Tipps für schöne Sehenswürdigkeiten und geheime Ecken in Mainz
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Mainz ist ein bisschen anders, sagt man. Die Menschen ein bisschen weltoffener, hilfsbereiter, freundlicher, sehr gesellig und lebenslustiger als in anderen deutschen Städten. Um herauszufinden, ob das stimmt, habe ich mich kürzlich auf eine Reise nach Mainz begeben und mich unter die Mainzer gemischt, um das echte #Mainzgefühl zu erleben und zu sehen, wie „echte Mainzer“ ihre Zeit verbringen. Ein paar der Mainzer Sehenswürdigkeiten habe ich mir aber natürlich auch angesehen, ein bisschen Shoppen war ich und ich habe mich einmal quer durch die Landeshauptstadt gefuttert. So gibt’s im folgenden Artikel nun all meine Geheimtipps für die schönsten Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Cafés und Geschäfte in Mainz und die Orte, an welchen die Mainzer ihre Zeit am liebsten verbringen, denn dort kann man das besondere Mainzer Lebensgefühl erleben.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Mainz
Zunächst einmal zu den Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Nun sind diese zwar nicht unbedingt die Orte, an welchen der „echte Mainzer“ seine Zeit verbringt. Wohl die wenigsten machen Sightseeing in der eigenen Heimatstadt, das kennen wir alle. Dennoch gehört der Besuch einiger Sehenswürdigkeiten bei einer Städtereise nach Mainz irgendwie doch dazu und das Mainzgefühl kann man, wie ich finde, auch an diesen Orten erleben.
Das Gutenberg-Museum
Ein absolutes Must-Do ist natürlich das Gutenberg-Museum. Schließlich war Johannes Gutenberg, der Erfinder des modernen Buchdrucks, einer der berühmtesten, wenn nicht der berühmteste Einwohner der Stadt. Bereits im Jahre 1900, anlässlich des 500. Geburtstags von Johannes Gutenberg, gründeten Mainzer Bürger das Museum, um seine Erfindungen und Werke jedem zugänglich zu machen. So zählt das Gutenberg-Museum in Mainz heute zu den ältesten Druck- und Schriftmuseen der Welt. Doch verstaubt ist hier gar nichts, im Gegenteil. Die Ausstellungen sind modern und interaktiv aufbereitet und es macht wirklich Spaß, ein paar Stunden hier zu verbringen.
Besonderes Highlight sind natürlich die guterhaltenen Ausgaben der berühmten Gutenberg-Bibel, aber auch die Wechselausstellungen zu Typografie und Buchdruck haben mich beeindruckt, was sicherlich auch daran liegt, dass ich selbst Grafikerin bin. Beeindruckt hat mich aber auch das nette Personal, das einem wirklich das Gefühl gibt, hier willkommen zu sein. In jedem Raum des Museums findet sich ein Mitarbeiter, der gerne Infos zu den Ausstellungsstücken gibt und sein Wissen vermittelt. So etwas habe ich definitiv noch nie zuvor in einem Museum erlebt.
Adresse: Liebfrauenplatz 5, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 9.00 – 17.00 Uhr, Sonntags von 11.00 – 17.00 Uhr
Der Mainzer Dom
Rund um den Dom findet das echte Mainzer Leben statt. Man geht am Wochenmarkt einkaufen, hält hier und da ein Pläuschchen, trinkt einen Kaffee in einem der umliegenden Cafés oder geht in den Geschäften rund um den Dom einkaufen. Der Mainzer Dom, auch Hoher Dom St. Martin zu Mainz, ist eine Oase der Ruhe inmitten der lebhaften Stadt und aufgrund der reichen Kirchenausstattung durchaus sehenswert. Vor allem ein Gang durch den schönen gotischen Kreuzgang lohnt. Noch einmal durchatmen, die Ruhe genießen, bevor man sich anschließend wieder in die lebhafte Stadt begibt.
