Die schönsten Wanderungen rund um Nürnberg
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Rund um Nürnberg findet man zahlreiche Radwege, aber auch traumhafte Wanderwege. Die Wandergebiete sind vielfältig: Ob Fränkische Schweiz, Altmühltal oder Fichtelgebirge. Einfach mal für ein paar Stunden raus, eine Tageswanderung oder der Fernwanderweg. Mehr ein Spaziergang oder eine anspruchsvolle Rundwanderung, es gibt Wanderungen für jeden Geschmack. Im folgenden Artikel findest Du meine Tipps für 7 schöne Wanderwege rund um Nürnberg.
Weitere Tipps zum Wandern rund um Nürnberg findest Du in meinem Buch:
01. Wandern vom Brückkanal zur Schwarzachklamm
Die Rundwanderung von Schwarzenbruck zum Brückkanal und über die Schwarzachklamm zurück zum Ausgangspunkt gehört sicherlich zu den schönsten Wanderungen in der Region. Der Wanderweg ist wahrlich kein Geheimtipp, doch ist der Weg trotzdem nicht überlaufen und landschaftlich absolut reizvoll.
Besonders im Herbst, wenn sich die Blätter am Ufer des Ludwig-Main-Donau-Kanals in den schönsten Herbstfarben präsentieren, ist diese Wanderung sehr zu empfehlen. Um den Indian Summer zu erleben, muss man nämlich nicht unbedingt ins kanadische Nova Scotia reisen, auch Franken präsentiert sich im Herbst von seiner schönsten Seite.
Der Wanderweg startet im Ortskern von Schwarzenbruck und führt von dort zunächst durch den Wald in Richtung Ludwig-Main-Donau-Kanal oder einfach Alter Kanal, wie man hier sagt.
An zahlreichen Schleusen vorbei führt der Weg nun immer am Kanal entlang bis zum Brückkanal, eine 90 Meter lange Sandsteinbrücke, auf der der Ludwig-Main-Donau-Kanal die Schwarzach überquert. Die urige Waldschänke direkt an der Brücke lädt zum Verweilen ein, bevor man anschließend über die Treppen im Wald zur Schwarzach hinabsteigt und über zahlreiche Holzstege und durch mehrere Höhlen die Schwarzachklamm durchquert. Vorbei an bizarren Felsformationen geht es anschließend zurück zum Ausgangspunkt in Schwarzenbruck.
Infos zur Wanderung vom Brückkanal zur Schwarzachklamm:
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Länge: ca. 9 km
Dauer: 3 Stunden
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
02. Wandern und Klettern auf dem Eibgrat
Spektakulär wird es auf dem Eibgrat in der Fränkischen Schweiz. Allerdings sollte man für diese Wanderung doch ein wenig kletteraffin sein. Der Weg wird offiziell als Klettersteig bezeichnet, Kletterausrüstung benötigt man jedoch nicht. Der Rundwanderweg ist aber schon sehr abenteuerlich und häufig muss man die Hände zur Hilfe nehmen, um steile Treppen und Felsen hinauf zu klettern.
Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Bergschuhe sind also Grundvoraussetzung für die Wanderung. Belohnt wird man bei all den Strapazen mit märchenhafter Landschaft und imposanten Einblicken in die Natur.
Der Rundwanderweg geht vom Wanderparkplatz Spies an der Tanzlinde zunächst bergauf, vorbei an zahlreichen bizarren Felsformationen zum Einstieg auf den Felsenkamm Eibgrat. Anschließend führt der gut markierte Weg auf der Dolomitfelskette durch eine mystische Felslandschaft. Ab hier wird aus Wandern dann doch eher Klettern und man muss die Hände zu Hilfe nehmen.
Über eine Metallleiter geht es auf den Gipfel des Eibgrats, wo ein kleiner Rastplatz zum Verweilen einlädt. Hier kann man herrlich das mitgebrachte Picknick auspacken und beim Essen die traumhafte Aussicht genießen, bevor man den Abstieg in Angriff nimmt und durch ein enges Felsentor den Eibgrat wieder verlässt. Der Rückweg ist nun ein Kinderspiel, er führt in leichtem bergauf und bergab durch Wälder und über Wiesen zurück zur Tanzlinde.
