ich heute immer wieder sobald ich die U-Bahn-Station am Potsdamer Platz verlasse und noch immer verschlägt es mir bei dem Anblick fast die Sprache.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Stadtquartier im Zentrum der Hauptstadt komplett neu erbaut und in nur 5 Jahren entstand auf der größten Baustelle Europas ein neues urbanes Zentrum. Ein eingelassener Metallstreifen erinnern noch heute daran, wo einst die Mauer verlief und über den digitalen Pflasterstein vor dem Tower der Deutschen Bahn kannst Du dich auf eine interaktive Zeitreise begeben und den Potsdamer Platz von einst erleben.
Das Kaufhaus des Westens
Das Kaufhaus des Westens begann vor 110 Jahren als abenteuerliche Idee eines Berliner Kaufmanns. Schon damals präsentierte das Kaufhaus seinen Kunden Begehrtes aus aller Welt, von Mode aus Paris bis hin zu exotischen Früchten aus der Südsee. Die Feinkostabteilung im 6. Stock ist sicherlich kein Geheimtipp, aber für jeden Foodie dennoch das absolute Paradies in Berlin, denn hier bleibt wirklich kein Wunsch offen. Die Feinkostabteilung ist die größte Europas und bietet 35.000 verschiedene Produkte aus aller Welt auf ganzen 7.000 qm. Außerdem sorgen 150 Köche an mehr als 30 Gourmetbars für das leibliche Wohl. Sehr zu empfehlen sind die leckeren Krabbenbrötchen, aber auch die köstlichen Törtchen und Desserts aus der hauseigenen Patisserie.
Adresse: Tauentzienstraße 21-24, 10789 Berlin | Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10.00 – 20.00 Uhr, Freitags bis 21.00 Uhr
Die Neue Synagoge
Die Neue Synagoge in der Oranienburger Strasse galt einst als Zentrum des jüdischen Gemeindegeschehens in Berlin und war die Hauptsynagoge Deutschlands. Erbaut wurde sie nach Entwürfen von Eduard Knoblauch von seinem Schüler Friedrich August Stüler im 19. Jahrhundert. Erstaunen mögen die orientalischen Elemente an der Synagoge, doch Knoblauch war ein großer Fan der Alhambra im spanischen Grenada und ließ einige der Elemente in seine Entwürfe einfließen. Die Einweihung 1866 erlebten weder Knobloch noch Stüler und zum Glück auch nicht die „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938. Denn in dieser Nacht brannten Teile der Synagoge aus. Später wurde die Synagoge durch Bomben der Alliierten weiter zerstört. Doch seit 1995 erstrahlt die goldene Kuppel der Synagoge wieder in vollem Glanze und kann samt der Ausstellung zu Geschichte der Juden in Berlin besichtigt werden.
Adresse: Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin | Öffnungszeiten: im Sommer Montag bis Freitag von 10.00 – 18.00 Uhr, Sonntags von 10.00 – 19.00 Uhr, im WinterSonntag bis Donnerstag von 10.00 – 18.00 Uhr, Freitags von 10.00 – 15.00 Uhr
Nikolaiviertel
Wer dem Charme des alten Berlin kennenlernen möchte, dem empfiehlt sich ein Spaziergang durch die kleinen Gassen des Nikolaiviertels mit seinen zauberhaften Cafés und Kneipen. Hier fühlt man sich zurückversetzt in das Berlin vergangener Zeiten. Statt Hochhäusern und gigantischen Boulevards findet man hier malerische Gassen und romantische, kleine Häuser. Idylle pur und das mitten in der Hauptstadt. Das Nikolaiviertel befindet sich rund um die bereits 1200 n. Chr. entstandene Kirche St. Nikolai und ist das älteste Wohngebiet der Stadt.
Wobei der Schein trügt. Zwar muten die Gassen mittelalterlich an, doch handelt es sich größtenteils um Bauten aus der Nachkriegszeit. Einst war das Viertel geprägt von Gasthöfen, Handwerksbetrieben und Bauernhöfen. Beliebt war es bei vielen berühmten Künstlern wie etwa Kleist, Lessing oder auch Casanova.