Adresse: Markt 10, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.00 – 18.30 Uhr, samstags von 9.00 – 16.00 Uhr, sonntags von 12.45 – 15.00 Uhr und von 16.00 – 18.30 Uhr
St. Stephan
Vielleicht sogar noch sehenswerter als der Mainzer Dom ist die katholische Pfarrkirche St. Stephan, die für alle Mainzer und Nicht-Mainzer weithin sichtbar über der Stadt thront. St. Stephan ist die älteste gotische Hallenkirche am Mittelrhein und einzigartig sind auch die Fenster der Stephanskirche, die ab 1978 von Marc Chagall gestaltet wurden. Von außen sind diese völlig unscheinbar. Betritt man die Kirche bei Sonnenschein, raubt es einem dann jedoch schier den Atem, denn dann zeigen sich die Fenster in den schönsten und allen nur erdenklichen Blautönen und verleihen der Kirche etwas ganz Besonderes.
Nun fand ich persönlich die seitlichen Fenster ja am schönsten, wurde jedoch direkt von einer freundlich lächelnden Dame daraufhin gewiesen, dass diese gar nicht von Chagall, sondern von Charles Marq sind und erst nach dem Tod von Chagall entstanden. Einzig die neun Fenster im vorderen Teil seien von Chagall, sagte sie und erzählte mir dann noch eine ganze Menge mehr über die Kirche und die Stadt Mainz. Wieder einmal wurde mir klar, die Mainzer sind wirklich ein bisschen anders – freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit und immer für einen kurzen Plausch zu haben, selbst in einer Kirche.
Adresse: Kleine Weißgasse 12, 55116 Mainz
Das Landesmuseum
Das Landesmuseum Mainz ist eines der ältesten Museen in Deutschland und beherbergt eine außergewöhnliche kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung. Derzeit zieht es sogar die Mainzer ins Landesmuseum, denn noch bis zum 18. April 2021 lockt die Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die die unterschiedlichen Herrschaftsideen und -strategien ausgewählter Kaiserpersönlichkeiten wie Karl dem Großen oder Friedrich Barbarossa beleuchtet und zwar eben dort, wo diese Geschichten geschrieben wurde, direkt hier am Rhein. Für die Ausstellung konnte man sich hochkarätige Leihgaben aus ganz Europa sichern, wie zum Beispiel das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Pariser Louvre oder die Goldene Bulle aus Wien.
Adresse: Große Bleiche 49-51, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10.00 – 17.00 Uhr, dienstags von 10.00 – 20.00 Uhr
Echte Mainz Geheimtipps
Es gibt so einige hübsche Ecken in Mainz, an welchen die Mainzer ganz besonders gerne ihre Zeit verbringen. Alle Nicht-Mainzer bekommen hier einen Einblick in das echter Mainzer Leben und noch dazu sind diese Orte allesamt tolle Fotomotive.
Mainzgefühl in der Altstadt
Ein Großteil des städtischen Lebens der Mainzer spielt sich wohl in der Altstadt ab, die begrenzt ist durch den Verlauf des ehemaligen Befestigungsrings und von einer bewegten Geschichte erzähle kann. Rund um den Dom befinden sich die Einkaufsstraßen der Landeshauptstadt, wie zum Beispiel die Augustinerstraße, in der sich die Geschäfte und Cafés in den zauberhaften Patrizierhäusern aneinanderreihen. Dazwischen viele kleine verwinkelte Gassen mit netten Weinbars, welche die Mainzer so lieben, und malerische Plätze, wie zum Beispiel der pittoreske Kirschgarten, den die Mainzer sicherlich genauso schön finden wie jeder Tourist.
Geselligkeit am Mainzer Wochenmarkt
Ebenfalls in der Altstadt, direkt am Dom, findet sich der Marktplatz. Schon 975 n. Chr., mit Beginn des Dombaus, wurden an diesem Ort Waren umgeschlagen und das hat sich bis heute nicht geändert. Noch heute findet rund um den Marktbrunnen und die Heunensäule drei Mal pro Woche der Markt statt und man kann den Mainzer beim wöchentlichen Lebensmitteleinkauf beobachten. Doch nicht nur eingekauft wird hier. Der gesellige Mainzer hält auch gerne mal ein Schwätzchen am Marktstand. Hier tauscht man sich über die neuesten Nachrichten, Kind und Kegel oder auch einfach nur das Wetter aus.
