Ein Besuch der Inseln Murano und Burano in der Lagune von Venedig
Venedig ist absolut touristisch und doch liebe ich diese wunderschöne und zu gleich runtergekommene Stadt über alles. La Serenissima hat mein Herz im Sturm erobert und mich bis heute nicht mehr losgelassen. Eine Städtereise nach Venedig ist allerdings nicht komplett, wenn Du nicht auch den kleinen Inseln in der Lagune vor der Stadt einen Besuch abstattest. Da wäre Lido mit seinem schönen Sandstrand, die unscheinbare kleine Insel Torcello, deren Kirchturm über die Lagune ragt. Aber auch die Gemüseinsel Sant’Erasmo ist einen Besuch wert und natürlich Murano und Burano, die wohl bekanntesten Inseln in der venezianischen Lagune. In der Hochsaison wird es durchaus recht voll auf den beiden kleinen Inseln, oder besser gesagt auf den Vaporetti zu den Inseln. Auf Murano und Burano selbst verteilen sich die Menschenmassen dann aber ziemlich gut. Gerne nehme ich die überfüllten Vaporetti in Kauf, da ich die beiden Inseln einfach liebe.
Inhaltsverzeichnis
Die Anreise nach Murano und Burano
Die einzige Möglichkeit von Venedig auf die Inseln der Lagune zu gelangen ist mit dem Vaporetto, also einem öffentlichen Wassertaxi. Du solltest möglichst früh los, zum einen um den Menschenmengen etwas zu entgehen, zum anderen weil die Fahrt nach Burano doch eine ganze Weile dauert. Wenn Du beide Inseln wirklich erkunden möchtest solltest Du Dir einen ganzen Tag Zeit nehmen.
Nach Murano geht es mit Vaporetto Nr. 4.1 von Fondamenta Nuove, dem Bahnhof Venezia Santa Lucia, Piazzale Roma, oder auch Giudecca.
Von Murano geht es mit der Nr. 12 von der Station Faro am Leuchtturm nach Burano. Am Rückweg ist es nicht nötig umzusteigen, Du kannst mit der Nr. 12 direkt nach Fondamenta Nuove in Venedig zurückfahren, von hier kannst Du laufen oder in ein anderes Vaporetto wechseln.
Auf dem Rückweg von Burano solltest Du Dich beim Einsteigen etwas beeilen, die Fahrt zurück nach Venedig dauert etwa 45 Minuten und wenn die Boote aus allen Nähten platzen ist es kein Vergnügen die ganze Zeit zu stehen.
Tipp:
Eine Tageskarte lohnt sich für einen Ausflug auf die Inseln, denn eine einzelne Fahrt mit dem Vaporetto kostet satte 6,50 Euro. Die Tageskarte kannst du innerhalb von 24 Stunden nutzen so oft Du möchtest.
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Murano – die Heimat der Glasbläser
Murano liegt Venedig am nähesten, man erreicht die Insel in nur 15 Minuten mit dem Vaporetto. Schon seit Zeiten des Römischen Reiches ist Murano bekannt für seine Glaskunst. Farbenfroh erscheint das Glas und den Formen sind keine Grenzen gesetzt. Manchmal schrill, häufig kitschig, doch das ein oder andere schöne Armband lässt sich in den Geschäften finden. Ansonsten sind die Kunstwerke vor allem einfach toll anzusehen. Einen Überblick über die Geschichte der Glasmacherkunst auf Murano bekommst Du im Useo Vetrario. Doch Murano hat noch mehr als nur wunderschönes Glas zu bieten.
Murano besteht aus mehreren kleinen Inseln, nicht wie man meinen könnte nur aus einer. Auch hier gibt es wie in Venedig viele kleine Kanäle, durch Brücken sind die Inseln miteinander verbunden. Vom Anleger des Vaporetto geht es immer entlang des Canale di San Donato ins Herz der Insel, vorbei an wunderschönen alten Palazzi. Am Kanal findest Du übrigens auch einige kleine Cafés, in welchen Du fast ausschließlich Einheimische findest. Bei einem Espresso oder einem Cappuccino beobachte ich hier gerne die Einheimischen bei Ihrem morgendlichen Kaffee, Cicchetti essend und Zeitung lesend. Halte einfach Ausschau vor welchen Cafés die Einheimischen sitzen, Du erkennst das zumeist schon von weitem an den billigen Plastikstühlen. Aber genau hier gibt es den besten Espresso der Insel und das echte Leben Muranos.