Bei Bombenangriffen im Jahre 1944 wurde das Viertel jedoch weitestgehend zerstört und war danach ein einziges Trümmerfeld. Erst zwischen 1981 und 1987 wurde das Viertel nach alten Plänen rekonstruiert. Anlass dafür war das 750. Stadtjubiläum. So erstrahlen die Häuser und Straßen heute wieder in historischem Glanz. Sehenswert sind neben dem Viertel selbst und der St. Nikolai Kirche auch der Ephraimpalais und das Knoblauchhaus. Ersteres ein Meisterwerk der Berliner Palaisarchitektur des 18. Jahrhunderts, zweiteres ein Barockbau, in welchem man einen Einblick in das großbürgerliche Berliner Leben von einst bekommt.
Wenn Du mehr über das Nikolaiviertel erfahren möchtest, empfehle ich Dir einen geführten Rundgang durch das historische Zentrum.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Berlin die Du ebenfalls nicht verpassen solltest:
- Alexanderplatz
- Checkpoint Charly
- Gedenkstätte Berliner Mauer
- Mauermuseum
- Berliner Fernsehturm
Märkte in Berlin
Flohmärkte, auf den allerlei Kitsch und Trödel verkauft wird, gibt es in Berlin zu Hauf. Doch lassen sich hier auch noch wirklich tolle Antiquitäten, Geschirr wie von Oma und tolle Vintageklamotten ergattern und das zu humanen Preisen, zumindest wenn man sich beim Handeln geschickt anstellt. Außerdem liebe ich dieses Flair auf den Flohmärkten. Doch nicht nur tolle Flohmärkte gibt es in Berlin, sondern auch schöne Wochenmärkte, auf welchen tolle Produkte aus Berlin und der Region angeboten werden. Außerdem gibt es hier oft auch himmlisches Street Food. Meine Favoriten unter den Wochen- und Flohmärkten sowie Tipps für die Berliner Markthallen findest Du im Folgenden.
Mauerpark
Einst befand sich auf dem heutigen Parkgelände der Grenzstreifen der Berliner Mauer und das ganze Gelände war von 1961 bis 1989 Sperrzone. Danach wurde das Areal zur öffentlichen Grünfläche. Seitdem treffen sich hier die Berliner zum Joggen, Radfahren oder um einfach nur faul in der Sonne zu liegen. Immer wieder schön ist ein sommerlicher Sonntag im Mauerpark. Am Flohmarkt stöbern, sich durch die Street Food Köstlichkeiten futtern und anschließend einfach in der Sonne sitzen und den Straßenmusikern lauschen, selbst beim Mauerpark-Karaoke im Amphitheater mitmachen oder den Street Artists bei der Arbeit zusehen – das ist für mich Berlin, genau wie ich es mag.
Boxhagener Platz
Immer samstags findet auf dem Boxhagener Platz in Friedrichshain der Wochenmarkt statt, auf dem regionale Produzenten ihre Waren feilbieten. Dazwischen Stände mit russischen Pelmeni, türkischen Gözleme, nette mobile Cafébars und Stände mit süßen Köstlichkeiten wie New York Cheesecake. Sonntags wird der Boxhagener Platz dann zum Trödelmarkt. Hier findet man von alten Platten und Büchern über Möbel, Hausrat und Vintage Klamotten wirklich alles, was man sich vorstellen und brauchen kann, aber auch die ein oder andere Kuriosität. Auf jeden Fall kann man hier einige Stunden wunderbar stöbern und shoppen. Herrlich lässt sich das mit einem Sonntagsbrunch in einem der unzähligen hippen Cafés rund um den Platz verbinden.
RAW-Flohmarkt
Jeden Sonntag kann man nach einer durchtanzten Nacht in einem der Clubs auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain anschließend direkt auf dem Flohmarkt stöbern gehen. Hier findet man neben nützlichen Haushaltswaren, Möbeln, Antiquitäten und schönen Klamotten auch allerlei Lustiges und Kurioses, aber auch viele coole Designerstücke. Dazwischen locken Street Food Stände mit allerlei Köstlichkeiten aus aller Welt.