Infos zur Wanderung auf dem Eibgrat:
Schwierigkeitsgrad: schwer
Länge: ca. 10 km
Dauer: 4 Stunden
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
03. Wandern auf dem Zauberwald-Orchideenweg
Im Frühjahr schreit der Zauberwald-Orchideenweg in Lichtenegg in der Hersbrucker Schweiz ganz laut. Von Mitte Mai bis Mitte Juni blüht hier am Wegesrand der streng geschützte gelbe Frauenschuh, sozusagen das Topmodel unter den Blumen. Doch nicht nur auf die zarten Pflänzchen trifft man hier zwischen den Felsen im Wald, sondern auch auf den ein oder anderen Kobold, der Sage nach zumindest.
Vom Wanderparkplatz in Lichtenegg führt der Weg zunächst durch Wiesen und Felder, anschließend über einen wurzeligen Pfad steil bergauf zum Emilfelsen und anderen bizarr geformten Felstürmen, die so typisch sind für die Region. Anschließend wird es flacher, der Wald lichter und die ersten wilden Orchideen, zu welchen auch der Frauenschuh zählt, tauchen am Wegesrand auf.
Auch wenn die Blumenpracht noch so faszinierend ist, die Augen immer schön auf den wurzeligen Weg richten. Der Sage nach hat hier schon so mancher Wanderer die Anwesenheit der Kobolde zu spüren bekommen und ist über einen Baumstumpf gestolpert, der vorher garantiert nicht an dieser Stelle stand. Märchenwesen hin oder her, der Weg birgt mächtig viele Stolperfallen.
Am Ende des Hochplateaus angekommen steht man nun vor einem massiven Felsblock – der Türkenfelsen, ein Eldorado für Kletterer. Anschließend führt der Weg steil bergab und zurück nach Lichtenegg, wo eine Einkehr beim Alten Schloss-Wirt lohnt. Am Rand des Burgbergs genießt man hier unter den schattigen Bäumen zünftige fränkische Hausmannskost.
Besonders die Bratwürste aus der hauseigenen Metzgerei sind ein Gedicht, aber auch Schnitzel, Schäufele und Co. können hier richtig was. Doch nicht nur wegen des guten Essens lohnt die Einkehr: Vom Biergarten führt eine Treppe hinauf zur Burgruine Lichtenegg. Bei klarem Wetter genießt man von dort oben einen traumhaften Blick über die Hersbrucker Schweiz bis ins Fichtelgebirge und in den Bayerischen Wald.
Infos zur Wanderung auf dem Zauberwald-Orchideenweg:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Länge: ca. 5 km
Dauer: 2 Stunden
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
04. Wandern durch den Tennenloher Forst
Vom Warnschild mit der Aufschrift „Lebensgefahr. Absolutes Betretungsverbot außerhalb der befestigten Wege! Das gesamte Gelände ist aufgrund seiner historischen Nutzung mit Munition und sonstigen Kampfmitteln belastet.“ sollte man sich am Wanderparkplatz Turmberg nicht abschrecken lassen. So lange man sich daran hält und auf den Wegen bleibt, ist man sicher.
Dennoch sollte man eben im Hinterkopf haben, dass man sich nun auf eine Wanderung über einen ehemaligen amerikanischen Truppenübungsplatz begibt. Heute steht das ganze Areal unter Naturschutz, denn der Tennenloher Forst ist eines der größten Sandökosysteme Süddeutschlands und bietet rund 1.600 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat.
Zunächst führt der Weg wenig spektakulär zum Zigeunereck, anschließend wird der Wald dichter und Sonnentau, Walderdbeeren und Himbeeren zeigen sich am Wegesrand. Es geht vorbei am Hundestein, einem Orientierungsstein, der dem treuen Begleiter des Jägers gewidmet ist. Danach ändert sich das Landschaftsbild schlagartig.
Große Weideflächen tun sich im Wald auf – die ehemalige Schießbahn Range 6. Heute ist diese eingezäunt und wird von Przewalski-Pferden, mongolischen Wildpferden und seltenen Schweizer Pfauenziegen beweidet. Dies dient der Erhaltung der steppenartigen Landschaft und dem Schutz zahlreicher anderer Tier- und Pflanzenarten.
