Routenplanung, die schönsten Wanderwege, Sehenswürdigkeiten und Tipps für Unterkünfte auf der Kap-Breton-Insel

Als kleines Kind entdeckte ich Bilder von Cape Breton im Indian Summer in einem Kanada Bildband meiner Eltern. Immer und immer wieder blätterte ich diesen Bildband durch (und ich besitze diesen noch heute) und wusste, irgendwann einmal wollte ich dieses farbenfrohe Naturschauspiel mit eigenen Augen sehen. Kanada stand schon lange auf unserer Bucket List, diesen Herbst war es nun endlich soweit. Wir flogen nach Halifax um Nova Scotia, Prince Edward Island und New Brunswick zu erkunden. Nach Indian Summer sah es jedoch erstmal ganz und gar nicht aus. Halifax empfing uns spätsommerlich warm und in Lunenburg hatten wir sogar noch einmal 30 Grad. Denn die Ausläufer von Hurrikan Irma, der über den British Virgin Islands und anderen Karibikinseln gewütet hatte, brachten die warme Luft nach Nova Scotia. Ein paar Blätter waren bereits verfärbt, aber von Indian Summer keine Spur.

In New Brunswick wurde es dann merklich kühler und wir hatten den ersten Nachtfrost in Kanada. Voraussetzung damit die Blätter sich in all diese unbeschreiblichen Farben verfärben. So wuchs unsere Hoffnung wieder den Indian Summer doch noch zu erleben und wir wurden belohnt. Auf Cape Breton angekommen zeigte sich der Herbst in den wundervollsten leuchtendsten Farben, die wir je gesehen hatten – die Natur von ihrer spektakulärsten Seite.

Französisches und schottisches Erbe auf Cape Breton in Nova Scotia

Die Kap-Breton-Insel liegt im Nordatlantik am Sankt-Lorenz-Golf und wird an der engsten Stelle durch die Strasse von Canso von Nova Scotia getrennt. Durch einen aufgeschütteten Damm und eine Brücke ist die Insel jedoch mit dem Festland verbunden. Unter französischer Kolonialherrschaft hieß die Insel noch Île Royale mit der Hauptstadt Louisburg. Eine Festungsstadt, die noch heute eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel ist. Im 18. Jahrhundert wurde die Insel von britischen Truppen erobert und nach und nach siedelten sich vor allem schottische Siedler auf der Insel an, die aufgrund der Highland Clearances aus ihrer alten Heimat vertrieben wurden. Sowohl französische als auch schottische Einflüsse prägen noch heute die Insel. Neben Englisch wird hier auch Französisch, Gälisch und die Sprache der Mi’kmaq gesprochen.

Unterwegs auf dem Cabot Trail und dem Ceilidh Trail – Die Route unseres Cape Breton Roadtrips

Um Cape Breton zu erkunden gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, den Cabot Trail, eine 300 km lange Ringstrasse von Ingonish im Osten der Insel, durch die Cape Breton Highlands nach Chéticamp an der Westküste und zurück durch das Tal des Margaree River an die Ostküste. Der weltberühmte Cabot Trail gilt als eine der schönsten Panoramastrassen Kanadas und vielleicht sogar der Welt.

Benannt ist der Cabot Trail übrigens nach John Cabot, der 1497 als erster Europäer die Insel erkundete. An der Strecke finden sich neben tollen Wanderwegen und spektakulären Ausblicken auch unzählige Kunstgalerien, die zu einem kurzen Besuch einladen.

Cabot Trail

Die Verlängerung der Strecke, die den Cabot Trail mit dem Canso Causeway verbindet, ist der so genannte Ceilidh Trail. Er zieht sich von Port Hastings aus immer an der Westküste von Cape Breton entlang. Am Ceilidh Trail haben sich viele Nachfahren der Schotten angesiedelt. So dreht sich hier, wie man bereits erahnen mag, alles um die keltische Kultur und vor allem um die Musik, besonders in Mabou, dem Hotspot der Musikszene. Hier am Ceilidh Trail findet im Herbst auch das Celtic Colours Music Festival statt, wohl das Highlight des Jahres.