Markthalle Neun
Die historische Markthalle Neun in Kreuzberg ist wahrlich kein Geheimtipp mehr und seit der Wiedereröffnung 2011 auch bei Touristen äußerst beliebt. Dennoch lohnt finde ich ein Besuch schon alleine, um die vielen kleinen Geschäfte einiger toller Berliner Produzenten, wie zum Beispiel die Tofu Tussis, die Pastamanufaktur Mani oder die italienische Bäckerei Sironi zu besuchen.
Dienstags, freitags und samstags findet hier außerdem ein Wochenmarkt statt, auf welchem man frisches Gemüse, Brot, Honig und Milchprodukte aus der Region findet. Grund für die Bekanntheit der Markthalle Neun ist aber vor allem der Streetfood Thursday, der jeden Donnerstagabend von 17.00 – 22.00 Uhr stattfindet. Dann gibt es hier leckere Spezialitäten aus aller Welt wie zum Beispiel thailändische Tapioka Dumplings, britische Pies oder nigerianisches Fufu.
Adresse: Eisenbahnstraße 42/43, 10997 Berlin | Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 12.00 – 18.00 Uhr, Samstag von 10.00 – 18.00 Uhr, Donnerstags bis 22.00 Uhr
Marheineke Markthalle
Noch schöner finde ich persönlich die Marheineke Markthalle am gleichnamigen Platz im Bergmannkiez in Kreuzberg. Etwas weniger touristisch geht es hier zu als in der Markthalle Neun. Hier geht der Kreuzberger regionale Bioprodukte Fleisch, Käse, Milch, Brot, Fisch, Säfte, Obst, Gemüse und Blumen einkaufen.
Dazu gibt es in der Markthalle, die auf eine lange Geschichte zurückblickt, auch internationale Feinkost und viele kleine Imbisse und nette Cafés. Außerdem finden hier regelmäßig erstklassige Kunstausstellungen statt. Alle Krimifans sollten unbedingt mal in der Krimibuchhandlung Hammett vorbeischauen. Mit dem frisch ergatterten Krimi kann man anschließend herrlich im Café Barcomi’s bei Kaffee und Cheesecake relaxen. Am Wochenende findet auf dem Marheineke Platz außerdem immer ein cooler Flohmarkt statt.
Meine Lieblingsorte in Berlin abseits der ausgetretenen Touristenpfade
Der Flughafen Tempelhof
Der Flughafen Tempelhof zählte bei der Eröffnung 1927 zu den ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands. Bereits in den 30er Jahre wurde der Flughafen jedoch zu klein und man baute einen neuen, größeren Flughafen um den alten herum. Das neugebaute Flughafengebäude war zwei Jahre lang das flächenmäßig größte Gebäude der Welt, bis das Pentagon in Arlington fertiggestellt wurde. Während des zweiten Weltkriegs wurde auf dem Flughafen ein gigantisches Endmontagelager für deutsche Bomber eingerichtet und der alte Flughafen diente als Fliegerhorst der Luftwaffe. Erst Ende des Zweiten Weltkriegs, nach notwendigen Reparaturen durch die US-Truppen, wurde der neue neoklassizistische Flughafen dann wirklich in Betrieb genommen und auch als Militärstützpunkt genutzt.
Ab 1948 diente der Flughafen während der Blockade West-Berlins dem Transport von Verpflegung für die Stadt. Die Versorgung durch die Berliner Luftbrücke dauerte fast 1 Jahr und Maschinen landeten zum Teil im 90-Sekunden-Takt. Der Pilot Gail Halvorsen begann damit, beim Landeanflug auf Tempelhof mit Fallschirmen aus Taschentüchern Süßigkeiten abzuwerfen, was viele andere Piloten übernahmen. So bekamen die Flugzeuge den legendären Spitznamen Rosinenbomber.
Nach einem Volksentscheid wurde der Flughafen im Jahr 2008 geschlossen. Heute wird der ehemalige Flughafen als Forum für die Kultur-, Medien- und Kreativwirtschaft genutzt. Seit 2010 ist das Tempelhofer Feld, das im Übrigen größer ist als der Central Park in New York, auf dem ehemaligen Flugfeld der Allgemeinheit zugänglich.