Ganz besonders gesellig geht es hier am Samstag zu, denn dann findet das mittlerweile legendäre Marktfrühstück statt. Der Mainzer verbindet das Notwendige halt gerne mit dem Schönen. Heißt man holt sich „Weck und Worscht“ (also Brötchen und warme Fleischwurst) an einem der Metzgerstände am Wochenmarkt und anschließend ein oder auch mehrere Gläschen Wein bei den Mainzer Winzern am Liebfrauenplatz und dann genießt man den restlichen Vormittag bei einem Schwätzchen mit Freunden. Den Wochenendeinkauf am Markt erledigt man allerdings besser vorher.
Das Mainzer Lebensgefühl am Rheinufer entdecken
Wo Wasser ist, da ist Lebensfreude! So wundert es nicht, dass der Mainzer seine Freizeit bei schönem Wetter am liebsten an der Mainzer Rheinpromenade, die sich vom Zoll- bis zum Winterhafen erstreckt, verbringt. Der eine geht spazieren oder joggen. Der andere verbringt den Tag ganz relaxed am Mainzstrand oder auf einer der Liegewiesen. Die anderen findet man beim Skaten oder Basketball spielen und die Kids kommen auf zahlreichen Spielplätzen am Wasser voll auf ihre Kosten. Gerne genießt der Mainzer hier am Wasser auch sein Eis von N’Eis, dem wohl besten Eis der Stadt, oder ein köstliches Mittagessen im Bootshaus mit Blick auf den Rhein und den Winterhafen.
Immer am Wasser entlang führt auch der rund 10 Kilometer lange 3-Brücken-Weg. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad geht es zunächst von der Malakoff-Terrasse am Mainzer Rheinufer zum Winterhafen und anschließend über die Eisenbahnbrücke, die über den Rhein führt. Bereits hier eröffnen sich traumhafte Blicke auf die Mainzer Skyline. Weiter geht es über die Mainbrücke Richtung Mainz-Kostheim und immer am idyllischen Mainufer entlang.
Der Mainzer legt dann erst mal einen Stopp am Kostheimer Weinprobierstrand ein. Ein Schoppen geht immer mitten im Weinbaugebiet Rheingau. Gut gelaunt geht es anschließend weiter Richtung Mainmündung und dann wieder am Rhein entlang bis zur Bastion Schönborn, welche heute Heimat des Museum Castellum ist. Herrlich lässt es sich auch hier im Biergarten oder am Rheinstrand entspannen und den Ausblick auf Mainz genießen. Hach, die Mainzer haben es schon wirklich schön hier. Da kommt definitiv Urlaubsfeeling auf.
Alle Street-Art Fans sollten, bevor sie den Rückweg über die Theodor-Heuss-Brücke antreten, die Mainz mit Wiesbaden verbindet, noch einen Blick in die Unterführung gleich hinter der Brücke werfen. Hier findet man eine der legalen Graffiti-Flächen der Stadt und ein paar wirklich richtig coole Murals. Hätte ich in Mainz so nicht erwartet.
Wenn Du mehr über die tollen Street-Art-Werke in Mains erfahren möchtest, empfehle ich Dir diese kostenlose Mainz – Wiesbaden Straßenkunst-Tour.
Shopping in Mainz
Natürlich gibt es auch in Mainz die einschlägigen Modeketten und Kaufhäuser, doch entzückt Mainz auch mit vielen individuellen kleinen Läden und Boutiquen, die man so ganz sicher nicht überall findet.
