Sehenswürdigkeiten und echte Geheimtipps für Tours, die französische Stadt an der Loire
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Umgeben von den zauberhaften Schlössern an der Loire liegt Tours, wie auch Orléans, mitten im Herzen des Loiretals in Frankreich und hat sich bis heute sein kulturelles, historisches und kulinarisches Erbe bewahrt. Die einstige Hauptstadt des Königreichs Frankreich gilt noch heute als historisches Wahrzeichen des Loiretals und spiegelt ganz wunderbar die französische Lebensart, la Savoir-Vivre, wieder. Noch heute entzückt die bezaubernde Hauptstadt der Touraine mit mittelalterlichem Flair. Alleine die zauberhaften Fachwerkhäuser in der Altstadt von Tours wären einen Besuch wert. Doch gibt es in und rund um Tours noch weitaus mehr Sehenswürdigkeiten zu entdecken und auch kulinarische Highlights fehlen in der Stadt nicht. Im folgenden Artikel findest Du die schönsten Sehenswürdigkeiten und echte Geheimtipps für Tours.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in und rund um Tours
Am besten beginnt man einen Spaziergang durch Tours in dem Viertel rund um die Kathedrale. Der Weg führt einen von hier zunächst zu den Überresten eines Amphitheaters, einst eines der größten im Römischen Reich. Weiter geht es Richtung Palais des Archevêques, bevor man Richtung Kathedrale spaziert und anschließend über die Rue Colbert Richtung Altstadt. Die Altstadt rund um die Basilika Saint-Martin entzückt mit zauberhaften kleinen Gassen, traumhaft schönen Fachwerkhäusern und einem tollen Aussichtspunkt. Doch auch ein Ausflug in die Umgebung von Tours lohnt definitiv auch. Die schönsten Sehenswürdigkeiten in und rund um Tours, die Du auf keinen Fall verpassen solltest, findest Du im Anschluss.
Der Palais des Archevêques
Nur unweit der Kathedrale St. Gatien befindet sich der einstige Palais der Erzbischöfe, welcher bereits seit 1910 das Musée des Beaux-Arts de Tours beherbergt. Neben den ausgestellten Kunstwerken, vertreten sind zum Beispiel Werke von Auguste Rodin, Claude Monet und Rembrandt, sollte man sich auch die wunderschönen Holzvertäfelungen im Inneren ansehen.
Im Anschluss an den Besuch des Museums lässt es sich in dem schönen Garten im Innenhof unter der mehr als 200 Jahre alten riesigen libanesischen Zeder herrlich entspannen.
Adresse: 18 Place François Sicard, 37000 Tours | Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag von 9.00 – 12.45 Uhr und von 14.00 – 18.00 Uhr
Die Kathedrale Saint-Gatien
Bei einem Spaziergang durch Tours solltest Du natürlich keinesfalls den Besuch der Kathedrale Saint-Gatien verpassen. Die Kirche ist dem heiligen Gatianus, dem ersten Bischof von Tours, geweiht und wurde ab 1220 über den Vorgängerbauten als Basilika errichtet. Die Türme wurden allerdings erst 1509 fertiggestellt. Die Portalstatuen wurden 1562 durch die bilderstürmenden Hugenotten leider vernichtet und bis heute nicht ersetzt. Die 36 Skulpturen, die man heute in der Kathedrale findet, wurden erst 1850 vom Bildhauer Toussaint angefertigt.
Sehenswert sind aber vor allem der prachtvolle Chor und die farbenfrohen Buntglasfenster, die die Erschaffung der Welt und die Passion Christi illustrieren und die Kathedrale in mystisches Licht tauchen.
Adresse: Place de la Cathédrale, Tours | Öffnungszeiten: täglich von 9.00 – 19.00 Uhr
„Vieux Tours“ – Die Altstadt von Tours
Von der Kathedrale führt der Weg anschließend vorbei an den bezaubernden Fachwerkhäusern in der Rue Colbert Richtung „Vieux Tours“, das alte Tours. Die Altstadt von Tours hatte viele Jahre lang seinen einstigen Glanz verloren. Die Fassaden der alten Fachwerkhäuser verfielen oder verschwanden sogar komplett. In den 1950er Jahren wollte man das ganze Viertel sogar abreißen. Mit einem Gesetz zum Denkmalschutz konnte die Altstadt 1962 jedoch glücklicherweise gerettet werden.
