Insidertipps & Highlights für die Grafschaft in Südengland
Letzte Woche war ich zusammen mit Adeline von Voyagesetc im Rahmen der #WelcomeToEngland Kampagne zum ersten Mal in Cornwall. Und wie lernt man einen Ort am besten kennen? Richtig, natürlich durch die Einheimischen. Anna von The Cornish Life ist ein absolutes Original aus Cornwall und hat uns nicht nur unglaublich herzlich empfangen, sondern uns vor allem ihre Lieblingsplätze, die schönsten Strände und die besten Restaurants Cornwalls gezeigt.
Ich kann schon mal vorweg nehmen, Anna war wirklich eine umwerfende Gastgeberin und hat uns Cornwall von der besten Seite gezeigt. Sie hat es sogar geschafft mich davon zu überzeugen, dass englisches Essen fantastisch sein kann, und das heißt wirklich was. Denn seit meiner Studienzeit in Nordengland stand ich mit der englischen Küche auf Kriegsfuss. Doch nicht nur Annas Herzlichkeit hat mich sehr beeindruckt. Auf ein Neues durfte ich in meinen Tagen in Cornwall feststellen, dass die Briten sehr herzliche Gastgeber sind. Zurück in Deutschland vermisse ich das „Hello Darling“ des Taxifahrer und das „Coffee or tea, Love?“ beim Frühstück doch sehr.
Doch nicht nur die gastfreundliche Art der Briten hat mich einmal mehr beeindruckt, vor allem landschaftlich ist Cornwall bezaubernd und diese Strände! Aber ich erzähle Dir nun einfach mal von vorne, welche Orte, Strände und Restaurants mir am besten gefallen haben und welche Aktivitäten Du in Cornwall rund um Falmouth und die St Agnes Heritage Coast nicht verpassen solltest.

Der South West Coast Path
Die meiste Zeit in Cornwall haben wir uns entlang des South West Coat Path bewegt, der mit 1.014 km der längste Fernwanderweg Großbritanniens ist. Einst wurde der Weg von der Coast Guard im Kampf gegen Schmuggler angelegt. Die Küstenwächter sollten in der Lage sein vom Weg aus einen Blick in jede Bucht zu werfen, daher schmiegt sich der ganze Weg eng an die Küste und bietet spektakuläre Aussichtspunkte. Startpunkt ist Minehead und dann geht es immer an der Küste entlang durch Sommerset, Devon, Cornwall und Dorset, wo der Weg am Pool Harbour endet.
Heute wird der Weg natürlich nicht mehr von Küstenwache verwendet, dafür ist der Weg das reinste Wanderparadies. Nein, wir sind natürlich in der kurzen Zeit nicht den ganzen Weg gelaufen, sondern nur Teile des Coast Path in Cornwall. Anna hat für uns die landschaftlich reizvollsten Teile des Weges in Cornwall rausgepickt und uns die schönsten Sehenswürdigkeiten, die spektakulären rauen Steilküsten und die kilometerlangen Sandstrände gezeigt.
Die schönsten Strände Cornwalls
Für mich einer der schönsten Strände war eindeutig Gwithian Beach, dieser entzückende breite Strand nur unweit von Annas Heimatort. Oh ja, so einen Strand hätte ich auch gerne direkt vor der Haustür. Der Gwithian Beach liegt in der wunderschönen St Ives Bay, zwischen dem Leuchtturm von Godrevy und Hayle. Durch seine Lage in der Bucht ist der Strand vor allem bei Windsurfern und Kitern sehr beliebt. Aber auch zum Sonnenbaden oder für ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund kommen die Einheimischen hierher.


Ebenfalls super schön sind die Strände von Portreath und Porthtowan etwas weiter im Norden. Porthtowan ist sowohl für Familien geeignet, als auch bei Surfern sehr beliebt. Wassersportausrüstung und Surfboards können direkt am Strand geliehen werden und für’s leibliche Wohl sorgt das Blue Bar & Kitchen. Neben köstlichem Kaffee werden hier Burger, leckere Salate und Pizza serviert. Entlang des Coastal Path kann man von hier aus ausgedehnte Spaziergänge nach Chapel Porth, St Agnes und Portreath unternehmen.