Viele Berliner kommen bei schönem Wetter zum Joggen, Skaten oder Biken hierher oder um einfach nur in der Wiese zu liegen und die Sonne zu genießen. Mitten in der Stadt und doch kann mir hier mal dem Berliner Trubel entfliehen. Darüber hinaus kann ich Dir eine Führung über den alten Flughafen empfehlen, die Mythos Tempelhof Touren sind wirklich spannend und man kann Orte besichtigen, die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt, wie etwa den Luftschutzbunker oder die Basketball-Halle der Amerikaner und das mit Guides, die einst selbst hier gearbeitet haben.
Das RAW-Gelände
Das RAW-Gelände, das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk der Deutschen Bahn in der Warschauer Straße in Friedrichshain, ist heute Raum für interkulturelle Projekte, Ausstellungen, Märkte. Viele Clubs und Bars haben hier außerdem ihre Heimat. Darüber hinaus gibt es auf dem RAW-Gelände ein ganz tolles kleines alternatives veganes Restaurant: das Emma Pea. Typisch Berlin in etwas abgerockter Atmosphäre, aber sehr charmant und gemütlich. Am offenen Kamin werden hier Suppen, Burger, Wraps, Tapas und Kuchen serviert. Etwa die Hälfte der Gerichte sind vegan. Und das Emma Pea ist obendrauf auch noch sehr günstig!
Empfehlen kann ich dir vor allem den veganen Rote Bete Burger mit Chipotle Mayonnaise, karamellisierten Zwiebeln, Tomaten, Salat und einer feinen Salsa mit Tandoorie-Wedges. Dazu frischen Ingwertee oder einen leckeren Smoothie.
Der Name Emma Pea kommt übrigens von einer Elefantendame namens Emma Pea. In den 60ern wurden im Winter gleich neben dem Restaurant Elefanten für diverse Zirkusunternehmen untergebracht. Emma Pea ist eine Elefantenkuh in Rente aus dem ehemaligen Zirkus Brimborium, die heute ihren Lebensabend in einem Reservat in Botswana verbringen darf und das auch Dank der Patenschaft der Emma Pea Bar. Aus diesem Grund findest Du auch zahlreiche Elefantenstatuen und sogar ein Bild von Emma Pea in Botswana in der Bar.
Die Auguststrasse
Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich viele jüdische Familien in der Auguststraße an und prägten das Viertel bis in die 1930er Jahre. In der Straße befanden sich damals ein jüdisches Krankenhaus, eine Mädchenrealschule und ein Kinderheim. Heute ist die Augustrasse mit ganzen 60 Kunstgalerien die schicke Kunstmeile in Berlin Mitte. Nur die neun Stolpersteine erinnern heute an die Zeit der Deportationen.
Ein paar Fotos, Schulbänke und ein wenig des alten Flairs findet man noch in der ehemaligen jüdischen Mädchenrealschule. Aber vor allem steht die aufwendig sanierte Schule heute für gutes Essen und Trinken, Kunst und Geschichte und das alles unter einem Dach. Im Szenerestaurant Pauly Saal in der ehemaligen Turnhalle der Schule werden köstliche Spezialitäten aus der französischen Küche serviert. Während sich das Mogg die Delis in New York zum Vorbild genommen hat. Hier bekommst Du wirklich das beste Pastramisandwich außerhalb New Yorks.
Außerdem solltest Du mal in Clärchens Ballhaus vorbeischauen. Bereits 1913 eröffnete Fritz Bühler in der Auguststraße das Tanzlokal Bühlers Haus. Bekannt wurde es unter dem Namen Clärchens Ballhaus, wie es seine Witwe Clara liebevoll nannte, nachdem Fritz im ersten Weltkrieg gefallen war. In Clärchens Ballhaus tanzte einst die gehobene Gesellschaft Berlins.
Aber auch heute wird hier noch getanzt und es finden viele Veranstaltungen statt. Du kannst aber auch einfach vorbeischauen, um in der urigen Atmosphäre oder im netten kleinen Biergarten einen Kaffee oder Snack zu genießen und wenn Du Glück hast, kannst Du einen Blick in den Tanzsaal und den prächtigen und dekadenten historischen Spiegelsaal werfen. Ein Teil des Personals ist hier übrigens bereits seit vor der Wende angestellt, hier triffst Du wirklich noch Berliner Originale und Charaktertypen.