Mehr Infos zum Celtic Colours Festival findest Du hier >>

Es gibt tatsächlich Leute die den 300 km langen Cabot Trail an einem Tag runterreissen. Jo, kann man machen, sollte man aber nicht, denn es gibt viel zu viel zu sehen. Alles in allem würden wir dir für den Cabot und den Ceilidh Trail ein Minimum von 5 Tagen empfehlen.

Baddeck und Englishtown

Direkt von der Fähre in Caribou ging es für uns also nach Cape Breton. Nur einen kurzen Stopp an einem großen Supermarkt legten wir noch ein, denn Einkaufsmöglichkeiten gibt es auf Cape Breton nur wenige und wir benötigen noch einige Vorräte.

Viele übernachten die erste Nacht in Baddeck. Wir entschieden uns dagegen noch ein kleines Stück weiter zu fahren nach Englishtown. Naja „Town“ hat dieses Örtchen nun nicht verdient, es ist nur eine kleine Ansammlung an Häuschen. Aber genau das wollten wir: unsere Zeit in der Natur verbringen. Und so nutzten wir Englishtown die nächsten 2 Tage als Ausgangspunkt um von hier aus das Cape Breton zu erkunden.

Geheimtipp: Wandern im Uisge Ban Falls Provincial Park

Am ersten Morgen bekamen wir von der Dame am Campingplatz den Tipp doch zu den Uisge Ban Falls, Gälisch für „weißes Wasser“, in der Nähe von New Glen zu fahren. Wir waren nicht wirklich sicher was und dort erwartete und die Erklärung wie wir mit dem Auto zum Startpunkt der Wanderung gelangen war recht vage. Aber wir wurden fündig!

Am Parkplatz standen nur zwei weitere Autos. Dieser Trail gehört also defintiv zu den unbekannteren und würde nicht überlaufen sein. So wanderten wir also los. Etwa 1,5 km ging es durch den Wald. Teils waren wir uns gar nicht sicher ob wir noch auf dem richtigen Weg waren, denn einen wirklichen Weg gibt es hier häufig nicht. Es geht über Steine und Wurzeln, immer entlang des Falls Brook. Dann wird es auf einmal felsiger. Immer am Wasser entlang klettern wir auf den Steinen weiter immer am Fluss entlang. Und auf einmal hörten wir das Rauschen. Um die Ecke rum erblickten wir dann den 15 Meter hohen spektakulären Wasserfall in der Schlucht aus Granitfelsen. Was für ein Anblick!

Von hier aus nimmst Du dann entweder den gleichen Weg zurück, oder Du gehst knapp 2 km immer entlang der Klippen am North Branch River und dann durch den Wald zurück zum Parkplatz.

Uisge Ban Falls Provincial Park
Uisge Ban Falls Provincial Park
Uisge Ban Falls Provincial Park
Uisge Ban Falls Provincial Park
Uisge Ban Falls Provincial Park
Uisge Ban Falls Provincial Park
Uisge Ban Falls Provincial Park
Baddeck – „der Ort mit der nahen Insel“

Den Nachmittag verbrachten wir in dem kleinen Örtchen Baddeck an den Bras d’Or Lakes. Der Name Baddeck leitet sich von dem Mi’kmaq-Wort ab, was „Ort mit einer nahen Insel“ bedeutet. Der Ort ist noch heute besiedelt von Nachfahren der schottischen Immigranten von einst.

Berühmtester Einwohner der Stadt war jedoch Alexander Graham Bell. In seinem Labor auf einem Hügel im Ort führte er seine Experimente durch, baute Boote und Flugzeuge und gab dadurch auch vielen Menschen im Ort Arbeit. Mehr über sein Leben und Wirken erfuhren wir im Alexander Graham Bell Museum, denn er hat nicht nur das Telefon erfunden.