Auch sehr schön ist der Gyllyngvase Beach in Falmouth. Vor allem die hübschen kornischen Häuser rundherum fand ich bezaubernd. Der Strand ist wie alle Strände in Cornwall sehr sauber und eignet sich für einen Strandspaziergang im Winter oder Sonnenbaden im Sommer. Das Wasser ist hier außerdem sehr ruhig, so dass man wunderbar baden kann, wenn einen die Wassertemperaturen nicht abschrecken. Nicht grundlos zählt der Strand zu den schönsten in Cornwall. Für einen kleinen Snack zwischendurch geht man hier ins Gylly Beach Cafe.

Wheal Coates
Wenn man in der Gegend rund um Porthtowan, beziehungsweise St Agnes ist, sollte man unbedingt einen Ausflug nach Wheal Coates an der St Agnes Heritage Coast machen.
Wheal Coates ist Teil der UNESCO-Welterbe-Stätte „Cornwall and West Mining Landscape“ und sicherlich einer der schönsten Abschnitte am South West Coast Path. Denn hier bieten sich spektakuläre Ausblicke auf die rauen Klippen und die Ruinen des ehemaligen Townroath Engine House. Bei Sonnenuntergang erstrahlt das Engine House im goldenen Sonnenlicht und die alten Schornsteine haben etwas geradezu Mystisches.
Die kornischen Zinnminen sind Teil der Geschichte Cornwalls und gehören zur Kultur des Landes. Zunächst wurde ausschließlich das Zinn genutzt und das abgebaute Kupfererz blieb zumeist ungenutzt. Im 18. Jahrhundert wurde, durch die einsetzende industrielle Revolution, die Nachfrage nach Kupfererz immer größer, da Kupfererz das Ausgangsmaterial für Messing war. Durch die vielen Kupfererz-Lagerstätten in der Umgebung stieg das kleine Städtchen Redruth zu einer der größten und reichsten Bergbaustädte in Großbritannien auf. Eines dieser Bergbaugebiete war eben Wheel Coates mit dem Towanroath Engine House, das 1872 gebaut wurde um Wasser aus dem benachbarten 180 Meter tiefen Schacht zu pumpen. Zu Hochzeiten arbeiteten hier fast 140 Bergleute. Vom einstigen Bergbauboom ist heute nur noch wenig zu erkennen, doch hat die Gegend heute etwas Magisches, vor allem bei Sonnenuntergang. Im Sommer lohnt außerdem ein Ausflug zum Chapel Porth Beach, nur unweit des Towanroath Engine House.

Mit dem Kajak unterwegs auf dem Helford River
Doch Cornwall ist nicht nur auf Grund der Sehenswürdigkeiten eine Reise wert, auch Outdoor-Liebhaber kommen hier voll auf Ihre Kosten. Wandern wird natürlich ganz groß geschrieben, vor allem entlang des bereits erwähnten South West Coast Path. Aber auch zu Wasser lässt sich Cornwall prima entdecken, zum Beispiel mit dem Kajak.
Koru Kayaking bietet geführte Kajak Touren auf dem Helford River, aber auch an der Nordküste bei St Agnes an, die ich ich wirklich von Herzen empfehlen kann. Hetty unser Guide war die absolute Bombe. Absolut liebenswert hat sie uns erstmal erklärt wie wir paddeln sollten und ein paar allgemeine Infos zur Tour. Dann schnell in die Wetsuits gepresst und schon ging es los. Zunächst war das Glück auf unserer Seite, die Sonne lachte, doch der Wind pfiff uns von Anfang an ziemlich um die Ohren. Hetty unterhielt uns unterwegs mit kleinen Anekdoten und angekommen im windgeschützten Frenchman’s Creek wurden wir wahrlich entschädigt von den Strapazen. Was für ein schönes und ruhiges Fleckchen Erde!
Auf dem Weg zurück Richtung Anlegestelle verließ uns dann leider unser Glück, die Sonne verzog sich hinter dichte Wolken und es wurde bitterkalt. Ja OK, hey es war Mitte März! Hätte man eigentlich damit rechnen können, dass es beim Kajaken ziemlich frisch werden könnte, oder? Um ehrlich zu sein es war a***kalt. Wieder am Strand angekommen habe ich meine nassen Füsse und Hände kaum noch gespürt und vor lauter Zähneklappern musste ich aufpassen, dass ich mir die Zunge nicht abbeiße. Sich mit komplett tauben Fingern aus einem Wetsuit zu pellen ist außerdem ein Kunststück für sich. Nach einer großen Tasse heißer Schoki von Hetty ging es aber gleich etwas besser und mal ehrlich, die traumhafte Natur hat uns für all diese Strapazen entschädigt. Also wenn Du mal in Cornwall unterwegs bist solltest Du wirklich unbedingt eine Kajaktour mit Hetty machen, vorzugsweise aber dann doch im Sommer.