Der Viktoriapark
Der Viktoriapark, benannt nach der englischen Gemahlin von Kaiser Friedrich III., ist einer der Lieblingsorte der Kreuzberger, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen und dem Trubel der Stadt zu entfliehen. Doch ist der Viktoriapark weit mehr als nur ein Park. Mitten im Park befindet sich der Kreuzberg, eher ein Hügel als ein Berg, gerade einmal 66 Meter misst er. Doch gab dieser dem Ortsteil Kreuzberg seinen Namen.
Bei einem Spaziergang hoch hinauf auf den Kreuzberg geht es vorbei an einem künstlich angelegten Wasserfall (eine Kopie des Hainfalls im Riesengebirge, das einst das Lieblingsreiseziel der adligen und vermögenden Berliner war) und Tiergehegen. Oben auf dem Kreuzberg angekommen, eröffnet sich vom Schinkelschen Nationaldenkmal, das aussieht wie der Turm einer gotischen Kathedrale und für den Siegeszug über Napoleon Bonaparte und die Erlösung Europas von der französischen Vorherrschaft steht, ein grandioser Blick auf Berlin.
Landwehrkanal
Der Landwehrkanal ist die erste künstliche Wasserstraße durch Berlin und zieht sich auf 10 Kilometern durch Treptow, Kreuzberg, Neukölln, Tiergarten und Charlottenburg. Im 19. Jahrhundert wurde der Kanal gebaut, um den Transport von Gütern zu erleichtern, da Straßen und Schienen während der Industrialisierung nicht mehr ausreichten.
Heute ist besonders die Gegend zwischen Charlottenburg und Kreuzberg eines der liebsten Naherholungsgebiete der Berliner und sicher auch eines der schönsten. Herrlich kann man an den Uferpromenaden spazieren und auf den Grünflächen am Wasser die Sonne genießen. Besonders schön das Paul-Lincke-Ufer und das gegenüberliegenden Maybachufer, wo man zahlreiche Restaurants, Cafés und Gartenlokale direkt am Wasser findet und das echte Kreuzberg erleben kann. Besonders schön finde ich die Ankerklause direkt an der Kottbusser Brücke.
Das Haus der Buchdrucker
In den 20er Jahren war das Haus der Buchdrucker die Publikationszentrale des deutschen Buchdruckverbandes. Neben den Zeitungen des Verbandes wurden hier auch zahlreiche avantgardistische Bücher gedruckt und junge Grafiker der Büchergilde Gutenberg produzierten hier echte Buchkunst. 1933 wurden die Gewerkschaftshäuser jedoch von den Nazis besetzt und die freien Gewerkschaften in Deutschland abgeschafft. Die Einrichtung des Hauses wurde zerstört und die Angestellten entlassen, verhaftet oder gar umgebracht.
Seit Kriegsende ist das Haus nun wieder in Gewerkschaftsbesitz, heißt mittlerweile im Besitz von ver.di. Das Haus ist heute ein modernes Geschäftshaus. Erhalten ist jedoch das geflieste Treppenhaus im Bauhausstil und der alte Aufzug mit Sitzbänken. Hochfahren lohnt, der Ausblick von oben ist nämlich echt genial!
Oberbaumbrücke
Ich weiß nicht wieso, aber ich liebe den Anblick der Oberbaumbrücke, die irgendwie ja auch ein bisschen ein Wahrzeichen von Berlin ist und ein Wahrzeichen für das Zusammenwachsen von Ost- und Westberlin – von Kreuzberg und Friedrichshain. Für mich ist die Brücke der perfekte Ort, um den Sonnenuntergang über Berlin zu beobachten und es bieten sich zahlreiche tolle Fotomotive.
Wasserturm am Kollwitzplatz
Herrlich entspannen kann man auch in dem kleinen Park am Kollwitzplatz. In dessen Mitte erhebt sich auf dem zugeschütteten Wasserbecken der alte Wasserturm, liebevoll dicker Hermann genannt, und bildet einen markanten Hingucker. Der Wasserturm ist der älteste noch erhaltene Wasserturm der Stadt. Hat man die steilen Stufen zum hoch gelegenen Park einmal erklommen, bietet sich von oben ein herrlicher Blick auf die Gründerzeitbauten des Kollwitzkiez und auf den Fernsehturm.