Jana Blume Vintage
Direkt am Dom findest Du Jana Blume Vintage, wie der Name schon sagt ein Secondhand-Laden. Im Laden findet man ausschließlich von Jana handauserlesene Stücke, die alle eine Geschichte haben und mit viel Liebe aufbereitet wurden. Präsentiert werden die wundervollen Einzelstücke in ganz zauberhaftem Ambiente. Ich habe mich jedenfalls auf Anhieb in den liebevoll gestalteten Laden verliebt. Was sicherlich auch daran lag, dass mich Stev, eine Mitarbeiterin von Jana, mit einem umwerfenden Lächeln begrüßte (trotz Maske gut zu erkennen). So gleich kamen wir ins Gespräch, plauderten über Gott und die Welt, so ganz nebenbei zeigte mir Stev noch die gerade neu angekommen Teile und schwups landete dann auch noch eine neue Bluse in meiner Tasche. So macht einkaufen definitiv Spaß.
Adresse: Fischtorstraße 4-8, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag von 11.00 – 18.00 Uhr, samstags von 10.00 – 17.00 Uhr
Fuchs & Bente
Schöne Wohnaccessoires kauft der Mainzer im Concept Store Fuchs & Bente in der Gaustraße. Auch hier ist nicht alles neu, es gibt toll aufbereitete Vintage-Sachen, aber auch außergewöhnliches Geschirr, Wohnaccessoires, Pflanzen und ausgefallene Kochbücher und Magazine. Das Motto der Besitzerinnen Franziska Fuchs und Bente Oelkers: Bei Betreten des Ladens bitte Lächeln. Was bei diesem zauberhaften Laden und den beiden fröhlichen und kompetenten Besitzerinnen aber auch wirklich kein Problem ist. Wer diesen Laden nicht mit einem Lächeln und vollgepackten Tüten verlässt, dem ist irgendwie auch nicht zu helfen.
Adresse: Gaustraße 34, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10.00 – 19.00 Uhr, samstags von 10.00 – 18.00 Uhr
Schöne Cafés & Restaurants
Wilma Wunder
Zum Frühstücken geht der echte Mainzer gerne ins Wilma Wunder direkt am Marktplatz und das egal an welchem Tag. Daher ist eine Reservierung unbedingt erforderlich. Wundert nicht, denn das Café ist wirklich zauberhaft und der Service ausgesprochen freundlich, gut gelaunt und sehr aufmerksam. Besonders gut schmeckt es hier bei schönem Wetter auf dem kleinen Balkon mit Blick auf den Mainzer Wochenmarkt, so kann man die Mainzer bei ihren täglichen Einkäufen beobachten. Und schmecken tut es wirklich. Besonders zu empfehlen sie die Pancakes Beerentraum, das Blau-Beerchen (ich liebe den Namen und selbst die Kellnerin musste schmunzeln, als ich das Birchermüsli mit Beeren bestellte) und die Shakshuka – hier heißt sie Wilma & der Orient.
Adresse: Markt 11, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: täglich von 8.30 – 22.00 Uhr
Café George
Ansonsten geht der Mainzer zum Frühstücken auch gerne in die hippe Neustadt, die voll ist mit gemütlichen Cafés. Produktiv arbeiten oder auch einfach nur gemütlich in den Tag starten lässt es sich im Café George, das erst im Frühjahr eröffnet hat und mit modernem Industrial Style und zauberhafter Deko entzückt. Betreiber des Café George ist ein junges Paar, das leidenschaftlich gerne reist und das spürt man sofort beim Betreten des Cafés. Die Liebe zum Reisen spiegelt sich in der Deko wieder, einem Bücherschrank mit Reiseführern, der zum Stöbern einlädt und auch auf der Speisekarte.
Darauf finden sich regionale, aber auch überregionale Getränke, wie etwa eine Yuzu Limonade sowie verschiedene Kaffeespezialitäten. Darüber hinaus gibt’s hier leckere Bowls, Sandwiches und Frühstücksbrettchen und das bis 15.00 Uhr. Ab Mittags gibt’s dann aber auch Salate. Einen Tisch solltest Du auch hier vorab reservieren, denn das George erfreut sich bei den Mainzern bereits großer Beliebtheit.