So kann man auch heute noch durch die bezaubernden verwinkelten Gassen schlendern, in den den kleinen Boutiquen shoppen gehen oder eine der zahlreichen Bars und Restaurants besuchen. Oder man bewundert einfach nur die schön renovierten Fachwerkhäuser und die unglaublich schönen, als Türme außerhalb der Häuser erbauten Treppenaufgänge. Neben mittelalterlichen Fachwerkhäusern findet man in der Altstadt von Tours außerdem die Basilika des Heiligen Martin, den Tour Charlemagne und bildhübsche Stadthäuser im Renaissancestil, welche im 14. und 15. Jahrhundert erbaut wurden.
Der Place Plumerau
Der belebte Place Plumerau, der ehemalige Hutmarkt, bildet das Herz der Altstadt von Tours und gilt als einer der schönsten Plätze in Frankreich, um einen Aperitif einzunehmen. Nicht verwunderlich, denn der Blick auf die traumhaft schönen Fachwerkhäuser rund um den Platz lässt den Aperitif in einem der Straßencafés gleich doppelt so gut schmecken.
Die Basilika Saint-Martin
Schon von Weitem grüßt die Kuppel der neuen Basilika. Nicht ganz so prachtvoll wie die Kathedrale wirkt die Basilika Saint-Martin von Außen. Doch das Kulturdenkmal des Jakobswegs sollte man keinesfalls auslassen, denn im Inneren findet sich das Grabmal des Heiligen Martin.
Als junger Soldat teilte dieser seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Anschließend legte er sein Schwert nieder, trat zum Christentum über und gründete bei Poitiers ein Kloster. Da er als Heiliger galt, wollten die Bewohner von Tours ihn als Nachfolger ihres Bischofs. Der heilige Martin wollte dieser Wahl jedoch entgehen und versteckte sich der Legende nach in einem Gänsestall. Das Federvieh verriet ihn jedoch durch lautes Geschnatter und er übernahm bis zu seinem Tod das Amt des Bischofs von Tours. Die Gänse müssen noch heute dafür büßen und landen als Martinsgans auf dem Tisch.
Schon 397 wurde seine Grabstätte zum Wallfahrtsort und durch die Flut an Pilgern entstand das einstige „Martinopolis“ mit Basilika und Kloster. Lediglich ein Uhrturm und der Tour Charlemagne stehen heute noch und Pflastersteine markieren die einstige Größe des Baus. Die heutige Basilika wurde erst 1925 eingeweiht.
Adresse: 7 Rue Baleschoux, 37000 Tours
Der Tour Charlemagne
Der bereits erwähnte Tour Charlemagne, der Turm Karl des Großen, gleich neben der Basilika dominierte früher das Querschiff der mittelalterlichen Kirche Sankt Martin, die zwischen 1789 und 1802 komplett zerstört wurde. Heute stehen nur noch zwei Türme der einstigen Kirche, einer davon der Tour Charlemagne. Im Rahmen einer geführten Tour kann man die 248 Stufen des Turms erklimmen und die Strapazen lohnen sich auf jeden Fall. Oben angekommen bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Stadt mit ihren unterschiedlichen Facetten, auf die Kathedrale und auf das Loiretal.
Das Centre de Création Contemporaine Olivier Debré
Nur unweit der Loire befindet sich das Zentrum für zeitgenössische Kunst Centre de Création Contemporaine Olivier Debré. Für Kunst- und Designinteressierte definitiv ein Must-See in Tours. Schon von Außen beeindruckt das Museum mit seiner modernen Architektur. Es gilt als Meisterwerk der portugiesischen Architekten Manuel und Francisco Aires.
In der weißen Galerie finden sich 41 Werken des französischen Malers Olivier Debré, Namensgeber des Museums und Liebhaber des Loiretals. Im Langhaus und in der schwarzen Galerie finden übers Jahr verteilt zahlreiche Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler statt. Noch bis September kann man im Langhaus zum Beispiel das Werk der deutschen Künstlerin Alicja Kwade bewundern.