Adresse: 559 Chebucto St, Baddeck

Die Cape Breton Highlands

Am nächsten Morgen machten wir uns schon früh auf den Weg Richtung Cape Breton Highlands National Park, der kurz hinter Ingonish beginnt. Zuerst 5 Minuten mit der Fähre von Englishtown nach Jersey Cove und schon fanden wir uns am Beginn des Cabot Trail wieder, dem wir von hier bis in die Cape Breton Highlands folgten.

Die Cape Breton Highlands sind eine fruchtbare, von Gletschern geprägte, dicht von Laubwäldern bewachsene Hochebene im Norden der Kap-Breton-Insel. Genau hier waren wir richtig. Laubwälder – Bunte Farben, genau das wollten wir sehen. Mit etwas Glück bekommst Du hier aber auch Elche, Schwarzbären und Weißkopfseeadler zu sehen. Aber auch Wale kann man hier selbst vom Land aus häufig entdecken. Wobei wir uns leider mit den Adlern und Füchsen begnügen mussten. Ich glaube ja mittlerweile Bären und Elche sind Fabelwesen!

Rund ein Drittel der Fläche der nördlichen Highlands ist bereits seit 1936 als Nationalpark ausgewiesen, der Cape Breton Highlands Nationalpark. Sowohl der Park als auch der Rest der Highlands ist nicht durch öffentliche Strassen erschlossen. Einzig der Cabot Trail verläuft entlang der Küste und entlang des Trails existieren ein paar kleine Ortschaften. Den Rest der Highlands kannst Du ausschließlich zu Fuß erkunden. Und glaub mir es lohnt sich, hier gibt es 25 traumhaft schöne Wanderwege.

Dann ein kurzer Stopp am Parks Canada Visitor Centre in Ingonish um uns mit Kartenmaterial einzudecken und zu erfragen welche Wanderwege offen sind. Die nette Dame hinter dem Schalter gab uns den Tipp den Franey Trail zu laufen, der zwar der schwerste im ganzen Park, aber auch der schönste sei. So war die Entscheidung gefallen und wir machten uns auf zum Franey Trail.

Indian Summer am Franey Mountain

Kurz hinter dem Clyburn River biegt man vom Cabot Trail ab und folgt der Fire Access Road für etwa 1 km bis zu einem kleinen Parkplatz. Hier beginnt der Franey Trail.

Der Franey Trail ist 7, 5 km lang, klingt jetzt erstmal nicht so wild. Da es aber Non-Stop bergauf geht und man an einigen Stellen auch etwas klettern muss, benötigst Du auf jeden Fall 3 Stunden für diesen Trail und solltest neben gutem Schuhwerk auf jeden Fall ausreichend Wasser mitnehmen.

Zunächst führt der Weg dich durch die akadischen Wälder, über Wiesen und Felder, teils an der Küste entlang, bevor der Pfad sich stetig bergan windet und es immer steiler wird. Umso höher Du kommst umso mehr ändert sich die Landschaft. Statt Laubbäumen in allen Herbstfarbe findest Du mehr und mehr Nadelbäume um Dich herum. Mehrere kleinere Plateaus laden zum Verschnaufen ein, doch danach geht es stetig weiter bergauf, bis Du schließlich den höchsten Punkt des Franey Mountain erreichst, dich auf das Felsplateau niederlässt und es Dir die Sprache vermutlich genauso verschlägt wie uns. Denn von hier oben genießt Du einen 360-Grad-Blick auf den Atlantik von Cape Smokey bis Ingonish und den Clyburn Brook Canyon, durch den sich 425 Meter unter dir der Fluss schlängelt.

Franey Trail
Franey Trail
Franey Trail
Franey Trail
Franey Trail

Und dieser Ausblick ist sicherlich zu jeder Jahreszeit grandios. Aber während dem Indian Summer leuchtet der komplette Canyon und die Berge in allen nur erdenklichen Rot-, Orange- und Gelbtönen. So stand ich nun da oben und konnte nur staunen, denn dieser Ausblick war schöner als ich es mir jemals erträumt hatte. Dafür hatte sich der harte Aufstieg und all die Strapazen sowas von gelohnt.

