Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Stockholms Altstadt Gamla Stan und die Museumsinsel Djurgården
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Stockholm breitet sich über 14 Inseln aus und wird aus diesem Grund häufig auch „Venedig des Nordens“ genannt. Sich selbst vermarktet die Stockholm jedoch als „The Capital of Scandinavia“, die Hauptstadt Skandinaviens. Liegt nahe, dass die Norweger und Dänen das nicht ganz so toll finden, oder?
Stockholm hat rund 1,8 Millionen Einwohner, also wahrlich eine Großstadt und tatsächlich wohnen in Stockholm ein Fünftel der kompletten schwedischen Bevölkerung. Wer das erste Mal nach Stockholm kommt, wird also womöglich leicht überfordert sein. Wo soll man anfangen? Was sollte man zuerst anschauen? Aus diesem Grund habe ich diesen kleinen Guide mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stockholm verfasst. Auch ein paar Insidertipps für Stockholm sind dabei, sowie Tipps für Touren durch die Hauptstadt und das ein oder andere kulinarische Highlight.


Must-Sees In Stockholm
Gamla Stan – die Altstadt von Stockholm
Gamla Stan ist die Altstadt Stockholms auf der Insel Stadtsholmen, die die beiden Stadtteile Norrmalm und Södermalm verbindet. Wer Zeit hat sollte einfach durch die kleinen Gassen der Altstadt schlendern und sich treiben lassen. Zum Teil sind die Strassen sehr touristisch und man findet ein Andenkengeschäft neben dem anderen. Doch wagt man einen Blick in die Seitenstrassen findet man auch hier noch versteckte kleine Läden, abseits von Schwedenfahnen, Plüschelchen und schwedischer Handwerkskunst. Auch verbergen sich in der Altstadt tolle Restaurants und Cafés.
Die meisten interessanten Sehenswürdigkeiten von Stockholm finden sich tatsächlich auch direkt in der Altstadt und sind somit alle zu Fuß erreichbar.

Sehenswürdigkeiten und kulinarische Highlights am Stortorget
Einst war der Platz Stortorget der Ort eines grausamen Schauspiels. Der dänische König Christian II., genannt der Tyrann, ließ hier über 80 Mitglieder der gehobenen Stockholmer Gesellschaft hinrichten. Das Haus Stortorget 20 hat 82 weiße Steine, diese stehen für die Geköpften.
Heute findet man im Haus Nummer 20 eines der schönsten Cafés der Stadt: das Kaffekoppen, welches köstliche Kaffeespezialitäten, heiße Schokolade, Suppen, herzhafte Snacks und göttliche Kuchen serviert. Gleich nebenan befindet sich das Chokladkoppen, gleiche Karte, gleicher Besitzer. Beide Läden sind winzig, aber es lohnt sich kurz auf einen freien Platz zu warten


Ebenfalls am Stortorget befindet sich das Nobel Museum in der ehemalige Stockholmer Börse. Es widmet sich allen Informationen rund um den Nobelpreis von 1901 bis in die Gegenwart.
Für Abends kann ich Dir die Bar Pharmarium empfehlen. Die Bar punktet nicht nur mit unglaublich guten und ausgefallenen Cocktails, sondern auch mit fantastischem Service und tollem Essen. Serviert werden leckere Tapasportionen. Zu jedem Gang wird der passende Cocktail empfohlen. Die Bar ist alles andere als günstig, selbst für Stockholmer Verhältnisse. Doch lohnt der Preis für einen wirklich außergewöhnlichen Abends.

Kungliga slottet – das Königliche Schloss
605 Zimmer hat der gigantische Palast angeblich und damit ein Zimmer mehr als der Buckingham Palace in London. Mit seinen 7 Etagen gehört das königliche Schloss damit zu den größten Schlössern Europas. Schön ist es nicht wirklich, es wirkt eher klobig und dunkel. Man kann also gut verstehen, warum die Königsfamilie lieber auf Schloss Drottningholm wohnt.
Bereits im 16. Jahrhundert stand an gleicher Stelle ein Schloss: Schloss Tre Kronor, welches allerdings 1697 niederbrannte. Dem Brand fiel niemand zum Opfer und auch viele der alten Möbel konnten gerettet werden. Man warf damals alles Wertvolle einfach aus dem Fenster, bevor es den Flammen zum Opfer fallen konnte. Dabei wurde allerdings ein Stadtbewohner durch eine schwere wertvolle Bibel erschlagen – so zumindest die Legende. Das heutige Schloss wurde auf den Grundmauern des niedergebrannten Schlosses nach Entwürfen von Nicodemus Tessin im italienischen Renaissance- und Barockstil gebaut. Ursprünglich sollte der Bau des neuen Schlosses sechs Jahre dauern, auf Grund von Geldmangel dauerte es jedoch sechzig Jahre.
Heute dient das Backsteinschloss mit Kupferdach ausschließlich repräsentativen Zwecken. Wenn nicht gerade ein Staatsbesuch stattfindet, kann das Schloss auch von Innen besichtigt werden. Für Besucher gibt es im Schloss fünf verschiedene Museen: das Antikmuseum Gustavs III., das Museum Tre Kronor, die Schatzkammer und die Rüstkammer, sowie den Reichssaal.
Tipp: Täglich um 12.15 Uhr, Sonntags um 13.15 Uhr, findet die Wachablösung mit Parade statt. Im Sommer reitet die Wachparade begleitet von Musik durch die Gassen der Stadt bis zum Schloss.
Sehenswert ist auch der Logården, ein kleiner Garten zwischen zwei Flügeln des Schlosses.

