Rezept für eine herrlich tomatige Kefta-Tajine aus Marrakesch
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Nie vergesse ich diesen herrlichen Duft am Djemaa el Fna in Marrakesch – den Duft von exotischen Gewürzen aus den dampfenden Tajines, den Geruch der Fleischspieße, die über der Holzkohle brutzeln und den Duft des herrlichen marokkanischen Minztees. Viel zu lange ist es schon her, dass ich das letzte Mal in Marrakesch war, durch die Souks geschlendert bin und das herrliche marokkanische Essen genossen habe. Da hab ich mir gedacht, es wird mal wieder Zeit für ein wenig Marokko in meiner Küche – genauer gesagt für eine herrlich tomatige Kefta-Tajine – orientalische Hackbällchen in einer würzigen Tomatensauce.
Was ist eine Kefta-Tajine?
Eine Kefta-Tajine besteht aus Hackbällchen (Kefta Mkaouara) in einer pikanten hausgemachten Tomatensauce ähnlich der Shakshuka-Tomatensauce. Die Hackbällchen bestehen zumeist aus Lammhackfleisch, wobei Du alternativ auch Hühnchen oder Rind verwenden kannst. Das Hackfleisch wird dabei zu kleinen Bällchen oft nur so groß wie Murmeln geformt.
Dadurch, dass die Hackbällchen so klein sind, müssen sie nicht angebraten werden, bevor man sie in die Sauce gibt. Sie werden direkt in der Sauce gekocht und zwar nur so lange, dass sie gar aber nicht trocken und hart sind.
Wer die Kefta-Tajine noch etwas gehaltvoller machen möchte, kann ganz zum Schluss noch grüne Oliven unter die Tomatensauce mischen. Gerne geben die Marokkaner auch Eier über die Hackbällchen und pochieren diese in der Sauce.
Die Hackbällchen werden traditionell mit marokkanischem Brot direkt aus der Tajine gegessen. Dazu trinkt man ein Glas Minztee.
Was ist eine Tajine?
Die Tajine oder auch Tagine ist ein rundes, aus Lehm gebranntes unglasiertes Schmorgefäß mit einem gewölbten (berberischen) oder kegelförmigen (arabischen) Deckel, das traditionell in der Küche des Maghreb in Nordafrika genutzt wird.
Die Spitze des Deckels ist wie ein Schlot geformt und dient auch als Griff. Durch seine relativ dicke Wand leitet das Gefäß die Hitze im Inneren gleichmäßig weiter, so kann das Essen nicht anbrennen. Zudem kondensiert während des Kochvorgangs der Dampf im Inneren des Gefäßes, setzt sich an den Innenwänden ab, läuft zurück in das Gargut und steigt erneut als Dampf auf. Dadurch wird der Inhalt im eigenen Saft schonend gegart.
Aus diesem Grund muss die unglasierte Tajine vor jeder Nutzung gewässert werden, sodass die offenporige Keramik des Deckels beim Kochen kaum Wasserdampf aufnimmt, sondern diesen nach unten sinken lässt, sodass das Schmorgut feucht bleibt.
Die Gerichte, die in dem Schmorgefäß zubereitet werden, nennt man ebenfalls Tajine. In Marokko sind dies vor allem Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte aus der Berberküche, wie zum Beispiel Rindfleisch-Tajine mit Datteln und Walnüssen, die traditionell mit Fladenbrot gegessen werden. Das Brot ersetzt dabei das Besteck. Auch Süßspeisen kann man jedoch in der Tajine zubereiten.
Wenn Du keine Tajine besitzt, kannst Du die marokkanischen Hackbällchen alternativ auch in einer tiefen Pfanne oder in einer Cocotte zubereiten.