Schweren Herzens machten wir uns nach einer langen Pause und einem kleinen Picknick wieder auf den Rückweg. Wieder ging es über Stock und Stein, steil bergauf und steil bergab. Angekommen am Auto waren wir beide ziemlich kaputt und hungrig, aber überglücklich und dankbar für den Tipp. Denn alleine hätten wir den Franey Trail nie gefunden.

Infos zum Franey Trail:

Länge: 7,5 km
Schwierigkeitsstufe: schwer
Laufzeit: 3 Stunden

Der Trail ist nur von Mitte May bis Mitte Oktober geöffnet!

Franey Trail
Franey Trail
Franey Trail
Franey Trail
Franey Trail
Geheimtipp: Das Salty Rose’s and the Periwinkle Café in Ingonish

So machten wir uns nach der Wanderung auf dem Franey Trail auf nach Ingonish, das nächst gelegene Örtchen. Wirkliche Sehenswürdigkeiten bietet Ingonish allerdings nicht, doch ist das Örtchen der perfekte Ausgangspunkt für den National Park. Denn es gibt hier einige nette Hotels, wie zum Beispiel die Keltic Lodge at the Highlands.

Wir legten jedoch nur einen Stopp im Salty Rose’s and the Periwinkle Café ein. Für uns das bezauberndste Café am Cabot Trail. Neben gesundem selbst gemachten Frühstück und leckeren Kuchen, wird hier ausgezeichneter Kaffee serviert und die Lobster Sandwiches mit den kleinen Gürkchen sind eine wahre Geschmacksexplosion. Außerdem gehört zum Café ein niedlicher kleiner Laden mit Spezialitäten aus Nova Scotia, schönen Postkarten, Schmuck und vielen netten kleinen Mitbringseln.

Adresse: 36056 Cabot Trail, Ingonish

Salty Rose’s and the Periwinkle Café
Salty Rose’s and the Periwinkle Café
Salty Rose’s and the Periwinkle Café
Atemberaubende Ausblicke in Dingwall

Nach dem Essen folgten wir weiter dem Cabot Trail. Es ging immer entlang der steilen Klippen zunächst Richtung Neil’s Harbour, dem nächsten Örtchen auf der Strecke. Wir hielten ab und zu an um die grandiosen Ausblicke zu genießen, die sich uns immer wieder boten. Von Neil’s Harbour zweigt der Cabot Trail ins Landesinnere ab, Du solltest aber weiter der Strasse an der Küste folgen, die sich über White Point nach South Harbour zieht und hier wieder auf den Cabot Trail stösst. Die Strasse ist weit spektakulärer. Kurz vor Cape North bogen wir dann wieder vom Cabot Trail ab in Richtung Dingwall, wo wir die nächste Nacht verbrachten. Dingwall an sich bietet nun wirklich keine Sehenswürdigkeiten, aber es liegt einfach genau auf der Hälfte des Cabot Trail.

Highlight in Dingwall war außerdem das Restaurant im Hotel The Markland, wo wir uns für den Abend einen Tisch reserviert hatten. Neben Seafood Chowder, Heilbutt, Lobster und Snow Crab kommen hier sehr leckere Pastakreationen auf den Tisch.

Adresse: 802 Dingwall Rd, Dingwall

Als wir am nächsten Morgen aufwachten und aus dem Fenster blickten, dachten wir schon der Tag würde ins Wasser fallen. Sicht gleich null. Die Landschaft lag versunken im Neben da. Doch nach dem Frühstück begann sich der Nebel zu lichten und eine geradezu märchenhafte Landschaft tat sich auf. In Ehrfurcht erstarrt standen wir einmal mehr da und konnten unser Glück kaum fassen. Und der Tag sollte noch besser werden.

Dingwall

Zunächst machten wir uns auf in Richtung Pleasant Bay, das nördlichste Örtchen an der Westküste. Hier lohnt ein Besuch der Gampo Abbey, einem Tibetischen Kloster, das hier so fehl am Platz wirkt und doch so friedlich. In den Gärten des Kloster lässt es sich einfach wunderbar durchatmen. Bei einer Führung erfahren Interessierte mehr über das Kloster und den Buddhismus.

Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen

Wir stürzen uns anschließend entspannt in das nächste Wanderabenteuer, denn für diesen Tag stand der Skyline Trail auf dem Programm. Dieser ist sicher der beliebteste und auch der bekannteste Trail im Park, daher wirst Du hier nie alleine unterwegs sein. Dennoch lohnt sich der 8 km lange Rundwanderweg, der übrigens auch für Kinder und nicht ganz so fitte Menschen geeignet ist, da er sehr einfach ist und kaum Anstiege hat. Dennoch bietet der Trail traumhafte Ausblicke über die schönen Bergwiesen, die Klippen und den Sankt-Lorenz-Strom.

Das Panorama ist wirklich wunderschön. Wenn der Wind nicht ganz so eisig gewesen wäre und etwas weniger Leute dort gewesen wären, hätten wir hier vielleicht auch noch ein wenig länger verweilt.

Unser Fazit: Ja der Skyline Trail ist traumhaft schön und man sollte ihn auf jeden Fall gemacht haben. Für uns kam der Trail jedoch nicht an den Franey Trail ran, der zum Glück immer noch ein Geheimtipp ist. Dieser magischen Moment am Gipfel des Franey hat sich wohl für immer in unsere Köpfe eingebrannt.

Info Skyline Trail:

Länge: 8,2 km
Schwierigkeitsstufe: einfach
Laufzeit: 2 Stunden

Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen
Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen
Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen
Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen
Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen
Der Skyline Trail – wo die Berge auf das Meer treffen
Chéticamp – Welcome to France

Nach der Wanderung auf dem Skyline Trail machten wir uns auf Richtung Chéticamp am westlichen Eingang des Cape Breton Highlands National Park. Schon bei der Ankunft spürten wir, hier ist etwas anderes. So sehr die Landschaft um uns herum eher an die schottischen Highlands erinnert, Cheticamp empfängt einen mit französischem Charme und blau-weiß-roten Flaggen wehen in den Vorgärten der Stadt.

Ein Großteil der Einwohner Chéticamps sind Akadier: Nachkommen französischer Siedler aus dem Poitou, der Bretagne und der Normandie, die im 17. Jahrhundert vor den Engländern nach Cape Breton geflüchtet waren.

Lass Dich durch das Örtchen treiben und genieße das französische Flair. In diversen kleinen Museen des Örtchens erfährst du mehr über die akadische Kultur, wie zum Beispiel das Weben von Teppichen und Mi-Careme, ein Fest ähnlich Mardi Gras in New Orleans. Auch Whale Watching Touren werden in Chéticamp angeboten.

Wenn Du auf französische Gebäckspezialitäten stehst, solltest Du unbedingt in der Boulangerie Aucoin’s Bakery vorbeischauen. Hier gibt es köstliches Pain au chocolat und Käsecroissant, aber auch Kuchen, Pasteten und leckere Sandwiches.

Adresse: 14 Lapointe Rd, Chéticamp | Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 7.00 -17.00 Uhr

Boulangerie Aucoin’s Bakery

“Ciad Mille Failte” – “Tausendmal Willkommen” am Ceilidh Trail

Weiter geht es von Cheticamp immer südlich, durch gefühlt 1000 Kurven. Ständig haben wir das Gefühl anhalten zu müssen, da sich an jeder Ecke weitere atemberaubende Ausblicke bieten. Hier ein Leuchtturm, da ein traumhaft schöner Strand. Wir beobachten, wie über uns Weißkopfseeadler ihre Kreise ziehen.

In Margaree Forks wenden wir uns ab vom Cabot Trail und folgen von hier aus dem Ceilidh Trail nach Inverness. Nach einem kleinen Abstecher zum kilometerlangen Sandstrand in Inverness machen wir uns auf Richtung Glenora Inn & Distillery in Glenville, die einzige Destillerie in Kanada welche Single Malt Whisky herstellt. Erlernt hat der Destiller sein Handwerk in Schottland und brennt heute aus dem Wasser des MacLellan’s Brook einen ausgezeichneten Single Malt Whisky, der sich nicht vor seinen schottischen Vorbildern verstecken braucht.