Die Bergmannstrasse
Die Bergmannstrasse ist bekannt für seine zahlreichen Cafés und Restaurants. Hier findet man von Thaispezialitäten über türkische Köstlichkeiten und amerikanische Bagels alles, was das Foodie-Herz begehrt. Aber auch viele Boutiquen, alteingesessene Secondhandläden und Antiquitätenläden findet man in den wunderschönen Gründerzeithäusern der Straße. Ein Besuch der Straße lohnt zum Shoppen und Futtern, doch bieten sich hier auch zahlreiche tolle Fotospots. Zwar ist die Bergmannstrasse kein Geheimtipp mehr, doch einer der buntesten Orte der Stadt, Herzstück des Bergmannkiez und der Ort, an dem man noch alteingesessene Berliner als auch Zugezogene trifft. Tradition trifft hier auf Innovation und Improvisationstalent und echtes Kreuzberger Lebensgefühl.
Von der Bergmannstrasse lohnt ein ein Spaziergang Richtung Oranienstrasse, wo sich vor allem richtige coole Klamottenläden, aber auch nette Bars und Cafés finden. Noch ein Stück weiter am Moritzplatz liegen die Prinzessgärten, ein tolles Urban Gardening Projekt.
Der Chamissoplatz
Mindestens genauso schön wie die Bergmannstrasse ist der Chamissoplatz im gleichnamigen Kiez. Er gilt als einer der schönsten Plätze Berlins und ist bekannt aus vielen Filmen, denn die denkmalgeschützten Gründerzeit-Altbauten mit den schönen Hinterhöfen aus dem 19. Jahrhundert werden gerne als Filmkulisse (besonders für Hollywood-Streifen) genutzt. Hier genießt man wirklich noch das Flair vergangener Jahrhunderte. Man flaniert vorbei an Häusern mit prächtigen Stuckdekorationen und wunderschönen alten Türen. Gaslaternen und historische Wasserpumpen zieren die Kopfsteinpflastergassen. Heute absolut sehenswert, einst war das Leben in den engen und schlecht belüfteten Wohnungen aber wohl weitaus weniger romantisch.
Pfaueninsel
Ein weißes Schloss auf einer Insel und unzählige Pfauen, die Rad schlagen, auch das ist Berlin. Kaum vorstellbar, oder? Doch diesen romantischen Ort gibt es wirklich. Als junger Kronprinz entdeckte Friedrich Wilhelm II. die Insel in der Havel für sich und zog sich mit seiner Wilhelmine, Gräfin von Lichtenau, regelmäßig für romantische Schäferstündchen hier her zurück. 1797 ließ er dann das romantische Sommerschlösschen im romantischen Ruinenstil errichten.
Unversehrt überdauerte es den Zweiten Weltkrieg und steht noch hier noch heute. Rund um das Schloss mit den markanten Rundtürmen befindet sich eine kunstvoll gestaltete Grünanlage und weitere interessante Gebäude, wie der Luisentempel, die Alte Meierei und das neogotische Kavalierhaus, das schon als Kulisse für Edgar-Wallace-Filme diente. Mit etwas Glück kann man neben den namensgebenden Pfauen hier übrigens auch Spechte, Kormorane und Wasserbüffel erspähen.
Von der Innenstadt aus erreichst Du die Insel mit der S-Bahn bis Wannsee. Von dort geht es dann mit Bus und Fähre weiter. Die Fähre fährt von Juni bis Oktober dienstags bis sonntags regelmäßig von 10.00 – 18.00 Uhr.
Street Art in Berlin
Es gibt wohl wenige Städte weltweit, in welchen man so viel Street Art findet wie in Berlin. Vermutlich hört man hier nachts das Klicken der Spraydosen, wenn man durch die Stadt spaziert. Tags findet man hier genauso wie gigantische Murals, die sich über ganze Hausfassaden ziehen. Die einen wurden legal gesprayt, die anderen illegal in nächtlichen Aktionen. Beides Kunst im Auge des Betrachters und vielleicht einfach ein wenig Geschmacksache, doch all diese Kunstwerke machen die Stadt etwas bunter.
