19 Spezialitäten aus der kubanischen Küche, Drinks und süße Sünden

Das Essen auf Kuba hat einen ziemlich schlechten Ruf, wobei ich mich frage, warum eigentlich. Ja, es gibt nicht immer alles. Auf Kuba regiert eben immer noch der Kommunismus und ja, es gibt als Beilage sehr häufig Reis und Bohnen. Doch die Karibikinsel hat kulinarisch dennoch einiges zu bieten. Die kubanische Küche lebt von den Einflüssen der spanischen, afrikanischen und karibischen Küche. Vor allem die kleinen privaten, familiengeführten Restaurants der Karibikinsel, genannt Paladares, sollte man unbedingt besuchen, um sich durch die vielen kubanischen Spezialitäten zu futtern. Hier findet man im Vergleich zu den großen Hotels auf Kuba echte und authentische kubanische Küche. Im Folgenden findest Du meine Tipps für kubanisches Essen und kubanische Getränke, die Du unbedingt probieren solltest.

1. Ropa Vieja

Ropa Vieja bedeutet übersetzt so viel wie „alte Klamotten“, ist das Nationalgericht Kubas und eines der beliebtesten kubanischen Gerichte. Ropa Vieja ist ein traditionelles sephardisches Gericht, also ein jüdisches Gericht von der iberischen Halbinsel, und hat seinen Ursprung bereits im Mittelalter.

Der Name rührt vom gekochten Rindfleisch, das so lange garen muss, bis man es einfach auseinanderzupfen kann, dann sieht es aus wie „alte zerfetzte Kleider„. Zum Fleisch kommen während des Garens Paprika, Zwiebeln, häufig auch Oliven oder Kapern und Tomaten. Jede Kubanerin hat ihr ganz eigenes Rezept für Ropa Vieja, aber lecker ist das Gericht auf jeden Fall überall. Mein typisch kubanisches Rezept für Ropa Vieja findest Du hier.

2. Moros y cristianos oder Arroz congrí

Im Westen Kubas findet man vor allem spanische Einflüssen in der Küche. In der Provinz Oriente im Osten Kubas findet man hingegen hauptsächlich afrikanische und karibische Einflüsse in den Kochtöpfen. Arroz congrí, ein Gericht aus roten Bohnen mit Reis, hat seinen Ursprung auf den spanischsprachigen Karibikinseln. Dort waren die roten Bohnen geläufiger als die Schwarzen.

Die schwarzen Bohnen stammen ursprünglich aus Afrika und sind heute in der Dominikanischen Republik, Puerto Rico und auch auf Kuba zu finden. Wird der Reis mit schwarzen Bohnen zubereitet, nennt man das Gericht Moros y cristianos, auf Deutsch „Mauren und Christen“.

Der Name geht zum einen auf die populären gleichnamigen Fiestas in Spanien zurück, zum anderen symbolisieren die Mauren und Christen die Hauptzutaten des Gerichtes: pechschwarze Bohnen und schneeweißer Reis. Moros y cristianos wird übrigens meistens zu Ropa Vieja gereicht. Die Kubaner essen den Reis aber auch gerne als eigenständige Hauptspeise.

In einer weiteren Variante werden die schwarzen Bohnen und der Reis getrennt von einander serviert. Dann sind die Bohnen allerdings eher eine Suppe. Diese ist aber ebenfalls sehr lecker und auch diese Variante sollte man mal probieren. Hier geht’s zum authentischen kubanischen Rezept für Moros y cristianos.

Moros y cristianos, kubanisches Gericht

3. Tostones

Tostones sind zweimal frittierte knusprige Kochbananen, die im Westen Kubas auch Chatinos genannt werden. In Kolumbien nennt man das Gericht Patacones. Tostones werden auf Kuba sowohl als Beilage als auch als Snack für zwischendurch gereicht. Sehr sättigend, aber lecker!

4. Malanga

Malanga ist ein heimisches Knollengewächs, welches mit Taro verwandt ist. Aus Malanga werden auf Kuba Eintöpfe, Süßspeisen, Brot, Kuchen und vieles mehr hergestellt. Unbedingt solltest Du Malanga als Püree probieren, dieses schmeckt ähnlich wie Kartoffelbrei. Auch die knusprigen Malanga-Chips sind sehr lecker.

5. Yucca con Mojo

Yucca, auch Maniok genannt, ist eine weitere wichtige Nutzpflanze auf Kuba beziehungsweise in der ganzen Karibik. Yucca wird einfach geschält, gekocht und wie hierzulande die Kartoffel als Beilage serviert. Der Geschmack ist recht neutral, daher reicht man zu Yucca häufig Mojo. Für die Mojo werden Zwiebeln und Knoblauch in Öl angebraten, dazu kommt ein Spritzer Limettensaft, etwas Salz und Pfeffer.