Ob Du eine der unzähligen Glasfabriken auf der Insel und die anschließenden Verkaufsveranstaltungen besuchst bleibt ganz Dir überlassen. Mein Fall ist es nicht. Ich schlendere lieber durch die verwunschenen kleinen Gassen und beobachte die Einheimischen in ihrem Alltag. Ich bewundere die kitschigen Glaskunstwerke in den Schaufenstern und die Skulpturen auf den Plätzen. Besonders fasziniert hat mich das blaue „Etwas“ vor dem Glockenturm, das in der Sonne in sämtlichen Blautönen glitzert.
Mit einem letzten Blick auf den Leuchtturm von San Stefano geht es dann wieder ins Vaporetto und weiter nach Burano.
Burano – farbenfroh und wundervoll
Burano liegt am anderen Ende der Lagune und so dauert die Fahrt dorthin eine Weile. Eigentlich ist Burano übrigens ebenfalls nicht nur eine Insel. Es besteht aus 4 Inseln, welche durch 8 Brücken miteinander verbunden sind. Burano fasziniert im ersten Moment mit seinen unglaublich bunten Häusern in allen Regenbogenfarben, die wirklich jedes Fotografenherz höher schlagen lassen. Ganz besonders schön ist die Insel im Frühling, wenn auch noch die Blumen vor den Häusern in sämtlichen bunten Farben erblühen und einen betörenden Geruch verbreiten. Wenn dazu die ersten Sonnenstrahlen die Nase kitzeln ist Burano einfach nur unglaublich.
Die bunten Fassaden sind das eine. Mindestens genauso bekannt ist Burano für seine wunderschönen Spitzenstickereien in der Reticella Technik, die Ende des 19. Jahrhundert durch die Spitzenschule, Scuola di Merletti, neu belebt wurde. Im Museo del Merletto kannst Du übrigens noch echte Burano-Spitzen bewundern. Aber lass Dich nicht übers Ohr hauen, die Läden in den Gassen Buranos verkaufen meist nicht die teure Burano-Spitze, sondern echt billige Ware aus Asien.
Wenn ich mich entscheiden müsste, weiß ich nicht was ich schöner finde: die filigrane Spitzenkunst oder die Farbenpracht in den Gassen. Doch warum sind die Häuser auf Burano eigentlich so bunt?
Der Legende nach haben die Fischer der Insel ihre Häuser so bunt gestrichen, weil sie so auch bei starkem Nebel oder nach einer durchzechten Nacht ihr Haus ausmachen konnten. Längst gibt es auf Burano praktisch keine Fischer mehr, doch die bunten Häuschen werden gehegt und gepflegt.
Und übrigens soll noch einmal jemand sagen der schiefe Turm von Pisa sei schief, der war noch nie auf Burano und hat noch nie den Campanile von San Martino gesehen. Das nenne ich mal schief!
Neben tollen Geschäften und den wunderschönen bunten Häusern hat Burano vor allem einige kulinarische Highlights zu bieten.
Kulinarische Genüsse auf Burano
Empfehlen kann ich Dir das kleine zwanglose Restaurant Ai Cesendeli. Hier sitzt man nicht nur wunderschön direkt an einem kleinen Kanal. Das Essen ist außerdem sehr lecker und das zu erschwinglichen Preisen, was dann doch eher selten ist auf Burano. Touristen trifft man hier auch relativ wenige, dafür ist das kleine Restaurant bei den Einheimischen Recht beliebt.
Hier stehen vor allem frische Fischgerichte auf der Karte. Der Klassiker der venezianischen Küche: Fritto Misto, also gemischte frittierte Meeresfrüchte. Aber auch die Spaghetti vongole, Risotto mit Fisch und die Pizze sind sehr lecker.