Bunt ist die ganze Stadt, besonders schöne Graffitis und Murals findet man beispielsweise in Friedrichshain rund um die Kreutzingerstrasse, aber auch im Mauerpark, im Urban Spree in der Revalerstrasse, in Kreuzberg und am Teufelsberg. Nicht zu vergessen die East Side Gallery an der Berliner Mauer, wo sich bis heute eines der wohl bekanntesten Streetart Werke in Berlin und vielleicht weltweit befindet – „der Kuss“ zwischen Erich Honecker und seinem russischen Kollegen Leonid Brezhnev.
Coole Aktivitäten und Touren in Berlin
Alternative Street Art Tour
Wenn Du mehr über die Graffitis und Murals in Berlin erfahren und diese nicht einfach nur sehen möchtest, dann empfehle ich Dir eine Street Art Tour mit Alternative Berlin. Dabei begibst du dich mich Graffitikünstlern wie Curtis auf eine Tour durch Kreuzberg, Friedrichshain und Schöneberg und erfährst mehr über Geschichte von Street Art, die verschiedenen Techniken wie tagging, stencils, bombing, paste-ups und alles dazwischen, aber auch über die Regeln, die es unter den Künstlern gibt und über die Künstler, die hinter den Graffitis und Murals stehen. Und natürlich siehst Du bei dieser Tour auch die coolsten und besten Street Art Werke der Stadt.
Food Tour Kreuzberg
Wenn Du Berlin kulinarisch gesehen einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen möchtest, empfehle ich Dir eine Food Tour durch den Multi-Kulti-Hotspot Kreuzberg mit Adventure World Tours. Bei dieser Tour erfährst du ganz viele historische Fakten über den wohl vielseitigsten Stadtteil von Berlin. Dazu gibt es lustige Anekdoten und natürlich zahlreiche Kostproben.
Touren durch den Berliner Untergrund
Der Berliner Unterwelten e.V. bietet zahlreiche Touren durch die Berliner Unterwelt an. Die Dunkle Welten Tour führt Dich beispielsweise in die geschichtsträchtigen Räume unter dem U-Bahnhof Gesundbrunnen. Sehenswert ist auch die größte Bunkeranlage Berlins im Volkspark Humboldthain und der AEG-Tunnel, Deutschlands ältester U-Bahntunnel. Infos zu allen Touren durch die Berliner Unterwelten findest Du hier.
Weitere Touren und Aktivitäten in Berlin:
Die schönsten Restaurants, Cafés und Bars in Berlin
- Das beste Frühstück der Stadt gibt es, wie ich finde, in Allans Breakfast Club & Wine Bar im Kollwitzkiez. Man fühlt sich hier fast ein bisschen wie am Bondi Beach in Australien.
- Bei Standard Serious Pizza gibt’s fantastische original neapolitanische Pizza.
- Die besten Zimtschnecken außerhalb von Stockholm gibt’s bei Zeit für Brot, wo traditionelles Bäckerhandwerk mit Zeitgeist verbunden wird.
- Die beste Currywurst der Stadt gibt es bei Curry 36 am Mehringdamm. Hier steht man auch gerne mal Schlange, um eine knackige Wurst zu ergattern.
- Gleich nebenan gibt’s bei Mustafas Gemüsekebap den angeblich besten Döner der Stadt.
- Bei MOM’S Creation in Alt-Treptow gibt’s Köstlichkeiten aus Vietnam und ausgezeichnete Sushikreationen.
- In der Ankerklause am Maybach Ufer genießt man Drinks und Speisen mit traumhaftem Blick auf den Landwehrkanal.
- Der Klunkerkranich ist Strandbar, Garten und die In-Location der Berliner Clubszene. Doch ist der Klunkerkranich auch der Ort an dem man ganz gechillt den Sonnenuntergang über den Dächern der Hauptstadt genießen kann. Der Ausblick ist wirklich grandios.
Viele weitere Insidertipps für tolle Cafés und Restaurants in Berlin findest Du in meinem Artikel Die 16 besten Cafés & Restaurants in Berlin.
Ausflugsziele rund um Berlin
Wer einmal genug vom quirligen Berlin hat und die Ruhe sucht, dem empfehle ich einen Ausflug in den Fläming, der gleich an der Stadtgrenze beginnt. Das perfekte Ausflugsziel mit Kindern ist das nahegelegene Tropical Island Resort, das sich herrlich mit einer Entdeckungstour durch den Spreewald verbinden lässt. Auch Potsdam ist zudem nicht weit entfernt und lädt zum Flanieren ein.