Adresse: Frauenlobstraße 51, 55118 Mainz | Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag von 10.00 – 18.00 Uhr
Das Hygge
Ebenfalls eine gute Adresse in der Mainzer Neustadt ist das Hygge, mit welchem sich die Besitzerin und Dänemark-Fan Marie einen Traum erfüllt hat. Um mich herum Studenten, Freelancer, die wild auf die Tasten ihrer Laptops hauen, junge Mütter mit ihren Kindern. Das Café mit viel skandinavischem Flair ist bei den Mainzern beliebt. Wundert nicht, denn Marie lebt hier Hygge – das Lebensgefühl Dänemarks. Passt aber auch irgendwie zu Mainz, denn auch hier sind die Menschen etwas entspannter und ungezwungener wie die Dänen eben auch. Dänisches kommt natürlich auch auf den Tisch: Smørrebrød und köstliche Zimtschnecken. Außerdem gibt es eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte.
Adresse: Rhabanusstraße 13, 55118 Mainz | Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10.00 – 19.00 Uhr, sonntags von 10.00 – 18.00 Uhr
Le Tosh
Plüschig geht es im Le Tosh in der Altstadt zu. Viel Pink, Lila und Gold dominieren das französisch angehauchte Bistro, das sich am Abend in eine Weinbar verwandelt. Auf jedem Platz ein kuscheliges Kissen, in das man gemütlich hineinsinkt. Kristallvasen und Gläser. Der Mainzer geht ins Le Tosh sowohl zum Frühstücken als auch für einen Snack, bevor er weiter der Shoppinglaune frönt. Ab nachmittags sitzt man hier gemütlich bei einem Gläschen Wein aus Rheinhessen, der Pfalz oder der Welt zusammen, genießt Käse- und Salamispezialitäten und lässt den Tag Revue passieren. Es gibt ein täglich wechselndes Mittagsmenü und die hausgemachten Kuchen sind verdammt lecker.
Adresse: Augustinerstraße 27, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8.00 – 20.00 Uhr
Weinstube Rote Kopf
Eine Reise nach Mainz ohne den Besuch einer Weinstube, das geht natürlich gar nicht. Einen Schoppen kann man in Mainz so gut wie überall trinken und Weinstuben gibt es wie Sand am Meer. Schließlich befindet man sich ja mitten im größten Weinanbaugebiet Deutschlands: Rheinhessen. Mainz ist sogar die offizielle deutsche Weinhauptstadt und Wein ist hier weitaus mehr als NUR ein Getränk. Der Wein ist ein Kulturgut und die Mainzer Weinstuben der Ort, an welchem man echte Mainzer Geselligkeit erleben kann. Hier lebt das echte Mainzgefühl und hier rückt man zusammen, zumindest in normalen Zeiten.
Eine gute Adresse ist die Weinstube Rote Kopf des Winzers Marcus Landenberger, der gekonnt Tradition mit Moderne verbindet. Auf der Weinkarte stehen Weine vom eigenen Weingut und von Winzerkollegen aus Rheinhessen, Rheingau, Mosel, Saar, Pfalz, aber auch aus der Bourgogne und dem Burgenland. Dazu gibt’s traditionelle Mainzer Spezialitäten wie Fleischwurst und Spundekäs, aber auch eine wechselnde Wochenkarte. Darauf finden sich saisonale und regionale Spezialitäten, die vielleicht untypisch für eine Weinstube sind, aber superkreativ und lecker.
Was die Weinstube wirklich ausmacht, ist jedoch der ausgesprochen freundliche, aufmerksame und kompetente Service. Mit einer Engelsgeduld erklärte der Kellner den Touristen am Nebentisch, was Spundekäs, Handkäs mit Musik und Fleischwurst sind. Die Mainzer Damen am Nebentisch bekamen eine ausführliche Erklärung zu den verschiedenen Weinen auf der Karte, die auch uns zuteilwurde. Ist man nicht so entscheidungsfreudig, gibt’s auch erst mal ein Schlückchen zum Probieren aufs Haus. Da fällt die Entscheidung gleich leichter und nach dem ersten Glas kommt man dann auch schnell mit den Tischnachbarn ins Gespräch.