Das charmante Hafenstädtchen Falmouth
Der ursprüngliche Plan war, nach dem Kajaken, den South West Coast Path rund um Maenporth und Mawnan Smith zu erkunden und Pendennis Castle zu besuchen. Aber wir das so ist in Cornwall: manchmal macht einem der Regen einfach einen Strich durch die Rechnung. Etwas gutes hatte das Wetter, denn so wurden wir Zeuge eines Regenbogens am Pendennis Head und konnten den unglaublichen Ausblick genießen. Wobei es vor lauter Wind kaum möglich war die Kamera zu halten und wir uns so relativ schnell auf den Weg Richtung Falmouth machten. Denn was macht man in Cornwall wenn es Draussen richtig fies kalt und windig ist? Genau man trinkt wie die Einheimischen heiße Schokolade zum Beispiel im Quayside Inn.


Danach lohnt aber auch ein Spaziergang durch das hübsche Hafenstädtchen Falmouth. Die Stadt mit seinen rund 20.000 Einwohnern ist vor allem berühmt für seinen Hafen, der tatsächlich der drittgrößte Naturhafen der Welt ist. Einst starteten Sir Francis Chichester und Dame Ellen MacArthur von hier aus ihre Weltumsegelung. Der Schoner „Pickle“ überbrachte hier in Falmouth die Nachricht vom englischen Sieg in der Schlacht um Trafalgar. Aber Falmouth war auch Ausgangspunkt für einen Kommandotrupp der 1942 den deutschen U-Boot-Stützpunkt in Saint-Nazaire angriff und zerstörte.
Als Hafenstadt hat Falmouth seine Bedeutung mehr oder weniger verloren. Heute hat sich das Hafenstädtchen mit den hübschen Häusern im georgianischen Stil ganz dem Tourismus verschrieben. Sehenswert ist das National Maritime Museum, als auch die bereits erwähnte Festung Pendennis Castle. Außerdem finden sich rund um Falmouth schöne Gärten wie Trebah und Trelissick. Denn auf Grund des mediterranen Klimas in Cornwall wächst und gedeiht hier alles wunderbar. Besonders schön sind die Gärten zur Rhododendrenblüte im Mai und Juni.


Oh Cornwall, Deine Küche!
Wie bereits erwähnt hat mich die Küche Cornwalls mehr als positiv überrascht. Das Essen hatte nichts mit dem gemeinsam, was ich sonst so aus englischen Pubs und Restaurants im Norden kannte. Vor allem den köstlichen frischen Fisch und Muscheln sollte man in Cornwall nicht auslassen, aber natürlich sind auch Cornish Pasties ein absolutes Muss! Nicht zu vergessen die köstlichen Desserts.
Köstliche Muscheln gibt es zum Beispiel in der Old School Bar and Kitchen in Mount Hawke. Einst eine Schule, wie der Name schon sagt. Heute wird hier feinstes kornisches Gastro-Pub Essen serviert, wie etwa frische Miesmuscheln mit selbstgebackenem Sauerteigbrot. Aber auch der Klassiker Fish & Chips landet hier auf dem Tisch.

