Essen & Trinken in Französisch Polynesien – 10 Gerichte und Getränke, die Du auf Moorea kosten solltest

Bei Moorea denkt wohl jeder an Strandurlaub und Wassersport. Doch wer die Insel wirklich kennenlernen möchte, der sollte sich die Zeit nehmen, um die einheimische Kultur kennenzulernen und zu dieser gehört natürlich auch die polynesische Küche. Um mehr über die polynesische Küche und die typischen Spezialitäten auf Moorea zu erfahren, habe ich bei Heimata von Moorea Food Adventures die Tama’a Street Food Tour gebucht. Tama’a ist das tahitianische Wort für Essen und davon gibt es bei der Tour reichlich. Während der Tour habe ich die bei den Einheimischen beliebtesten Snacks und Restaurants besucht und habe unheimlich viel und lecker gegessen. Doch habe ich bei der Tour auch eine ganze Menge über die moderne lokale Küche erfahren, die geprägt ist von tahitianischen, chinesischen und französischen Einflüssen. So trifft hier Béchamel auf Sojasauce und Kokosmilch.

Im Folgenden findest Du 10 polynesische Spezialiäten, die Du bei einer Reise auf die Südseeinsel Moorea unbedingt probieren solltest.

1. Polynesische Spezialitäten: Poisson cru, Sashimi und Tartare – Thon rouge in jeder Form

Man kommt praktisch nicht drum herum in Französisch Polynesien Fisch zu essen, ganz besonders frischen Thunfisch. Doch diesen sollte man auch unbedingt probieren, denn nirgends sonst auf dieser Welt gibt es besseren und frischeren Thunfisch als hier. Ganz besonders lecker ist dieser roh, wie er auch nahezu über all serviert wird, ob in Form von Tartare, Sashimi oder als Poisson cru. Poisson cru ist das polynesische Nationalgericht, bestehend aus frischem Thunfisch, welcher mit Zitronensaft „gegart“ wird. Dazu kommen Tomaten, Gurken, Zwiebeln und viel Knoblauch. Serviert wird das ganze mit frischer Kokosmilch. Sehr leckeres Poisson cru, Sashimi und Tartare auf Fei (Kochbanane) gibt es auf Moorea im Moz Café in Maharepa.

Polynesische Spezialitäten: Poisson cru, Sashimi und Tartare

2. Polynesische Spezialitäten: Po’e – polynesischer Fruchtpudding

Ebenfalls gekostet habe ich im Moz Café den polynesischen Fruchtpudding Po’e. Traditionell wurde und wird Po’e im Ahima’a, dem polynesischen Erdofen gekocht. Dazu wird ein tiefes Loch in die Erde gegraben und darin ein Feuer entzündet. Die Speisen werden in Bananenblätter gewickelt. Wenn das Holz nur noch glüht, werden die Päckchen in den Erdofen gelegt und mit Vulkanstein und Erde luftdicht abgedeckt. So garen die Speisen in ihrem eigenen Saft und nehmen alle Aromen und Gewürze auf. Allerdings findet man Ahima’a heute nur noch bei großen Festen und als Touristenattraktion. Auf seinen Po’e muss man trotzdem nicht verzichten, denn in vielen Restaurants wird dieser heute auch in modernen Öfen zubereitet.

Schmecken tut der süße Pudding aus Tarowurzeln mit Vanille, Bananen, Mango oder Kürbis und gesüßter Kokosmilch so oder so, ob als klassisches Dessert oder auch als Beilage zum polynesischen BBQ oder zu rohem Fisch.

Polynesische Spezialitäten: Po’e - polynesischer Fruchtpudding

3. Polynesische Spezialitäten: Ma’a tinito – chinesische Mahlzeit

Gleich neben dem Moz Café in Maharepa findet man Snack Didier. Neben traditionellen polynesischen Gerichten wie Tartare und Sashimi findet man auf der Karte hier vor allem chinesische Gerichte, wie zum Beispiel Chao Men, beziehungsweise Gerichte, in welchen sich chinesische Einflüssen wiederfinden. Ein Klassiker und wohl eines der wohl beliebtesten Gerichte Französisch Polynesiens ist Ma’a tinito, was übersetzt soviel wie chinesische Mahlzeit bedeutet. Das Gericht fand wohl in den 1930er Jahren seinen Weg von Kanton nach Polynesien und wurde hier dem lokalen Geschmack und den lokalen Produkten angepasst. Ma’a tinito besteht aus roten Bohnen, Schweinebauch, Chinakohl und Makkaroninudeln. Dazu isst man Reis, Kochbananen und reicht etwas Sojasauce oder Weinessig.