Übernachten in Berlin – Die schönsten Hotels der Hauptstadt
Ich übernachte mittlerweile meistens dort, wo die Berliner wohnen. Heißt Prenzlauer Berg, Friedrichshain oder Neukölln. Eines meiner Lieblingshotels in Berlin ist das Linnen in Prenzlauer Berg. Das Motto des Hotels ist „More home, less Hotel“ und das wird hier wirklich gelebt. Die sechs großzügigen Zimmer des Linnen sind individuell und mit viel Liebe zum Detail gestaltet und man fühlt sich wirklich wie Zuhause. Morgens wird man im hauseigenen Café mit köstlichem Frühstück verwöhnt. Ein Gedicht sind die im Ofen gebackenen Eier mit Grünkohl und karamellisierten Zwiebeln, aber auch die Käseplatte und die Overnight Oat Bowls sind köstlich.
Wenn Du das erste Mal nach Berlin reist, empfehle ich Dir jedoch eine zentrale Unterkunft in der Nähe der Berliner Sehenswürdigkeiten. Superschön ist beispielsweise das 25h Hotel Bikini Berlin an der Gedächtniskirche. Hier kannst Du dir sogar kostenlos ein Fahrrad mieten und die Stadt auf zwei Rädern erkunden.
Alternativ kann ich Dir folgende Hotels in Berlin empfehlen:
- Luxus pur gibt’s im Regent Berlin
- Zentral liegt das Motel One am Potsdamer Platz
- Günstig und mitten im Szeneviertel Prenzlauer Berg ist das Pfefferbett Hostel
Die besten Berlin Reiseführer
REISEFÜHRER BERLIN – Eine unvergessliche Reise
Eintauchen in die Atmosphäre der Stadt – Mit diesen Insidertipps wird die Reise in Deutschlands Hauptstadt unvergesslich!
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52 kleine & große Eskapaden in und rund um Berlin
In dem Buch 52 kleine & große Eskapaden in und rund um Berlin findest Du tolle „Draußen“-Tipps für die Hauptstadt und Brandenburg. Ob ein kleiner Ausflug für ein paar Stunden oder Tipps für einen Wochenendausflug, hier ist alles dabei.
- Chall, Inka (Author)
Glücksorte in Berlin: Fahr hin und werd glücklich
Eine Berlin Glücksmischung mit vielen Orten, die auch echte Berlin-Kenner überraschen. Traditionsreiche, unverhoffte oder versteckte Orte – so vielfältig ist die Hauptstadt.
- Liesenfeld, Ute (Author)
Die Berlin Welcome Card
City Pässe liegen auf Städtereisen voll im Trend. Manchmal lohnt der Kauf, manchmal auch nicht. Bist Du das erste Mal in Berlin und möchtest möglichst viele Sehenswürdigkeiten besuchen, dann kann ich Dir den Berlin City Pass – 3 Tage freier Eintritt und freie Fahrt empfehlen. Mit diesem hast Du kostenlosen Eintritt zu mehr als 200 Sehenswürdigkeiten und Museen und fährst darüber hinaus kostenlos mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin. Außerdem gibt es viele Rabatte in Geschäften und Berliner Restaurants.
Anreise nach Berlin
Berlin erreichst Du von ganz Deutschland aus mit der Deutschen Bahn oder dem Flixbus.
Hier findest Du günstige Flixbus-Verbindungen und kannst diese direkt buchen.
Hier findest Du Super Sparpreis Tickets der Deutschen Bahn ab 17,90 Euro.
Alternativ kann man natürlich auch fliegen, was von Süddeutschland, Österreich und der Schweiz häufig günstiger ist als die Anreise mit dem Zug. Die besten und günstigsten Flugverbindungen findest Du bei Skyscanner.
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Warst Du schon mal in Berlin? Hast Du noch weitere Geheimtipps für die Stadt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.
Oktober 18, 2021
Super Beitrag, vor allem den Hoteltipp werde ich mir merken und an meine Kunden weiterempfehlen. Danke!