Ein Ausflug nach Murano und Burano lohnt finde ich immer. So lernt man Venedig und die Lagune auch mal von einer anderen Seite kennen. Denn mit dem klassischen Bild von Venedig haben die beiden Inseln nicht viel zu tun.
Solltest Du nun auch Lust auf eine Reise nach Venedig haben: Hier findest Du günstige Flüge von Deutschland nach Venedig. Übernachten kannst Du natürlich in einem hübschen Hotel in Venedig. Doch auch direkt auf Murano gibt es traumhafte Hotels, die ich Dir empfehlen kann.
Warst Du selbst schon mal auf Murano und Burano? Haben die beiden Inseln Dich genauso verzaubert wie mich? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
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Juni 30, 2016
Hallo,
Venedig ist immer wieder eine Reise wert. Ich war dort auch einige Tage unterwegs und bin für die Bilder extra früh aufgestanden. Fühlte mich bei deinen schönen Bildern an Touren erinnert.
Lg Thomas
Juni 30, 2016
Hallo Thomas,
Vielen Dank freut mich sehr, dass Dir der Artikel und die Fotos so gut gefallen. Ist aber auch einfach eine tolle Location zum fotografieren.
Liebe Grüße, Nina
August 4, 2016
Hallo Nina , ich bin auch jedesmal aufs neue fasziniert von dieser „Traumstadt“Venedig ist wie eine Illusion. Ich kann in diese Stadt eintauchen und verschwinden .Es ist wirklich die Stadt meines Herzens.
Man darf sich natürlich nicht nur da aufhalten, wo die Touristen sind .Da ist es schrecklich .Viel zuviel Menschen .Aber Giudecca ist absolut entspannt, es lohnt sich wirklich ,in dieses Labyrinth, von Traum und Wirklichkeit einzutauchen.
August 4, 2016
Hallo Edeltraud,
Du sprichst mir aus der Seele. Wenn man sich nicht dort aufhält wo die meisten Touristen sind ist Venedig eine Traumstadt. Giudecca hat mir auch unheimlich gut gefallen und für das nächste mal werde ich mir auch direkt dort eine Unterkunft suchen. Das Viertel ist einfach wunderbar.
Liebe Grüße,
Nina
August 28, 2016
Schöner Artikel!
Ich bin jedes Jahr in Venedig und Giudecca gehört auch zu meinem Entspannungsprogramm wenn es auf der Hauptinsel zu laut wird. Venedig im November ist ganz toll.
August 28, 2016
Hallo liebe Elena,
danke es freut mich sehr, dass Dir mein Artikel gefällt.
Liebe Grüße,
Nina
September 1, 2016
Hi Nina,
Danke für deinen schönen Artikel! Für mich geht es in 2 Wochen auch nach Venedig und ich bin schon ganz gespannt, was mich erwarten wird. besonders freue ich mich auf Burano. Auf deinen Bildern sieht es so schön bunt aus!
Meinst du man könnte Lido und Giudecca an einem Tag schaffen?
Liebe Grüße,
Kaja
September 1, 2016
Hi Kaja.
oh wie schön, da wünsche ich Dir eine ganz tolle Zeit. Burano ist wundervoll! In Giudecca bist Du mit dem Traghetto ganz fix, aber nimm Dir Zeit, die Gassen sind wunderschön und Du solltest nicht hetzen! Nach Lido bist Du schon ein bisschen länger unterwegs, und ist eben die Frage wie lange Du am Strand verbringen möchtest. Vielleicht erst Lido und dann am späten Nachmittag Giudecca und dort Abendessen wäre mein Vorschlag.
Liebe Grüße,
Nina
Oktober 1, 2017
Liebe Nina,
tolle Aufnahmen und sehr schön geschrieben. Einmal im Jahr im November besuche ich Venedig mit meiner Kamera. Abseits der Touristenpfade sind die Stadt und die Inseln am schönsten.
Liebe Grüße
Claudia
Oktober 2, 2017
Hi Claudia,
Lieben Dank für das Kompliment. Freut mich sehr, dass Dir der Artikel und die Bilder gefallen. Hast Du denn noch einen schönen Insidertipp für Venedig?
Liebe Grüße aus Kanada,
Nina
Liebe Grüße, Nina