Bei einer Führung lernst Du mehr über den Prozess des Whiskybrennens und am Ende der Führung kannst Du den Whisky natürlich auch probieren.

Adresse: 13727 Route 19, Mabou

Glenora Inn & Distillery
Glenora Inn & Distillery
Glenora Inn & Distillery
Glenora Inn & Distillery
Port Hood

Wenn Du möchtest kannst Du in der Glenora Distillery auch übernachten. Uns dagegen zog es weiter Richtung Port Hood. Sehenswertes gibt es in dem kleinen Nest nicht wirklich viel. Doch isst man Abends sehr gut im netten Clove Hitch Bar & Bistro.

Clove Hitch Bar & Bistro

Doch nach dem Essen lohnt ein Abstecher nach Mabou, dem Hot Spot für keltische Musik am Cape Breton. Im Red Shoe Pub finden regelmässig traditionelle Ceilidhs statt, die dazu einladen die Nächte durchzutanzen.

Mehr über die Musik, sowie die schottische Kultur und die gälische Sprache auf Cape Breton erfuhren wir dann am nächsten Tag im Celtic Music Interpretive Centre in Judique. Auch die verschiedenen traditionellen Tänze wie Square Dance und Reel kannst Du hier erlernen. Der perfekte Abschluss für unseren Roadtrip auf Cape Breton!

Port Hood
Port Hood
Port Hood
Port Hood

Übernachten auf Cape Breton

Entlang dem Cabot Trail und dem Ceilidh Trail gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten jeglicher Preisklasse. Von Camping bis Luxushotel ist hier alles möglich. Die folgenden Unterkünfte haben wir uns herausgepickt weil sie für uns von der Lage her günstig waren und gute Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung boten.

Glamping in Englishtown

Ich bin wahrlich kein Campinggirl. Weniger weil es mich stört in der Natur zu übernachten, als vor allem weil ich gerne ein eigenes Bad habe. Gemeinschaftsbäder gehören für mich seit meiner Zeit im Internat in der Schweiz zu dem, was ich überhaupt nicht brauche.

Dennoch wollte ich Glamping, also Luxus-Camping, ehrlich gesagt schon immer mal ausprobieren. Denn ab und an soll man ja auch seine eigene Komfortzone verlassen, nicht? Und wo wenn nicht in Cape Breton, unter dem Sternenhimmel von Nova Scotia?

Und so habe ich vorab über East Coast Glamping unser Glamping Paket gebucht. Angekommen am Kluskap Ridge Campground in Englishtown stand bereits ein kleines Zelt mit einem super bequemen kuscheligen Bett für uns bereit. Vor unserem Zelt eine Feuerstelle, für die wir die nächsten Tage noch sehr dankbar waren, so wie ein Tisch mit BBQ und allem was wir zum Grillen und Kochen benötigten.

Eine Erfahrung war das Glamping auf jeden Fall. Die wir übrigens auch jeder Zeit wieder machen würden, dann allerdings vielleicht wenn es nicht ganz so kalt ist. Die zweite Nacht war OK. Doch in der ersten Nacht waren wir unglaublich dankbar für die vielen Decken und Felle auf dem Bett. Es war eisig kalt, es stürmte und regnete was runter kam. Und dennoch hatte es irgendwie etwas Nachts im Bett zu liegen, dem Prasseln des Regens auf das Zeltdach und dem Heulen der Kojoten im Wald zu lauschen.