Adresse: Jardin François 1er, 37000 Tours | Öffnungszeiten: von Mitte Mai bis September montags von 14.00 -19.00 Uhr, Dienstag bis Sonntag von 11.30 – 19.00 Uhr, donnerstags bis 21.00 Uhr, von Oktober bis Mitte Mai Mittwoch bis Sonntag von 11.30 – 18.00 Uhr | Eintritt: 6.- Euro
Das Schloss Villandry
Nur 15 km außerhalb von Tours befindet sich das zauberhafte Schloss Villandry in der gleichnamigen Gemeinde. Bereits im 12. Jahrhundert gab es an gleicher Stelle eine Festung, die allerdings später bis auf die Fundamente und den Bergfried abgerissen wurde. Das heutige Schloss wurde zusammen mit dem Garten 1536 fertig gestellt und gilt als eines der letzten Schlösser an der Loire, welches im Renaissancestil erbaut wurde. Ab 1705 wurde das Schloss nach den Komfortansprüchen des 18. Jahrhunderts umgebaut und der Garten als englischer Landschaftsgarten angelegt.
Nach unzähligen Eigentümerwechseln wurde das Schloss 1906 schließlich vom Spanier Joachim Carvallo und seiner amerikanischen Ehefrau Ann Coleman erworben, die sich auf Anhieb in das Schloss verliebt hatten und beschlossen, dieses zu restaurieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach alten Plänen und Gartenratgebern rekonstruierten sie auch die Gärten auf drei Ebenen, für die das Schloss heute berühmt ist, da sie ein seltenes Beispiel einer kompletten Gartenanlage im Renaissancestil sind.
So kann man das Schloss heute wieder besuchen und durch die zauberhaften französischen Gärten im Stil des 16. Jahrhunderts schlendern. Ganz oben finden sich der Sonnengarten und die Terrassenanlagen mit dem Belvedere, darunter die Ziergärten mit ornamentalen Beeten aus Buchsbaum. Besonders sehenswert ist hier der so genannte „Garten der Liebe“. Die vier Quadrate symbolisieren die zärtliche, die leidenschaftliche, die unbeständige und die tragische Liebe. Auch einen Musikgarten und einen Kräutergarten findet man hier.
Der unterste Garten ist der dekorative Gemüsegarten. Schachbrettartig angeordnet wachsen hier in neun Quadraten Endivien, Lauch, rote Beete, Salatköpfe, Mangold und vieles mehr. Dazwischen finden sich Springbrunnen, konisch geschnittene Birnbäume und bezaubernde kleine Lauben mit Rosen. Gearbeitet wird hier komplett ohne Pestizide und bei der Bepflanzung der Quadrate wird jedes Jahr rotiert, um der Bodenerschöpfung vorzubeugen.
Adresse: 3 Rue Principale, 37510 Villandry | Öffnungszeiten: täglich von 9.00 – 18.00 Uhr | Eintritt: 11.- Euro
Touren & Aktivitäten in und rund um Tours
- Wenn Du etwas mehr Zeit mitbringst, empfehle ich Dir zudem einen Ausflug in die nahe gelegenen Weinberge des Loiretals in der Region Vouvray. Bei dieser Tour besuchst Du mehrere Weingüter und die unterirdischen Höhlen, in welchen die Weine gelagert werden. Kosten darfst Du die Loire-Weine natürlich auch.
- Richtig cool ist die Retro Classic Seitenwagenfahrt, bei der Du ganz bequem in einem alten Beiwagen sitzt und zusammen mit Deinem lokalen Guide die Stadt Tours erkundest. Eine schöne und ausgefallene Art, eine Stadt zu erkunden.
- Bei der Tagestour nach Chambord, Blois & Cheverny entdeckst Du die schönsten Schlösser des Loiretals und kannst zudem eine Vielzahl fantastischer Bio-Weine verkosten.