Adresse: Rotekopfgasse 4, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag von 17.00 – 0.00 Uhr, samstags von 11.30 – 0.00 Uhr
Die Waffel
Wenn’s mal schnell gehen muss und trotzdem lecker sein soll, dann geht der Mainzer in die Waffel und diese steht hier auch auf der Karte. Wobei der Name dennoch etwas irreführend ist, denn neben leckeren Waffeln gibt es hier vor allem köstliche afghanische Spezialitäten und afghanische verbindet sich mit Mainzer Lebensfreude.
Der sympathische Kellner erklärte uns erst mal, wie es hier läuft. Auf der Karte finden sich diverse afghanische Eintöpfe. Man wählt zwei, wie zum Beispiel Okraschoten mit Kichererbsen und Hackfleischbällchen aus. Diese können mit Nan-Brot oder Reis kombiniert werden. Jede weitere Beilage kostet extra. Und dann gehts auch ganz schnell, und schon steht unser Essen gemeinsam mit einem leckeren Mango-Lassi auf dem Tisch. Fast Food ja, aber gesund und lecker.
Adresse: Lotharstraße 24, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: täglich von 11.00 – 21.30 Uhr
Im Herzen Afrikas
Mainz meets Eritrea oder auch afrikanische Lebensfreude trifft auf Mainzer Geselligkeit. Der Name ist hier Programm. Mitten in Mainz und doch irgendwie in Afrika. In gemütlichem Ambiente kommen Im Herzen Afrikas leckere Reisgerichte mit verschiedenen Saucen aus Eritrea auf den Tisch. Auf Wunsch mit Fleisch, vegetarisch oder vegan. Dazu gibt’s Injera, hausgemachtes Brot und den freundlichen Hinweis des Kellners: Gegessen wird in Afrika mit den Händen. Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu, dass er uns auf Wunsch aber gerne auch Besteck bringt.
Aber wenn schon, denn schon, wir essen natürlich mit den Fingern, denn dann schmeckt es schließlich am besten. Dazu ein leckerer Tee, frisch und hübsch serviert im Kännchen mit einer Sanduhr und der freundlichen Info, wie lange ich den Tee ziehen lassen soll. Zusammengefasst kann ich sagen, das Essen war superlecker und der Service ist auch hier einmal mehr als aufmerksam und zuvorkommend.
Adresse: Gaustraße 38, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12.00 – 22.00 Uhr
Nachtleben in Mainz
Das KUZ
Nun war das mit dem geselligen Beisammensein in der Corona-Pandemie etwas schwierig und kulturelle Veranstaltungen gab es kaum. Doch damit wollten sich die Mainzer so nicht zufriedengeben, schließlich gehört die Geselligkeit zur Mainzer Lebensart. So hat man als Antwort auf die Pandemie die Mainzer KulturGärten im Schlossbiergarten und im KUZ eröffnet.
Seitdem gibt es hier Gastronomie und Kultur unter freiem Himmel. So wird zum einen den lokalen Künstlern und Künstlerinnen eine Bühne geboten und die Mainzer können im lampiongeschmückten Biergarten beisammen sitzen. Die Musik gibt’s (zumeist) kostenlos auf die Ohren, dazu gibt’s kulinarische Leckereien als auch Bier und natürlich Wein. Das aktuelle Programm der Mainzer KulturGärten findest Du hier.
Das Spiritus
Ja, der Mainzer trinkt gerne Wein, doch auch gegen einen guten Cocktail hat er nichts einzuwenden. Hauptsache das Ambiente stimmt und man sitzt gesellig zusammen. Das Ambiente stimmt im Spiritus auf jeden Fall. Urgemütlich sitzt man in der winzigen Bar mit Fachwerk, viel Holz und schummrigem Licht. Das Besondere an dieser Bar: eine Karte gibt es nicht. Jeder Gast bekommt hier seinen ganz persönlichen Drink kreiert.