Kluskap Ridge Campground
Kluskap Ridge Campground
Kluskap Ridge Campground

Alternativ kann ich Dir folgende Unterkünfte empfehlen:

Luxus: The Water’s Edge Inn & Gallery in Baddeck
Mittelklasse: Dunlop Inn in Baddeck
Günstig: Auld Farm Inn B&B in Baddeck

Channel Breezes B & B in Dingwall

Die folgenden Nächte haben wir im Channel Breezes B & B im malerischen Fischerdörfchen Dingwall im Norden der Cape Breton Island verbracht. Joanne ist eine nette Gastgerbern, das Haus wirklich picobello sauber und das Frühstück ist extrem lecker und sehr reichhaltig.

Alternativ kann ich Dir folgende Unterkünfte empfehlen:

Luxus: Highland Breeze Accommodations in Pleasant Bay
Mittelklasse: Cornerstone Motel in Chéticamp

Channel Breezes B & B in Dingwall
Channel Breezes B & B in Dingwall

Das Hillcrest Hall Country Inn in Port Hood

Die letzten Nächte in Port Hood haben wir im Hillcrest Hall Country Inn verbracht, einem liebevoll renovierten über 100 Jahre alten Haus mit 11 Zimmern direkt am Wasser. Von einigen der hübsch eingerichteten Zimmern genießt man einen traumhaften Blick auf das Meer und den Strand.

Alternativ kann ich Dir folgende Unterkünfte empfehlen:

Luxus: Keltic Quay in Whycocomagh
Mittelklasse: Celtic Shores Coastal Inn & Suites in Troy
Günstig: Tulloch Inn & Gifts in Inverness

Die beste Reisezeit für Nova Scotia und Cape Breton

„Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, dann warte ein paar Stunden“ lautet ein Sprichwort auf Cape Breton Island. Da ist etwas Wahres dran, denn das Wetter ändert sich hier sehr schnell, auch im Herbst. Der Name Indian Summer stammt übrigens vermutlich von den Indianern der Gegend, für die der Herbst die wichtigste Jahreszeit war, denn man ging Jagen um sich auf den Winter vorzubereiten.

Eine Legende sagt, wenn das Blut eines erlegten Bären in der Erde versickert wird es von den Bäumen aufgenommen und sorgt für die Verfärbung der Blätter. Das gehört wohl eher in das Reich der Mythen. Wahr ist aber auf jeden Fall, dass der Indian Summer in Cape Breton Island die schönste Jahreszeit ist.

Der Indian Summer beginnt Mitte September und dauert bis etwa Mitte November. Doch erst wenn die ersten Nachtfröste eintreten, die unter anderem den Indian Summer auslösen, dann zeigen sich die Wälder der Insel in ihren atemberaubenden Farben. Normalerweise treten die ersten Nachtfröste bereits ab Mitte September auf. Dieses Jahr allerdings erst um den 10. Oktober herum, daher begann der richtige Indian Summer dementsprechend spät. Einen bestimmten Tag oder eine Woche gibt es aber nicht. Tagsüber liegen die Temperaturen im September und Oktober noch bei 12 bis 18 Grad, so dass wirklich angenehme Temperaturen herrschen.

Allgemein kann man sowieso nicht sagen, welche die beste Reisezeit für Cape Breton und Nova Scotia ist, denn das hängt auch ein wenig davon ab welche Art von Urlaub man machen möchte. Im Mai beginnt die Blütezeit und lässt Cape Breton in der Pracht der Wildblumen erstrahlen. Wer auf Cape Breton Island an den traumhaften Stränden auch baden möchte, der sollte Juli und August wählen, denn dann herrschen die wärmsten Temperaturen und es regnet am wenigstens. Doch die Mücken sind im Sommer eine Plage, daher solltest Du ausreichend Mückenschutz dabei haben.

Wer auf Schneeabenteuer steht ist dagegen im Winter richtig, wenn man auf Cape Breton bis zu drei Meter Schnee misst und die Seen mit einer dicken Eisschicht überzogen sind.

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Wäre der Indian Summer auch für Dich die perfekte Jahreszeit in Cape Breton, oder würdest Du eine andere Zeit bevorzugen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.


Auf unserer Reise nach Cape Breton Island wurden wir von Auto Europe und Tatonka unterstützt. Vielen Dank dafür!

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
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