Polynesische Spezialitäten: Ma’a tinito
Polynesische Spezialitäten bei Snack Didier in Moorea

4. Polynesische Spezialitäten: Coco Glacée – frische eisgekühlte Kokosnuss

Dass ich süchtig nach frischen Kokosnüssen bin, das ist nun wahrlich kein Geheimnis mehr. Ich finde es gibt einfach keinen besseren Durstlöscher und das eisgekühlte Kokoswasser ist einfach herrlich erfrischend – perfekt bei den tropischen Temperaturen in Moorea. Eisgekühlte Kokosnüsse findest Du wirklich überall auf Moorea, halte einfach Ausschau nach den kleinen Verkaufsständen am Strassenrand, diese kann man gar nicht übersehen. Die Kokosnüsse kosten eigentlich bei allen Ständen das gleiche, 200 XPF, also rund 1,60 Euro.

Polynesische Spezialitäten: Coco Glacée – frische eisgekühlte Kokosnuss
Polynesische Spezialitäten: Coco Glacée – frische eisgekühlte Kokosnuss

5. Polynesische Spezialitäten: tropische Früchte – Star Apple, Ananas & Vanille

Einst wurden auf Moorea hauptsächlich Zuckerrohr, Baumwolle und vor allem Kaffee angepflanzt. Durch den Verfall der Kaffeepreise lohnte dieses Geschäft kaum noch. Der Anbau landwirtschaftlicher Exportgüter wurde dann vor allem auf die heißbegehrte Tahiti-Vanille und auf Ananas umgestellt. Viele behaupten auf Moorea gäbe es die besten und süßesten Ananas der Welt. Dem kann ich nur zustimmen. Noch nie habe ich solch köstlich süße Ananas gegessen wie auf der kleinen Südseeinsel. Wer mehr über die Ananas erfahren möchte, unternimmt am besten einen Ausflug auf der Route de Ananas, die vorbeiführt an zahlreichen Plantagen der Insel. Viele der Plantagen bieten Führungen an und man erfährt dabei mehr über den Anbau, den Reife- und Ernteprozess der goldenen Frucht.

Doch auch sonst ist Moorea ein absolutes Paradies für Liebhaber tropischer Früchte. Neben den bereits erwähnten Ananas und Kokosnüssen, die wirklich an jeder Ecke wachsen, finden sich auf der Insel auch Passionsfrüchte, Grapefruits, Mangos, Papayas, Bananen und Sternäpfel. Der Sternapfel zählt hier zu Lande zu den eher unbekannten tropischen Früchten, dennoch sollte man diesen unbedingt einmal probieren. Auf Französisch wird er auch Pomme de lait genannt, was es ziemlich gut trifft, denn das Innere des purpurfarbenen Apfels hat eine milchige Konsistenz. Klingt ein bisschen komisch, ist aber verdammt lecker.

tropische Früchte in Französisch Polynesien – Sternapfel

Ebenfalls probieren sollte man die Vi Tahiti, die Goldpflaume, die ein wenig an eine unreife Mango erinnert. Aufgeschnitten isst man die Goldpflaume bestreut mit einem Pulver aus roten getrockneten Pflaumen aus China, das gleichzeitig, süß, sauer und salzig ist. Pur finde ich diese chinesischen Süßigkeiten eher gewöhnungsbedürftig, um nicht zusagen widerlich. Die Polynesier lieben diesen knallroten Snack jedoch und zur Goldpflaume passt das Pulver perfekt.

tropische Früchte in Französisch Polynesien – Vi Tahiti, die Goldpflaume

Wer mehr über den Anbau der berühmten Tahiti Vanille erfahren möchte und sich durch köstliche hausgemachte tropische Marmeladen kosten möchte, dem empfehle ich den Besuch des Tropical Garden bei Vaihere. Ganz besonders lecker ist die Konfitüre aus der Tiare – der Nationalblume Französisch Polynesiens. Außerdem ist der Ausblick von der Terrasse im Tropical Garden einfach grandios.

Tropical Garden Vaihere Moorea
Tropical Garden Vaihere Moorea
Tropical Garden Vaihere Moorea
Tropical Garden Vaihere Moorea
Tropical Garden Vaihere Moorea
Tropical Garden Vaihere Moorea

6. Polynesische Spezialitäten: Fruchtsäfte – Rotui Juice Factory

Köstliche zuckersüße Ananas kann man nicht nur direkt auf den Plantagen kosten, man sollte diese unbedingt auch in flüssiger Form genießen und zwar in der Rotui Juice Factory. Zwar kann man die Fruchtsäfte aus Moorea in jedem Supermarkt in Französisch Polynesien kaufen, doch nirgends schmeckt er so gut wie direkt in der Fabrik – und im Übrigen ist er hier auch wesentlich günstiger. In der Fruchtsaftfabrik in der Cook’s Bay kann man darüber hinaus zahlreiche weitere Fruchtsäfte, wie zum Beispiel Guaven- oder Mangosaft kosten und erfährt dabei auch noch ein wenig über die Produktion auf Moorea. Wer möchte kann auch auf eigene Faust durch die Plantagen streifen und die tropischen Früchte selbst entdecken.

