Wandern, Kajakfahren und Sterne beobachten im Kejimkujik National Park

Es gibt diese Tage und Orte auf Reisen, die man einfach niemals vergessen wird. Solch ein spezieller Ort ist für mich der Kejimkujik National Park in Nova Scotia. Als ich mich am Morgen mit meinem neuen Rucksack von Tatonka und meinen Lieblings-Wanderschuhen von TEVA auf den Weg machte, ahnte ich noch nicht einmal was für ein traumhafter Tag vor uns liegt. Einfach nur wir im Einklang mit der Natur und das an einem der schönsten Orte in Nova Scotia, ganz besonders im Indian Summer!

Kejimkujik National Park

Anreise und allgemeine Infos zum Kejimkujik Nationalpark and National Historic Site

Doch bevor ich Dir mehr von unserem traumhaften Tag im Nationalpark erzähle, erst einmal ein paar Fakten über den Park und wie Du ihn erreichst.

Der Kejimkujik-Nationalpark (kurz auch Keji, gesprochen „Kätschi“) ist ein Schutzgebiet, das von Parks Canada verwaltet wird und seit 2010 auch als Lichtschutzgebiet (Kejimkujik Dark Sky Preserve) ausgewiesen ist. Eigentlich besteht der Park aus zwei Teilen, dem Hauptpark und dem Nebenpark Kejimkujik National Park Seaside, auf den ich in diesem Artikel aber nicht näher eingehen möchte. Der Park, der einzige im Inland der Atlantikprovinzen, ist stark bewaldet und Du findest hier zahlreiche Seen und Flüsse. Diese dienten den Mi’kmaqs, den Ureinwohnern, einst schon als Wasserwege um von der Bay of Fundy zum Atlantik zu kommen. Benannt wurde der Park nach dem Kejimkujik Lake, dem größten See des Parks. Der Name stammt ebenfalls von den Mi’kmaq und bedeutet so viel wie „versuchen zu entweichen“ oder „angeschwollenes Gewässer“.

Der Park befindet sich direkt an der Route 8 zwischen Digby und Liverpool. Fahrzeit von Liverpool, als auch von Digby, zum Visitors Center sind etwa 55 Minuten.

Kejimkujik National Park

Kejimkujik National Park

Die Mi’kmaq im Kejimkujik Nationalpark

Als einziger Nationalpark in Kanada ist der Kejimkujik National Park gleichzeitig auch National Historic Site. Heißt der Park ist von kultureller und archäologischer Bedeutung für Kanada, da hier einst die Mi’kmaq-Indianer lebten. Bereits 3000 v. Chr. siedelten die Indianer sich am Kejimkujik Lake an. Davon zeugen heute noch etwa 500 Petroglyphen, in Stein geschnitzte Bilder. Die Bilder zeigen Bilder aus dem Leben der Indianer und ihre Sagenfiguren, wie zum Beispiel die Jipijka’m, eine gehörnte Schlange.

Wandern im Kejimkujik National Park

Den größten Teil des Parks kannst Du nur zu Fuß oder auf dem Wasser erkunden. Die schönste Zeit zum Wandern in Keji ist sicherlich der Herbst. Dann herrschen noch angenehme Temperaturen, die Wälder zeigen sich in leuchtenden Rot-, Orange-, und Gelbtönen und die Mücken sind nicht mehr ganz so penetrant.

Insgesamt findest du im Park über 60 km Wanderwege, die zum Erkunden einladen. Eine Karte mit allen Trails erhältst Du im Visitors Center am Eingang des Parks. Die gut ausgeschilderten Wege reichen von gerade mal 0,2 km bis 7 km und es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen. Da die Wege alle nicht all zu lang sind, ist es möglich mehrere der Trails an einem Tag zu machen. Oder Du machst eine der Wanderungen und dann zum Beispiel noch eine Kajaktour.

Kejimkujik National Park

Unsere Wanderungen im Kejimkujik Nationalpark

Wir haben uns entschieden zunächst den kurzen Mersey Meadow Loop zu machen. Gerade einmal 0,2 km ist dieser lang und daher auch gut für Familien mit kleinen Kindern geeignet. Der Trail beginnt direkt am Visitors Center und bietet, obwohl so kurz, traumhafte Ausblicke auf die Flussauen. Mit etwas Glück kann man von der Aussichtsplattform sogar Bieber oder andere Tiere entdecken.

Kejimkujik National Park

Mersey Meadow Loop

Der 2 km lange Wanderweg zu den Mill Falls beginnt ebenfalls direkt am Parkeingang und führt Flussabwärts entlang des Mersey River. Am Ende bietet sich ein traumhafter Ausblick auf den Wasserfall.

Der 5 km lange Hemlocks und Hardwoods Trail führte uns vorbei an 300 Jahre alten Hemlocktannen und Koniferen. Auf Holzstegen geht es oberhalb der Baumwurzeln durch den feuchten und dunklen Märchenwald. Wirklich eine ganz bezaubernde Tour, die ich Dir ans Herz legen kann.

