Genusshauptstadt Graz – 9 Spezialitäten, die Du in Graz probieren solltest
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Seit einiger Zeit trägt Graz den Titel Genusshauptstadt und zählt damit zu den Genussregionen in Österreich. Insgesamt gibt es in der Steiermark 15 Genussregionen, die alle ihre regionaltypischen Steirischen Spezialitäten vorweisen können. Wobei wir hier nicht einfach nur von köstlichen Lebensmitteln reden, denn die Spezialitäten sind weitaus mehr. Sie sind die Identität der einzelnen Regionen und Bestandteil der Kultur.
Die Grazer Strassennamen zeugen noch heute davon, dass in Graz die Kulinarik schon immer groß geschrieben wurde. Im 19. Jahrhundert wurde am Schloßberg noch frischer Spargel angebaut und das Starcke Winzerhaus zeugt noch heute davon, dass es hier einst auch Weinreben gab. Die alten Strassennamen wie Fischerstrasse, Obstgasse, Mohnzeile oder auch die Paradeisgasse lassen erahnen, was hier einst angebaut und verkauft wurde.
Heute sind es vor allem die Bauernmärkte der Stadt, wie beispielsweise der am Kaiser-Josef-Platz, die die Herzen von Liebhabern Steirischer Spezialitäten höher schlagen lassen. Auf diesen Märkten spürt man die mediterranen Einflüsse, die die Stadt prägen. Nicht grundlos wird Graz oft als „nördlichste Stadt Italiens“ bezeichnet. Darüber kann man nun diskutieren, doch das Klima ist in Graz tatsächlich mediterran mild und die Einflüsse der italienischen Nachbarn sind in den Küchen der Stadt zu spüren. Man hat das Gefühl dem Süden ganz nah zu sein. Die Auswahl an frischem Fleisch, Käsespezialitäten, Obst und Gemüse aus der Region verschlägt einem fast die Sprache und dass die Bauern der Region hier noch selbst an den Ständen stehen, macht einen Marktbesuch um so authentischer. Man kann verstehen, warum die Grazer so stolz auf Ihre Bauernmärkte sind.
Alle Spezialitäten die ich Dir im Folgenden vorstelle, findest Du auf eben diesen Bauernmärkten und solltest sie auf einer Städtereise nach Graz unbedingt probieren.
Steirische Spezialitäten – Das Steirische Kürbiskernöl
Steirisches Kürbiskernöl ist nun wahrlich kein Geheimtipp mehr, sondern ein absoluter Klassiker. Auf Grund der dunkelgrünen Farbe nennt man das Steirische Kürbiskernöl auch das „Grüne Gold“ der Steiermark. Mit seinem nussigen Geschmack passt es ganz wunderbar zu Salaten und anderen kalten Gerichten. Doch kann das gesunde, cholesterinfreie Öl auch kurz erhitzt werden und wird daher auch gerne für Desserts, wie den Steirischen Kürbiskernschmarrn, verwendet. Mein absolutes Lieblingsdessert ist jedoch das Steirer Eis, heißt Vanilleeis mit Kürbiskernöl. Klingt banal, ist aber sündhaft gut. Und der Dessertklassiker steht auf vielen Karten der Restaurants in Graz.
Wer mehr über die Herstellung des Steirischen Kürbiskernöls erfahren möchte, dem empfehle ich einen Besuch in einer der Ölmühlen in Graz, wie zum Beispiel der Haindl Mühle in Kalsdorf bei Graz. Darüber hinaus bietet das Gasthaus Stainzerbauer in Graz Kernölverkostungen an.
Steirische Spezialitäten – Die Kürbiskerne
Doch nicht nur Steirisches Kernöl macht man aus den Kürbiskernen. Man isst die dunkelgrünen reifen Kürbiskerne auch einfach roh, beziehungsweise geröstet. Naturbelassen, gesalzen, karamellisiert oder mit Schokolade überzogen sind sie die perfekt Snack für zwischendurch. Sie schmecken aber auch wunderbar im Müsli, werden als Deko für die Steirische Kürbissuppe verwendet oder im bereits erwähnten Kaiserschmarrn und Nichts geht über ein frisches Kürbiskernbrot. Doch die kleinen Kerne sind nicht nur einfach lecker, sondern außerdem reich an Magnesium, Eisen, Zink, Beta-Carotin und Vitamin E und daher auch noch extrem gesund.
Steirische Spezialitäten – Die Grazer Krauthäuptel
Der knackige Grazer Krauthäuptel gilt als Aristokrat unter den Salaten und wertet definitiv jede Salatschüssel auf. Der leicht süßliche, bitterfreie Salatsorte wird ausschließlich im Raum Graz und in der Südoststeiermark von rund 100 Gemüsebauern, wie zum Beispiel dem Genussbauernhof Hillebrand, angebaut. Erkennbar ist der Krauthäuptel an seinem mal helleren mal dunkleren roten bis violetten Blattrand. Ein Besuch der Gemüsebauern in der Umgebung lohnt, alternativ findest Du die Grazer Krauthäuptel von April bis November aber auch auf den Bauernmärkten der Stadt.
Der Grazer Krauthäuptel versteht sich übrigens bestens mit Steirischem Kernöl und dem Backhendl. Das Rezept für den klassischen Steirischen Backhendlsalat findest Du übrigens auf Angelikas Blog Reisefreunde.