Authentisches marokkanische Rezept für Kefta Mkaouara
Kefta-Tajine – pikante marokkanische Hackbällchen
Benötigte Küchenutensilien
Zutaten
Für die Hackbällchen:
- 500 g Lammhack alternativ Rinderhack
- 1 kleine Zwiebel
- 3 EL frisch gehackte Petersilie
- 3 EL frisch gehackter Koriander
- 1 TL Paprika
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Salz
- ¼ TL schwarzer Pfeffer
- ¼ TL Kurkuma
- ¼ TL Zimt
Für die Tomatensauce:
- 1 kg Tomaten
- 50 ml Olivenöl
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 1 kleine grüne Paprika
- 2 Knoblauchzehen
- 1 ½ TL Paprika
- 1 ½ TL Kurkuma
- 1 ½ TL Salz
- ¼ TL schwarzer Pfeffer
- 1 Msp. Cayennepffeffer und oder Chiliflocken
- 1 Lorbeerblatt
- 2 EL frisch gehackte Petersilie
- 2 EL frisch gehackter Koriander
Zum Garnieren:
- entkernte grüne Oliven (optional)
- 4 Eier (optional)
- frische Petersilie oder Koriander
Zubereitung
Die Hackbällchen:
- Zunächst die Zwiebel abziehen und fein würfeln. Dann die Zwiebelwürfel mit allen weiteren Zutaten für die Hackbällchen in eine Schüssel geben und die Zutaten mit der Hand gut vermengen.
- Aus der Hackfleischmasse kirschgroße Bällchen formen. Die Hackbällchen abdecken und beiseite stellen.
Die Tomatensauce:
- Für dir Tomatensauce die Tomaten schälen, entkernen und würfeln. Die Zwiebel abziehen und ebenfalls fein würfeln.
- Die Paprikaschote entkernen und würfeln. Die Knoblauchzehen abziehen und fein hacken.
- Nun die Tajine bei mittlerer Temperatur auf dem Herd erwärmen. Sobald sie heiß ist, das Öl zugeben und die Zwiebel- und Paprikawürfel einige Minuten sautieren.
- Dann den Knoblauch zugeben und 1-2 Minuten weiter sautieren, aber dabei darauf achten, dass der Knoblauch nicht anbrennt.
- Anschließend die Tomatenwürfel, die Gewürze und die Kräuter hinzufügen. Die Zutaten gut vermengen und die Tomatensauce zum Köcheln bringen.
- Dann den Deckel auf die Tajine geben und die Dampfsperre (die Mulde im Deckel) mit kaltem Wasser befüllen, um den Deckel zu kühlen, sodass der Wasserdampf im Inneren besser am Deckel kondensieren kann.
- Die Tomatensauce für 20 Minuten vor sich hinköcheln lassen, bis die Tomaten schön weich sind. Dann die Tomaten mit einer Gabel noch etwas zerdrücken und die Sauce weitere 15 Minuten einreduzieren lassen.
- Die Tomatensauce abschmecken und gegebenenfalls noch einmal würzen, dann die Hackbällchen in die Sauce geben. Deckel wieder drauf und die Hackbällchen in 10 – 15 Minuten bei niedriger Temperatur gar ziehen lassen.
- Wenn Du möchtest, kannst Du nun einige grüne Oliven hinzugeben und diese kurz erwärmen. Zu guter Letzt kannst Du vorsichtig vier Eier über die Hackbällchen geben (ohne dass die Eigelbe kaputt gehen). Dann noch einmal den Deckel auf die Tajine geben und die Eier garen. Das Eiweiß sollte fest sein, die Eigelbe aber noch soft.
- Die Kefta-Tajine mit frischer Petersilie oder Koriander servieren.
Mein Tipp
Weitere leckere Rezepte aus Marokko findest Du in dem Kochbuch
Zu Gast in Marokko: Verführerische Rezepte einer kulinarischen Reise
- Palmer, Rob und Sophia (Autor)
Warst Du schon mal in Marokko und hast die Berberküche gekostet? Was ist Dein marokkanisches Lieblingsgericht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.