Insidertipp: Järnpojke – der kleine Junge der auf den Mond sieht
Der kleine Junge der auf den Mond sieht ist eine nur 15 Zentimeter hohe Skulptur hinter der finnischen Kirche, gegenüber vom Kungliga slottet. Die Figur wurde 1954 vom schwedischen Künstler Liss Eriksson erstellt. Im Winter packen die Stockholmer den kleinen Jungen liebevoll mit Schal und Mütze schön warm ein.
Man sagt dem Jungen magische Kräfte nach, daher legt man beim Besuch des Jungen ein paar Münzen ab und streicht ihm über den Kopf, aus diesem Grund glänzt der Kopf so.
- laufe drei Mal gegen den Uhrzeigersinn um die Skulptur, dann kommst Du ganz sicher nach Stockholm zurück.
- streichel dem Jungen drei Mal über den Kopf und Du hast einen Wunsch frei, der noch im gleichen Jahr in Erfüllung geht.
- als Mann erwartet Dich im kommenden Jahr Reichtum, wenn Du dem kleinen Jungen ein paar Münzen gibst. Als Frau wirst Du schwanger.
Tyska kyrkan, die deutsche Kirche St. Gertrud
Deutsche spielen eine große Rolle in der Geschichte der Stadt und tatsächlich waren einst die Hälfte der Bewohner der Gamla Stan Deutsche. Daher findet man heute unter anderem noch die deutsche Kirche Tyska kyrkan. Noch heute finden hier deutschsprachige Gottesdienste statt und es gibt eine große deutsche Gemeinde.

Die Marten Trotzigs gränd
Die Marten Trotzigs gränd ist mit 90 cm Breite die engste Gasse Stockholms. Sie befindet sich zwischen der Västerlånggatan 79 und der Präsgatan.

Stockholms Museumsinsel Djurgarden
Djurgarden ist reich an Attraktionen, vor allem Museen und einige dieser zählen tatsächlich zu den Must-Sees in Stockholm. Einst war Djurgarden, der Tiergarten, den Monarchen Schwedens vorbehalten. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Insel für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute finden sich auf Djurgarden das alte Olympiastadion, die Universität von Stockholm, der Ekoparken (der weltweite erste städtische Nationalpark), sowie diverse Museen und vor allem viel ursprüngliche Natur. Neben einem Spaziergang durch die grüne Lunge der Stadt lohnt der Besuch der folgenden Museen.



Das Vasa Museum
Dieser Anblick wenn man das Vasamuseet betritt und in der riesigen dunklen Halle das gigantische hölzerne Kriegsschiff erblickt ist atemberaubend.
Die Vasa ist weltweit das einzige Schiff aus dem 17. Jahrhundert welches zu 95% im Original erhalten ist. Ein einzigartiges Kunstobjekt, aber auch eine der bekanntesten Touristenattraktionen in Stockholm. Neben dem Schiff, welches natürlich der Höhepunkt des Museum ist, findet man auch verschiedene Ausstellungen zum Bau, der Geschichte, aber auch zum Leben an Board und vor allem der Bergung des Kriegsschiffes.
Denn es grenzt an ein Wunder, dass wir das Schiff heute überhaupt besichtigen können. Das Schiff schaffte es einst nicht einmal die Hafenausfahrt zu verlassen, auf der Jungfernfahrt 1628 sank es. Genau 333 Jahre später, im Jahr 1961 erblickte es erneut das Tageslicht. Das größte Problem bestand jedoch darin das imposante Schiff zu konservieren, da das Holz drohte zu brechen und zu zerfallen. So besprühte man das Schiff zunächst mit Wasser und entwickelte dann neue Konservierungsmethoden. Neben dem Schiff wurden auch 14.000 lose Holzobjekte, 700 Skulpturen und ein Teil der alten Segel geborgen. Diese sind die ältesten erhaltenen Segel der Welt. Heute finden sich wieder alle Einzelteile des Schiffes an seinem Platz und so versetzt das Schiff seine Besucher täglich in Erstaunen.