7. Polynesische Spezialitäten: Manutea Tahiti Rum – zu Gast in der Destillerie

Doch nicht nur Fruchtsäfte gibt es in der Rotui Juice Factory. Die Schwesterfirma Manutea Tahiti betreibt auf dem Gelände auch eine Destillerie und stellt den berühmten Manutea Tahiti Rum her. Die Destillerie kann ebenfalls besichtigt werden kann und man erfährt bei einer Führung mehr über den Destillierprozess bis hin zum fertigen Rum. Auch den Rum kann man im angrenzenden Shop verkosten, ob pur oder in Form von Fruit Punch, den es in verschiedenen Sorten im Tetra Pak zu kaufen gibt. Tetra Pak klingt zunächst etwas billig und komisch, der Punsch ist aber wirklich lecker. Ein Gläschen eisgekühlter Punch zum Sonnenuntergang, schöner lässt sich ein Tag im Paradies nicht beenden.

8. Polynesische Spezialitäten: Casse-croûte Chao Men – französisches Baguette mal anders

In Französisch Polynesien isst man nicht nur morgens, mittags und abends, da gibt es auch noch die Snacks für zwischendurch. Diese kauft man an den allgegenwärtigen Snack Bars und Mini-Restaurants, die ausschließlich tagsüber geöffnet sind. Zu den sehr beliebten Snacks gehören zahlreiche chinesische Gerichte, roher Thunfisch in jeglicher Form und Casse-croûte – ein riesiges französisches Baguette, das zum Beispiel mit Schinken und Käse, aber auch mit Pommes und frittiertem Hühnchen belegt wird. Ein absoluter Klassiker ist Casse-croûte Chao Men, ein Baguette belegt mit Chao Men – ein typisch chinesisches Nudelgericht bestehend aus gebratenen Nudeln, Karotten, Chinakohl, Hühnchen und Kräutern. Getoppt wird das Ganze mit einer süß-sauren Sauce. Gesund sind all diese Snacks nun nicht unbedingt und schon gar nicht kalorienarm, aber ziemlich lecker. Die besten Casse-croûte Chao Men auf Moorea findest Du in der Snack Bar des Golden Lake Restaurant in Tema’e, nur unweit des Flughafens und des schönen Aussichtspunkts Toatea.

Polynesische Spezialitäten: Casse-croûte Chao Men – französisches Baguette

9. Polynesische Spezialitäten: Pai – gefüllte Teigtaschen

Neben herzhaften Gerichten gibt es im Golden Lake Snack außerdem köstliche PaiTeigtaschen gefüllt mit Kochbananen, Ananas oder Kokos – zu kaufen. Ebenfalls nicht kalorienarm, doch einfach göttlich und perfekt als Snack zwischendurch, wenn man den Tag am Temae Beach verbringt.

10. Polynesische Spezialitäten: Pizza aus dem Holzofen – Island Style

Nun gut, Pizza gehört zu den weltweit wohl meist gegessenen Gerichten. Nun fragst Du Dich wahrscheinlich, warum ich gerade Pizza zu den Spezialitäten zähle, die Du auf Moorea unbedingt probieren solltest. Aber polynesische Pizza ist eben doch etwas anders als das, was wir hier zu Lande unter Pizza verstehen. Zwar kommt die Pizza auf Moorea auch aus dem Holzofen, auch der Teig ist durchaus der einer italienischen Pizza. Tomaten kommen ebenfalls drauf. Doch der Rest ist schon ein wenig anders. Zunächst kommt auf eine polynesische Pizza meistens, neben Käse, auch Crème fraîche drauf und zwar nicht wenig. Was den Belag betrifft, findet man alles was hier zu Lande auch so gängig ist. Es gibt aber auch ausgefallenere Varianten, wie zum Beispiel die Pizza mit Kartoffeln und Speck, oder die mit heimischen Meeresfrüchten und Muscheln. Bei Allo Pizza in Pao Pao solltest Du unbedingt die inseltypische Pizza mit frischem Thunfisch und Ananas probieren, diese ist wirklich göttlich. Als Nachtisch gibt es hier außerdem eine Pizza mit Bananen, Crème fraîche, Karamellsauce und Crème Chantilly.

Polynesische Spezialitäten: Pizza aus dem Holzofen – Moorea Island Style
Polynesische Spezialitäten: Pizza aus dem Holzofen – Moorea Island Style

Wenn Du nun auch Hunger bekommen hast und bei Deiner Reise nach Moorea mehr über die polynesische Küche erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir eine Food Tour mit Heimata zu buchen. Neben der Tama’a Street Food Tour, welche ich gemacht habe, bietet Heimata übrigens auf Tahiti auch eine Food Tour an – die Tahiti Matete City Street Food Tour.

Warst Du schon mal auf Moorea? Hast Du noch weitere Tipps, welche Spezialiäten man hier unbedingt probieren sollte?

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.