Hemlocks und Hardwoods Trail

Hemlocks und Hardwoods Trail

Hemlocks und Hardwoods Trail

Hemlocks und Hardwoods Trail

Doch hatten wir noch nicht genug. Unser absolutes Highlight kam erst noch: Der knapp 7 km lange Slapfoot Trail von Jake’s Landing zum Meadow Beach. Zunächst führte uns der Weg am Mersey River entlang. Ab und an winkte uns ein Kajakfahrer vom Fluss zu, ansonsten hatten wir den Park für uns alleine. Nur wir, die Natur und sonst nichts. Am Kedge Beach legten wir eine kurze Pause ein um unsere Lobster Sandwiches und etwas Salat zu verspeisen. Und die Zehenspitzen tippte ich auch mal kurz ins Wasser. Mehr aber auch nicht, mit kaltem Wasser habe ich es nicht so. So machten wir uns wieder auf den Weg, der uns immer weiter am Kejimkujik Lake entlang führte. Wir genossen den Ausblick auf den See und die unzähligen kleinen Inseln, die so friedlich da lagen. Immer wieder brachten uns die Eichhörnchen, die uns auf dem Weg begleiteten, zum Kichern und die Natur ließ uns einfach nur Staunen. Nach einem kurzen Stop am Meadow Beach machten wir uns auf den Rückweg – müde aber glücklich.

Eine Karte mit allen Trails und Infos im Keji National Park findest Du hier.

Slapfoot Trail von Jake's Landing zum Meadow Beach

Slapfoot Trail von Jake's Landing zum Meadow Beach

Slapfoot Trail von Jake's Landing zum Meadow Beach

Slapfoot Trail von Jake's Landing zum Meadow Beach

Slapfoot Trail von Jake's Landing zum Meadow Beach

Kajaktour im Kejimkujik National Park

Zurück an Jake’s Landing solltest Du den Park dann auch zu Wasser erkunden, denn Keji gilt als eines der besten Kajak- und Kanugebiete in Osten Kanadas. Bei Whynot Adventures The Keji Outfitters in Jake’s Landing kannst Du Dir ein Kajak oder Kanu leihen und Dich auf den uralten Wasserwegen auf die Spuren der Mi’kmaqs begeben. Auf dem Mersey River geht es vorbei an knallroten Ahornbäumen durch eine fast unwirkliche Landschaft, oder Du paddelst auf den See hinaus und genießt ein Picknick auf einer der kleinen Inseln. Dort lassen sich auch ganz wunderbar Vögel beobachten, oder Du erkundest die unzähligen Höhlen.

Falls Du die Paddeltour nicht alleine machen möchtest: Keji Outfitters bietet auch geführte Kajaktouren an. Dabei erfährst Du dann noch einiges über den Park und kannst den alten Mi’kmaq Legenden lauschen.

Kajaktour im Kejimkujik National Park

Kajaktour im Kejimkujik National Park

Kejimkujik Dark Sky Preserve

Doch ist der Kejimkujik National Park nicht nur bei Tag ein absolutes Highlight, sondern auch Nachts. Denn der Park ist ein so genanntes Dark Sky Preserve, das heißt ein Lichtschutzgebiet. An nur wenigen Orten auf dieser Welt ist die Lichtverschmutzung so gering, dass man so fantastisch Sterne beobachten kann wie hier. Schon alleine aus diesem Grund solltest Du eine Nacht auf einem der Campingplätze im Park verbringen. Einen ganz wunderbaren Blick auf den Sternenhimmel und die Planeten genießt man vom Sky Circle auf Jeremy’s Bay Campground. Es reicht das bloße Auge, doch auch Teleskope stehen den Besuchern hier zur Verfügung. Ein Dark Sky Kit mit Infrarot Lampe, einer Sternenkarte und einem Fernglas kannst Du Dir übrigens für eine kleine Gebühr im Visitors Center ausleihen.

Zwei mal jährlich bietet der Park aber auch so genannte Dark Sky Wochenenden mit einem tollen Programm an: Alte Legenden werden am Lagerfeuer erzählt, man beobachtet die Sterne mit musikalischer Untermalung und unternimmt nächtliche Wanderungen und Kanutouren.

Tagsüber ist der Kejimkujik National Park wunderschön, doch Nachts hat er etwas Magisches, das ich nicht in Worte fassen kann.

Kejimkujik Dark Sky Preserve

Übernachten im Kejimkujik National Park

Wenn Du in Digby, Annapolis Valley, Halifax, Lunenburg oder Liverpool übernachtest, kannst Du locker einen Tagesausflug in den Keji National Park machen. Dann würdest Du aber in meinen Augen das Beste verpassen. Daher empfehle ich Dir direkt im Park auf Jeremy’s Bay Campground oder auf einer der Inseln zu campen. Für etwas mehr Komfort gibt es auch kleine Hütten, Jurten und so genannte oTENTiks (eine Art vollmöbliertes Zelt).

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Kejimkujik National Park

Kejimkujik National Park

Hast Du auch so ein unvergessliches, ganz spezielles Reiseerlebnis? Dann erzähl uns doch davon! Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!


Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Tatonka und Teva.

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

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