Fish & Chips gibt es auch bei Rick Stein’s Fish in Falmouth und die sollen verdammt gut sein. Wobei ich Dir vor allem die gemischte Fischplatte mit frischem Gelbflossenthunfisch mit Guacamole, thailändischen Fischküchlein, gegrillter Makrele mit Kräutern, frittiertem Kabeljau und Scampis empfehlen möchte. Dazu eine Cornish Orchards Lemonade und bitte unbedingt auch die Desserts kosten. Der Cheesecake mit gesalzenem Karamell ist der Hammer!


Für den kleinen Hunger zwischendurch geht man zum Beispiel ins Gylly Beach Cafe am Gyllyngvase Beach in Falmouth. Ein richtig cooles Café direkt am Strand mit leckeren Kaffeespezialitäten, aber auch Leckerem aus der Küche: zum Beispiel ein hausgemachter schwarzer Burger mit gebratener Makrele, Petersilienmayonnaise, Cole Slaw und Pommes.

Übernachten in Cornwall
Übernachtet habe ich die ersten Tage in Cornwall im preisgekrönten 4-Sterne Budock Vean Hotel, direkt am Helford River gelegen und nur wenige Kilometer entfernt von Falmouth.
Umgeben ist das Hotel von einem 13 Hektar großen wunderschönen Garten und dem hauseigenen Golfplatz, den ich allerdings nicht genutzt habe. Golf ist einfach nicht mein Fall! Aber im Hotel kann man auch ganz wunderbar einfach entspannen, zum Beispiel im Liegestuhl am Fluss. Oder man lässt sich im Wellness- und Spabereich verwöhnen, unternimmt eine Bootsfahrt auf dem Fluss oder macht die bereits erwähnte Kajaktour, denn das Hotel verfügt über einen eigenen Anlegesteg am Helford River.


Die Signature-Zimmer bieten alle nur erdenklichen Annehmlichkeiten. Vor allem die moderne, farbenfrohe Einrichtung hat mir unglaublich gut gefallen, da lässt es sich wirklich wohl fühlen. Alternativ kann man aber auch eine der schönen Lodges gleich neben dem Hotel mieten und sich selbst versorgen, oder wenn gewünscht auch alle Annehmlichkeiten des Hotels in Anspruch nehmen.
Und das sollte man wirklich, denn das à la Carte Frühstück mit regionalen kornischen Produkten im Hotel ist ausgezeichnet und der Service ausgezeichnet. Auch das Mittagessen, der Tee am Nachmittag und das Abendessen sind nur zu empfehlen. Besonders schön speist man im Sommer auf der Terrasse oder eben im Wintergarten.
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Warst Du schon mal in Cornwall? Hat es Dir auch so gut gefallen wie mir? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Dieser Artikel entstand im Rahmen der Kampagne #WelcomeToEngland. Die Reise wurde mir von iambassador und Visit Britain ermöglicht. Meine eigene Meinung wurde davon jedoch in keinster Weise beeinflusst.

Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.
April 5, 2017
Da unser Sohn in Falmouth lebt, waren wir nun schon 4 mal dort. Wenn man sich doch einiges ansehen möchte, ist auf alle Fälle ein Mietwagen erforderlich ! Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist man eher unflexibel.
Ich finde dieses Land toll, den Kontrast vom Meer mit seinen Klippen und dem traumhaften South West Coast Path und dem hügeligen Hinterland mit dem satten Grün und den wunderschönen Gärten !!!
Cornwall und auf die angrenzenden Counties sind auf alle Fälle eine Reise wert =D
April 5, 2017
Hallo Monika,
oh wie schön, da beneide ich Deinen Sohn ja fast ein bisschen. Falmouth hat mir richtig gut gefallen. Das stimmt wohl, ohne Mietwagen ist man dort eher aufgeschmissen. Wenn man wirklich viel von der Gegend sehen möchte benötigt man auf jeden Fall ein Auto. Ohne würde man eine ganze Menge verpassen. Auch die Gärten sind ja zum Teil nur mit dem Auto erreichbar.
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar und viel Spaß auf Deiner nächsten Reise nach Cornwall!
Liebe Grüße,
Nina
April 2, 2017
Sieht so hübsch aus Und wow der Regenbogen! :)
Ich liebe Cornwall als wirklich wollen jetzt zurück!