Nach dem ersten Zaun führt ein Weg hinauf auf den Kugelfangwall, der einst dazu diente, das Einschlagen hochfliegender Geschosse in den dahinterliegenden Wald zu verhindern. Von dort oben genießt man einen grandiosen Ausblick auf das wunderschöne Naturschutzgebiet, die Urwildpferde und bei klarem Wetter bis hin zur Nürnberger Burg. Den Kugelfang wieder hinunter führt der Weg anschließend an weiteren Pferdegehegen vorbei und zurück zum Parkplatz.
Infos zur Wanderung durch den Tennenloher Forst:
Schwierigkeitsgrad: leicht
Länge: ca. 10 km
Dauer: 3-4 Stunden
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
05. Die Spalter Hügellandtour
Start und Ziel ist das HopfenBierGut Museum im historischen Kornhaus in Spalt, das die Welt von Hopfen und Bier erlebbar macht und ein toller Einstieg ist, bevor man sich auf die Wanderung begibt. Auch auf dem Weg begegnet man dem Spalter Aromahopfen, der überall am Wegrand im Spalter Hopfenland wächst. Doch auch Burgen, Befestigungsanlagen und zahlreiche Naturdenkmäler lassen sich auf dieser Wanderung entdecken.
Vom Museum geht es zunächst an die Fränkische Rezat und anschließend über einen Hohlweg hinauf zur Alten Bürg, den Resten einer alten Fliehburg. Über einen bewaldeten Pfad führt der Weg anschließend hinab in die Massendorfer Schlucht. Danach tauchen die ersten Kirschbäume und die so typischen Hopfengärten am Wegrand auf.
Doch das Landschaftsbild ändert sich schnell wieder: Durch einen düsteren Kiefernwald geht es weiter zur Bärenburg, eine ehemalige keltische Ringwallanlage. Von dort führt der Weg hinab ins Rezattal, wo der Biergarten Pflugsmühle zum Verweilen einlädt. Hier gibt es nicht nur das gute Spalter Bier, sondern auch leckere fränkische Schmankerl, aber auch tolle vegane Kreationen. Die Kleinen kommen im Streichelzoo voll auf ihre Kosten.
Durch den Wald ist alsbald auch die Burg Wernfels erreicht und die erste Tagesetappe ist geschafft. Oder man läuft eben gleich die ganze Strecke an einem Tag, je nach Gusto. Von der Burg Wernfels geht es so oder so über den Kirchenweg nach Theilenberg, vorbei an der Grabungsstätte der ehemaligen Thylenburg.
Von dort geht es anschließend weiter zum Zigeunerloch und über eine schmale Treppe hinab ins Schnittlinger Loch. Durch die Schlucht und anschließend dem Hatzelbach folgend, gelangt man dann zurück nach Spalt mit seinen zauberhaften engen Gassen und den hübschen Fachwerk- und Hopfenhäusern.
Infos zur Spalter Hügellandtour:
Schwierigkeitsgrad: schwer
Länge: ca. 21 km
Dauer: Ein ganzer Tag oder die Wanderung auf zwei Tage aufteilen und auf halber Strecke in der Luxus-Jugendherberge auf Burg Wernfels übernachten. Die Herberge besitzt sogar einen Pool, von welchem man einen grandiosen Panoramablick genießt und das deftige Frühstück mit Kaiserschmarrn, Pfannkuchen und Weißwürsten ist einfach herrlich.
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
06. Wanderung durch den Märzenbecherwald
Ein weiterer Klassiker im Frühjahr, genauer gesagt ab Mitte/Ende Februar bis in den April hinein, ist die Wanderung durch den Märzenbecherwald ab Kirchensittenbach. Der Weg führt zunächst durch die Wälder Richtung Hohenstein. Am Wegesrand begegnen einem so einige wilde Tiere, aber keine Angst, es sind nur Skulpturen. Schön ist auch der Ausblick auf die Burg Hohenstein, die hoch über dem Ort thront.