Die besten Restaurants in Tours
Nicht nur kulturell hat Tours jedoch so einiges zu bieten, sondern auch kulinarisch. Wobei das Essen natürlich auch ein Teil der Kultur ist, ganz besonders in Frankreich. Und ganz besonders in Tours mangelt es nicht an regionalen Spezialitäten, die man probieren sollte. Zu empfehlen sind zum Beispiel der Ziegenkäse aus Sainte-Maure-de-Touraine und Fouaces, kleine im Holzofen gebackene Brote. Dazu trinkt man ein Glas Vouvrai, den typischen Wein der Region. Probieren kann man die Spezialitäten zum Beispiel in folgenden Restaurants:
Das Restaurant Chez Gaster
Das Restaurant Chez Gaster ist eines dieser typischen kleinen, richtig hübschen französischen Bistros. Schon das Fachwerkhaus, in welchem sich das Restaurant befindet, entzückt von außen. Doch der überaus freundliche Service und die Küche brauchen sich hinter dem hübschen Äußeren nicht verstecken. Die Gerichte sind einfach, aber ehrlich. Die verwendeten Zutaten kommen alle direkt aus der Region und man pflegt einen intensiven Kontakt zu den Produzenten, was an der Qualität der verwendeten Produkte deutlich wird. So landet ausschließlich Biofleisch und wilder Fisch als auch saisonales Gemüse auf dem Tisch. Passend zu den köstlichen frischen Gerichten gibt es eine großartige Auswahl französischer und internationaler Weine aus dem hauseigenen Weinkeller.
Adresse: 27 Rue Colbert, 37000 Tours | Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag von 12.00 – 14.30 Uhr und 19.30 – 22.30 Uhr
Die Brasserie l’Univers
Schon alleine um den Glasbaldachin von 1896 zu bewundern, lohnt ein Besuch der Brasserie l’Univers im Herzen von Tours. Die edle Champagner-Bar im Charleston-Stil lädt auf ein Gläschen ein. In der Brasserie selbst werden ebenfalls klassische französische Spezialitäten wie Foie Gras de Canard, aber auch köstliche Burger serviert. Als Vorspeise kann ich Dir den gebackenen Camembert au lait cru de Normandie AOP mit Honig empfehlen, als Hauptspeise die Cassolette de la Mer mit Kabeljau, Lachs, Muscheln, Hummer, Julienne-Gemüse, grünen Bohnen und Beurre nantais.
Adresse: 8 Place Jean Jaurès, 37000 Tours | Öffnungszeiten: täglich von 7.00 – 1.00 Uhr
Übernachten in Tours
Hotels gibt es natürlich zahlreich in Tours, empfehlen kann ich Dir jedoch das Hotel Mirabeau unweit des Bahnhofs im Herzen der Stadt. Die großzügigen Zimmer sind allesamt individuell mit einem Mix aus Antiquitäten und modernen Möbeln eingerichtet. Das Frühstück ist lecker und kann wahlweise im Frühstücksraum oder bei schönem Wetter auch im hübschen grünen Innenhof eingenommen werden.
Adresse: 89 Bis Boulevard Heurteloup, 37000 Tours
Weitere tolle Hotels in Tours
- Ein luxuriöses Hotel, das keinerlei Wünsche offen lässt, ist das zentral gelegenen Les Trésorières.
- Das stylish und bunt eingerichtete Hotel du Cygne befindet sich in einem charmanten Gebäude aus dem 18. Jahrhundert mitten im historischen Zentrum der Stadt und punktet mit einem sehr guten Frühstück.
Anreise nach Tours
Tours besitzt einen Flughafen. Die einfachste Möglichkeit ist es jedoch, von Deutschland direkt nach Paris zu fliegen oder mit dem Zug (Mit dem Sparpreis Europa Ticket fährst Du mit der Bahn supergünstig nach Frankreich.) zu fahren. Vom Bahnhof Paris Montparnasse fährst Du gerade mal 1 Stunde und 15 Minuten mit dem Zug und schon befindest Du Dich mitten im Herzen von Tours. So lässt sich Tours im Übrigen auch ganz wunderbar mit einer Städtereise nach Paris verbinden.
Der perfekte Reiseführer für Tours und das Loire-Tal
Viele weitere Infos und Insidertipps für Tours und das Loire-Tal findest Du im MARCO POLO Reiseführer Loire-Tal. Zudem gibt es dazu eine kostenlose Touren-App.
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Die Reise nach Tours fand in Zusammenarbeit mit Atout France und Tourisme de Tours Val de Loire statt. Vielen Dank dafür!
Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.