Wie das geht? Jeder Gast wird von den leidenschaftlichen Barkeepern nach seinen persönlichen Getränke- und Geschmacksvorlieben befragt. Anschließend wird vom Barkeeper aus den unzähligen Spirituosen, hausgemachten Infusionen und Kräuterexakten ein einzigartiger Drink kreiert. Dazu gibt’s gratis eine Karaffe Wasser und Erdnüsse. Es wundert auf jeden Fall nicht, dass diese einzigartige Bar bei den Mainzern äußerst beliebt ist und eine Reservierung daher unbedingt erforderlich. Die Cocktails muss man einfach probiert haben.
Adresse: Neutorstraße 5, 55116 Mainz | Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag und sonntags von 18.00 – 1.00 Uhr, Freitag und Samstag von 18.00 – 2.00 Uhr
Hoteltipps
Zum Übernachten kann ich Dir folgende Hotels in Mainz empfehlen:
- Osteiner Hof by The Apartment: Mitten im Herzen der Stadt, nur 200 Meter entfernt vom Dom, befinden sich die modernen und gemütlichen Apartments des Osteiner Hofs, die alle mit einer Küche ausgestattet sind. Auf Wunsch gibt es einen Lebensmittel-Lieferservice.
- me and all Hotel Mainz: Das me and all Hotel Mainz punktet mit superstylishem modernen Ambiente, einem tollen Frühstücksbuffet, einer hauseigenen Sauna und liegt nur wenige Gehminuten entfernt vom Hauptbahnhof.
- AC Hotel by Marriott Mainz: Auch das AC Hotel by Marriott Mainz punktet mit stylisher Einrichtung. Jedes der luxuriösen Zimmer hat einen eigenen Balkon und die Bäder eine moderne Regendusche. Darüber hinaus liegt das Boutiquehotel ebenfalls sehr zentral, sodass man die Landeshauptstadt von hier aus perfekt zu Fuß erkunden kann.
Die besten Mainz Reiseführer
- Wie ihr sicherlich bereits wisst, liebe ich die Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag, so auch den Mainz MM-City Reiseführer, der mit vielen praktischen Tipps inkl. Freischaltcode für die Travel App daher kommt.
- Echte Geheimtipps und außergewöhnliche Orte findest Du in dem Buch Glücksorte in Mainz: Fahr hin & werd glücklich: Fahr hin und werd glücklich.
- Auf völlig neue Art kann man Mainz mit dem Buch 111 Orte in Mainz, die man gesehen haben muss entdecken.
- Jung, Stefanie (Autor)
Abschließend kann ich sagen, Mainz ist wirklich ein bisschen anders. Ich habe die Mainzer als ausgesprochen hilfsbereit und fröhliches Völkchen kennengelernt. Selten bin ich so schnell mit Leuten ins Gespräch gekommen und selten habe ich es erlebt, dass Kellner im Restaurant und Café so aufmerksam und freundlich sind wie in Mainz. So waren es vor allem die Menschen, die meine Zeit in Mainz zu etwas Besonderem gemacht haben.
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Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit mainzgefühl.de
Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.
November 3, 2021
Ein schöner und den Tatsachen entsprechender Blog über mein Mainz. Als Urmainzer kann ich das beurteilen.
Mer strunze nett, mer hunn – Von de Lung uff die Zung un ohne Ferz!
Grüße
Volker
Februar 7, 2021
Was Mainz immer ausgemacht hat, ist die gesellige Mischung aus gebürtigen Mainzern und Zugezogenen, jung und alt, arm und reich. Aufgrund der explodierenden Immobilienpreise geht dies jedoch nach und nach verloren. Der lustige Ur-Mainzer verkommt so zur Staffage (Hipster: „wie geil ist der denn bitte?“); bald wird er ganz verschwunden sein. Bis tief ins Hinterland in Richtung Nierstein oder Stadecken wird es teurer und teurer und so ändert sich auch das Publikum. Fast wie in Wiesbaden… leider.
Oktober 20, 2020
So sin mer Meenzer halt ;-)
Grüßle Liane