Yucca con Mojo - typisch kubanisches Essen
Yucca con Mojo

6. Platanos maduros

Platanos maduros sind ebenfalls gebratene Kochbananen. Während man für Tostones jedoch grüne Kochbananen verwendet, nimmt man für Platanos maduros die schon schwarzen überreifen Bananen. Platanos maduros werden langsam in der Pfanne gebraten, bis sie langsam karamellisieren.

Die süßen Bananen isst man in Kuba als Beilage zu gebratenem Hühnchen, zur Bohnensuppe oder auch als eigenständiges Gericht. Platanos maduros gibt es beispielsweise auch in Venezuela, wobei sie hier mit Zimt zubereitet werden. In Honduras serviert man die Kochbananen mit Sour Cream.

7. Pescado á la Santa Barbara

Pescado á la Santa Barbara – Fisch in einer sehr leckeren Kokosmilchsauce genannt Lechita – ist DAS traditionelle Gericht im Osten der Insel. Gerne bereitet man auch Shrimps in der leckeren Sauce zu. Kokosmilch ist aber auch Basis nahezu jedes anderen Gerichtes in Baracoa.

Pescado á la Santa Barbara – kubanisches Gericht aus Baracoa
Pescado á la Santa Barbara ist ein traditionelles Gericht aus Baracoa

8. Lobster

Lobster ist auf Kuba kein Hummer, sondern Languste und wird in nahezu jedem Paladar der Insel angeboten. Mal einfach vom Grill, mal mit einer leckeren Chilisauce oder als Lobster a la vizcaína mit einer aus dem Baskenland stammenden Paprika-Sauce. Außerdem werden auf Kuba häufig auch leckere Eintöpfe aus dem Fleisch der Languste zubereitet. Lobster gehört zur kubanischen Küche wie kein anderes Gericht.

9. Camarones

Ein weiteres typisch kubanisches Essen, das Du wirklich auf jeder Speisekarte findest, sind Camarones. Die Shrimps gibt es in Tomatensauce, einfach in der Pfanne gebraten oder auch in Kokosmilch in Baracoa. Lecker sind die Camarones auf jeden Fall.

Essen auf Kuba – Camarones
Camarones stehen auf jeder kubanischen Speisekarte

10. Lechón asado

An Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester wird auf Kuba ein Schwein oder Spanferkel gegrillt. Auch der Schweinebraten wird auf Kuba klassisch mit Mojo, der populären Sauce aus Öl, Knoblauch, Zwiebeln, Gewürzen sowie Bitterorangen- oder Limettensaft gereicht. An unzähligen Straßenständen auf der Insel bekommst Du den leckeren Schweinebraten außerdem in einem Brötchen mit Zwiebeln und Mojo, genannt Pan con lechón.

Lechón asado – kubanischer Schweinebraten
Zum Lechón asado werden auf Kuba zahlreiche Beilagen gereicht.

11. Croquetas

Als schneller Snack zwischendurch oder auch als Fingerfood zu einem Glas Rum isst man auf Kuba sehr gerne Croquetas: kleine Kroketten aus Kartoffeln wahlweise mit Schinken, Hähnchen, Fisch oder Käse.

12. Churros

Churros sind eine Art Fettgebäck: längliche Krapfen, die ursprünglich von der iberischen Halbinsel stammen und häufig auch Calientes genannt werden. Die langen frittierten Teigstreifen werden mit Zucker bestreut serviert.

Auf Kuba werden Churros allerdings meist spiralförmig frittiert und erst nach dem dem Frittieren in mundgerechte Stücke geschnitten und mit Zucker bestreut. Die Kubaner geben außerdem gerne süße Kondensmilch darüber. Manchmal gibt es dazu auch eine dickflüssige heiße Schokolade zum Eintunken.

Churros sind der kubanische Snack schlechthin und Du bekommst sie an unzähligen Churro-Ständen (Churrerías) in Havanna und in den anderen größeren Städten. Ab und an findest Du an den Ständen auch gerade etwas dickere Churros, welche mit Guavenmarmelade gefüllt sind. Ich persönlich mag sie nicht so, aber man sollte sie auf jeden Fall mal probieren.

13. Flan

Flan ist eine im Wasserbad gestockte Masse aus Eiern, Milch und Zucker und die wohl bekannteste kubanische Nachspeise. Wenn der Flan gut gemacht ist, ist er mit etwas Karamellsauce eine echte Delikatesse. Aber Achtung: Die Kubaner lassen das Ei gerne gerinnen, dann hat der Flan eine sehr eigenartige Konsistenz und ist nicht wirklich lecker.

Flan – traditionelles kubanisches Dessert
Flan ist ein traditionelles kubanisches Dessert

14. Piña Colada

Ursprünglich wurde die Piña Colada im Caribe Hilton in Puerto Rico erfunden, doch der leckere Cocktail ist heute überall in der Karibik sehr beliebt. Auch auf Kuba bekommst Du Piña Colada wirklich in jedem Restaurant und an jeder Bar.