Steirische Spezialitäten – Die Käferbohnen
Eine der wohl typischsten steirischen Spezialitäten ist die Käferbohne, die nicht nur sehr lecker, sondern dazu noch voll von gesundem Eisweiß und Ballaststoffen ist und gleichzeitig fettarm. Serviert werden die leckeren Bohnen sowohl in Form von Suppen, als auch Hauptgerichten und sogar Desserts. Das wohl bekannteste Gericht ist jedoch der Käferbohnensalat, der natürlich mit Steirischem Kürbiskernöl zubereitet wird. Frisch, vorgekocht oder eingelegt bekommt man die Käferbohnen ganzjährig auf den Grazer Bauernmärkten. Die getrocknete Variante kann man ganz wunderbar mit nach Hause nehmen und nach dem Einweichen über Nacht am nächsten Tag zubereiten.
Steirische Spezialitäten – Der Steirische Vulkanlandschinken
Der Vulkanlandschinken, ein luftgetrockneter Rohschinken, zählt zu den besten Schinkenspezialitäten der Welt. Ausgewählte Gewürze und Buchenholz geben dem Prosciutto Crudo seinen so typischen Geschmack, auf Farbstoffe und Geschmacksverstärker wird dagegen gänzlich verzichtet. Nur Zeit braucht es sonst noch für den feinen Schinken, denn er reift zwischen 8 und 36 Monaten bevor er serviert wird. Den Vulkanlandschinken findet man häufig auf den Brettljausen der Buschenschenken, doch wer mehr über den leckeren Schinken erfahren möchte, dem empfiehlt sich ein Ausflug ins Steirische Vulkanland. In der Schinkenwelt Vulcano in Auersbach kann man die Schweine, aus welchen der Schinken gemacht wird, besuchen. Außerdem erfährt man bei einem Rundgang alles über die Schinkenverarbeitung und die Reifetechnik und kann die Schinkenspezialitäten im Anschluss im hauseigenen Restaurant verkosten.
Steirische Spezialitäten – Der steirische Kren
Die Schärfe des steirischen Kren kann einem schon mal die Tränen in die Augen treiben. Doch darf dieser zu keiner Brettljause in einer Buschenschenke fehlen, denn er harmoniert perfekt mit den lokalen Wurstspezialitäten und dem Vulkanland-Schinken. Und gesund ist die Wurzel noch dazu, denn der Vitamin-C-Gehalt ist in etwa doppelt so hoch wie der aller Zitrusfrüchte. Daher verabreicht man Kren auch gerne bei Erkältungen und er galt lange Zeit als Heilpflanze. Besonders lecker schmeckt die Wurzel übrigens auch in Form von Apfelkren, welchen man traditionell zu gekochtem Rindfleisch isst, oder auch in einem Krensüppchen.
Steirische Spezialitäten – Der Sturm
Steirischer Wein wird längst nicht mehr nur in der Steiermark getrunken, sondern weltweit. Und Graz ist der perfekte Ausgangspunkt um die Winzer in der Umgebung zu besuchen, die Landeshauptstadt liegt nämlich mitten im Weinland. Eine der bekanntesten Weinsorten der Region ist wohl der Schilcher und eine ganz besondere Spezialität ist der spritzige Schilcher Sturm, den es in weiß, rot und schilcherrot gibt – aber ausschließlich im Herbst. Denn der Sturm ist der neue Wein, auf Deutsch auch Federweißer, also gepresster Traubenmost. Zuckersüß wie Traubensaft, doch der Alkohol ist bereits spürbar. Je nach Beginn der Weinlese ist der Sturm von Anfang September bis etwa Ende Oktober zum Beispiel auf den Bauernmärkten erhältlich. Am besten trinkt man ihn dort gleich vor Ort nach einem kleinen Einkaufsbummel, denn Aufheben kann man ihn sowieso nicht lange. Er hält sich nur wenige Tage. Aber Vorsicht, nach ein paar Gläsern kann der Sturm auch einen „Sturm“ im Kopf auslösen. Der hohe Zuckergehalt ist gefährlich, da er dem Alkohol schnell den Weg in den Blutkreislauf ebnet und außerdem den Alkoholgeschmack überdeckt.
Steirische Spezialitäten – Die Graz Trüffel
Ganze sieben verschiedene Arten an Trüffel finden sich in den Grazer Stadtwäldern, sogar der begehrte Burgundertrüffel. Die Edelknollen werden von den Trüffelhunden erschnüffelt und landen anschließend direkt in den Küchen der Genusshauptstadt.
Wenn Du mehr über die Graz Trüffel erfahren möchtest, empfehle ich Dir während dem jährlich stattfindenden Trüffelfestival an einer geführten Trüffelwanderungen im Leechwald teilzunehmen. Bei dieser erfährst Du alles über den sündhaft teuren Bodenschatz und kannst anschließend ein Gericht mit Trüffeln verkosten.
Steirische Spezialitäten – Der Steirische Apfel
Mehr als 80 Prozent der gesamtösterreichischen Apfelernte kommen aus der Steiermark und am besten genießt man den Steirischen Apfel, in dem man einfach herzhaft hineinbeisst. Doch werden aus dem Steirischen Apfel auch herrliche Säfte, Most, Marmeladen sowie Schnäpse und Brände hergestellt und die Restaurants in Graz sind voll von köstlichen Apfeldesserts. Ob klassischer Apfelstrudel, Apfelstangerl oder auch Apfeleis, hier gibt es alles was das Herz des Apfelliebhabers begehrt.
Wenn Du mehr über die Grazer Spezialitäten erfahren und diese natürlich auch kosten möchtest, dann empfehle ich Dir außerdem den Stadtrundgang Graz in köstlichen Häppchen. Bei diesem Rundgang erfährst Du mehr über die kulinarischen Highlights der Stadt, aber auch über die reiche Geschichte von Graz und selbstverständlich gibt es auch leckere Kostproben aus den steirischen Küchen.
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Kennst Du noch mehr leckere Steirische Spezialitäten, die man auf einer Reise nach Graz unbedingt kosten sollte? Schreib mir Deine Tipps doch in die Kommentare.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit iambassador und VisitGraz.
Nina
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