Das Nordiska Museum
Im Nordiska Museum findet man Gegenstände aus dem schwedischen Alltagsleben vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis in die Moderne. Man erfährt mehr über das Leben der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Volksgruppen in Schweden, aber auch über schwedische Feste, Sitten und Gebräuche, sowie die landestypische Mode und Volkskunst.
Spannend fand ich vor allem mehr über die Geschichte und das Leben der Samen aus Lappland zu erfahren. Aber auch das schlossartige Gebäude an sich ist sehenswert.
Das Freilichtmuseum Skansen
Bereits 1881 entstand das Freilichtmuseum Skansen. Es war damals das erste Freilichtmuseum der Welt. Dr. Artur Hazelius, der Erbauer, wollte schwedische Kulturgeschichte auf eine ganz neue Art und Weise präsentieren und seine umfangreiche Sammlung an Gegenständen in ihrem ursprünglichen Zusammenhang zeigen. Heute findet man im Skansen 150 Gebäude aus vergangenen Zeiten und Gesellschaftsschichten Schwedens: Bauernhöfe, ein Stockholmer Stadtviertel, Werkstätten und eine Kirche aus verschiedenen Teilen Schwedens von Skåne bis Lappland. Außerdem findet man hier die typisch nordischen Tiere wie Rentiere, Wölfe, Luchse und Bären, aber auch Kühe, Schafe, Schweine und Gänse, sowie einen Streichelzoo für Kinder.
Das Kindermuseum Junibacken
Ebenfalls auf der Insel Djurgården befindet sich das Kindermuseum Junibacken, das den Helden der schwedischen Kinderliteratur und vor allem den Figuren von Astrid Lindgren gewidmet ist: Karlsson vom Dach, Michel aus Lönneberga, die Brüder Löwenherz, Ronja Räubertochter und natürlich Pippi Langstrumpf. Und sogar die Villa Kunterbunt gibt es im Museum. Dazu die schwedischen Kinderbuchfiguren Pettersson und Findus, oder die Mumins. Der Name des Museums stammt übrigens vom Gut Junibacken, auf welchem Lindgrens Romanfigur Madita einst aufwuchs.
Anfahrt zur Museumsinsel Djurgarden
- mit der U-Bahn (Rote Linie) in 10 Minuten vom Hauptbahnhof zur Station Karlaplan.
- mit der Straßenbahnlinie 7 von Sergels torg
- mit dem Bus 69 ab Central oder Sergels torg bis Djurgårdsbron
- mit dem Bus 44 von Karlaplan bis Nordiska museet/Vasamuseet
- mit der Fähre von Slussen in Gamla Stan nach Djurgården
Sightseeing Touren in Stockholm
Um mir einen Überblick zu verschaffen mache ich am ersten Tag einer Städtereise immer gerne eine Stadtführung. OURWAY Tours bietet unterschiedliche Themen-Touren in Stockholm an, durch welche man die Stadt auf ganz unterschiedliche Art und Weise kennenlernt.
Wir haben uns zu Anfang für die Stockholms Must-sees Tour entschieden. Bei dieser lernt man sowohl die oben beschriebenen klassischen Sehenswürdigkeiten der Altstadt, als auch die versteckten Schätze in der Gamla Stan kennen, bevor es mit der Fähre nach Djurgården geht. Ohne Warteschlange geht es dann direkt ins Vasa-Museum. Zu dem haben wir durch unseren Guide Marcia auf der Tour viel nette kleine Anekdoten erfahren, als auch so einiges über schwedische Gewohnheiten und Gepflogenheiten. Marcia hat uns des öfteren während der Tour wirklich herzlich zum Lachen gebracht. Es war eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Tour. Ebenfalls empfehlen kann ich Dir die Hipster Island Tour durch Södermalm.
Infos zur Stockholm Must-Sees Tour
- Die Tour dauert etwa 2,5 Stunden
- Inkludiert: Ticket für die Fähre
- Inkludiert: Eintritt Vasa-Museum
- Die Tour kostet 545 SEK für Erwachsene. Kinder zahlen 275 SEK.
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Welche Sehenswürdigkeiten in Stockholm sollte man außer meinen Favoriten auf keinen Fall verpassen? Hast Du noch mehr tolle Tipps? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
Vielen Dank an OURWAY Tours für die Einladung zur Stockholm Must Sees Tour. Die Meinung ist wie immer meine eigene und wurde von der Einladung nicht beeinflusst.

Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.