Klassisch wird die Piña Colada mit Bacardi Rum, Zucker, Limettensaft, Kokosnusscreme, dem Saft einer reifen Ananas und Eis im Mixer zubereitet.

Da man hierzulande häufig Milch oder Sahne und Kokossirup für den Cocktail verwendet, war ich nie ein Fan von Piña Colada. Das hat sich auf Kuba jedoch schlagartig geändert, denn mit den richtigen frischen Zutaten ist der Cocktail einfach der Hammer!

Piña Colada , Cocktail, Kuba
Piña Colada wurde in Puerto Rico erfunden

15. Mojito

Mojito ist das Nationalgetränk Kubas. Angeblich kommt der Name Mojito vom westafrikanischen Wort „mojo„, das einen Stoffbeutel mit magischen Gewürzen und Zaubergegenständen beschreibt. Mojito bedeutet also „kleiner Zauber“. Es gibt jedoch auch eine gleichnamige Gewürzmischung, von welcher der Name stammen könnte.

Bereits im 16. Jahrhundert trank der britische Freibeuter Francis Drake jedenfalls ein Getränk aus Zucker, Limetten, Zuckerrohrschnaps und Minze gegen seine Magenbeschwerden. Als Kuba mit der Herstellung von Rum begann, begann man den Rum auch für den Mojito zu verwenden anstatt Zuckerrohrschnaps. Durch Ernest Hemingway wurde der Mojito später zur kubanischen Legende. Denn dieser trank den Mojito regelmäßig in seiner Stammbar La Bodeguita del Medio in Havanna.

Im Vergleich zu Deutschland wird auf Kuba übrigens ausschließlich weißer Zucker für den Mojito verwendet. Außerdem werden die Limetten nicht im Glas zerstoßen, man verwendet lieber Limettensaft und dazu Hierba Buena Minze. Diese ist im Vergleich zu Pfefferminze oder grüner Minze erfrischender und weniger scharf. Köstlich ist der Mojito auf Kuba jedenfalls immer. Und wer keinen Mojito probiert hat, der war wirklich nicht auf Kuba!

16. Cuba Libre

Cuba Libre bedeutet übersetzt „freies Kuba“ und wurde das erste Mal um 1900 von amerikanischen Soldaten auf Kuba getrunken. Mit der Kombination aus Coca-Cola, Rum und Limettensaft wurde auf die Befreiung Kubas von der spanischen Kolonialherrschaft angestoßen. Heute ist Cuba Libre neben Mojito eines der typischsten kubanischen Getränke.

Eine andere Version des Drinks ist Cubata, dieser wird mit braunem anstatt weißem Rum gemixt.

17. Malta

Malta, ein zuckersüßes alkoholfreies Malzbier, ist bei den Kubanern unglaublich populär. Das Getränk ähnelt unserem Karamalz, nur ist Malta wesentlich süßer. Daher eignet sich das Getränk in meinen Augen als Durstlöscher nur bedingt – lecker ist es aber.

18. Guarapo

Guarapo ist die spanische Bezeichnung für Zuckerrohrsaft. Der Zuckerrohrsaft wird zwischen Walzrädern ausgepresst und mit viel Eis serviert. Sehr süß, aber dennoch ein wunderbarer Durstlöscher.

19. Chorote

Die Bauern aus Baracoa produzieren aus ihren Kakaobohnen große Kakaokugeln, sogenannte Chorotes, die auch der cremigen dicken Trinkschokolade, die hier serviert wird, den Namen gibt. Zunächst presst man für Chorotes die geschälten Kakaobohnen. Die ölige, weiche Kakaomasse wird dann zu einer Kugel geformt und für etwa 30 Minuten ins Gefrierfach gelegt.

Für die Trinkschokolade wird nun einfach ein wenig Kakao von den Kugeln abgeriebenen und zusammen mit süßem Bananenmehl und Kokosmilch aufgekocht. Wer möchte, gibt noch Zucker, Zimt oder Vanille zum Kakao und schon ist die süße kreolische Köstlichkeit fertig.

Kakaobohnen, Baracoa, Kuba
Chorote wird aus Kakaobohnen gemacht.

Die kubanische Küche hat natürlich noch viel mehr zu bieten. In meinem Artikel findest Du nur einige typisch kubanische Gerichte und Drinks, die Du unbedingt probieren solltest. Den Rest musst Du auf Kuba selbst ausprobieren oder Du schaust Dir mal meine kubanischen Rezepte an und kochst Dir zu Hause selbst ein leckeres kubanisches Essen.

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Welches kubanische Essen oder welchen Drink würdest Du gerne einmal probieren? Oder warst Du schon mal auf Kuba und hast einen weiteren tollen Tipp für ein traditionelles kubanisches Gericht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

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