Wer Zeit hat, sollte in Hohenstein einen Stopp einlegen und die Burg besuchen. Von oben genießt man einen traumhaften Blick und auch eine Erkundungstour mit einem audiovisuellen Guide lohnt. Anschließend lohnt die Einkehr im Hohensteiner Hof unterhalb der Burg, denn die ofenfrischen Windbeutel dort sind legendär. Vor allem den Windbeutel mit Ingwer, Birne, hausgemachter Karamellsauce, Röstmandeln und Sahne kann ich von ganzem Herzen empfehlen. Ein kleiner reicht allerdings völlig, die großen Windbeutel kann man locker zu zweit essen.
Vollgefuttert geht es danach weiter durch das Sittenbachtal nach Algersdorf, wo sich die ersten Boten des Frühlings zeigen. Schneeweiße Blüten bedecken den Waldboden – die Märzenbecher. Streng geschützt und so schön. Von Algersdorf folgt man anschließend nur noch dem gut ausgeschilderten Weg zurück zum Ausgangspunkt in Kirchensittenbach.
Infos zur Wanderung durch den Märzenbecherwald:
Schwierigkeitsgrad: leicht
Länge: ca. 11 km
Dauer: 3-4 Stunden
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
07. Pilgern auf dem mittelfränkischen Jakobsweg
Der klassische Jakobsweg ist der Camino Francés von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela. Doch führt tatsächlich ein Netz an Jakobswegen durch ganz Europa, einer davon ist der mittelfränkische Jakobsweg von Nürnberg nach Rothenburg o. d. Tauber.
Ab Nürnberg folgt man stetig der Jakobsmuschel, zunächst Richtung Heilsbronn, die fränkische Münsterstadt. Reizvolle Landschaften wechseln sich ab mit bezaubernden kleinen Dörfern und hübschen Fachwerkhäusern. Von Heilsbronn führt der Weg über Großhaslach weiter Richtung Weihenzell mit der barocken Jakobskirche.
Anschließend geht es durch Wernsbach mit der Johanniskirche und weiter nach Lehrberg mit der ehemaligen Wehrkirche. Der Weg folgt nun den abwechslungsreichen Forst- und Waldwegen nach Häslabronn und weiter nach Colmberg. Hoch über dem Ort thront die Burg Colmberg, eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen in Deutschland.
Wer ein bisschen mehr Geld übrig hat, sollte hier eine Nacht verbringen und den Luxus genießen. Pilgern heißt ja nicht immer, dass man auf jegliche Art von Luxus verzichten muss. Man darf es sich zwischendurch, wie ich finde, ruhig auch mal gut gehen lassen. Nach einer Nacht in einem kuscheligen Bett auf der altehrwürdigen Hohenzollernburg und einem herzhaften Frühstück läuft es sich schließlich gleich wieder viel leichter.
Gut ausgeruht geht es von Colmberg also weiter nach Binzwangen, wo das Auge Gottes am Turm der Pfarrkirche über den Ort wacht. Immer der Muschel nach geht es anschließend nach Stettberg und dann durch den Wald bergab in den Karrachgrund, vorbei am See mit Hunderten Seerosen und der kleinen Mühle.
Von dort sind es nur noch 9 Kilometer bis nach Rothenburg o. d. Tauber. Ziel der Pilgerwanderung ist hier natürlich die Jakobskirche, doch gibt es neben der Kirche noch viele andere Sehenswürdigkeiten in Rothenburg. Es lohnt durchaus, noch einen Tag hier zu verbringen, um den Blick vom Burggarten zu genießen, die Rothenburger Spezialität Schneeballen zu kosten und die bezaubernde Stadt mit ihren vielen bildhübschen Fachwerkgebäuden zu erkunden.
In diesem Blogpost findest Du meine Tipps für die schönsten Sehenswürdigkeiten in Rothenburg o. d. Tauber und ganz viele Insidertipps für schöne Ausblicke, Unterkünfte und Restaurants.
Infos zum Pilgern auf dem mittelfränkischen Jakobsweg:
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Länge: ca. 85 km
Dauer: 5 Tage
Die GPX-Daten und weitere Infos zu dieser Wanderung findest Du in meinem Buch: 52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg: Ab nach draußen!
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Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.