Lahti – Meine Tipps für die Sporthauptstadt Finnlands

Lahti ist für mich, seit ich denken kann, der Inbegriff eines Wintersportmekkas. Schon als Kind habe ich die Nordischen Skiweltmeisterschaften und Skispringen aus Lahti immer live im Fernsehen verfolgt. Im Januar machte ich mich selbst auf in die Sporthauptstadt Finnlands, die sich rund 100 km nördlich von Helsinki am Vesijärvi See befindet.

Zwar steht im südfinnischen Lahti natürlich alles im Zeichen des Sports, doch hat die achtgrößte Stadt Finnlands im Winter noch weitaus mehr zu bieten. Neben interessanten Sehenswürdigkeiten kann Lahti auch mit kulinarischen Highlights aufwarten. Nach einem langen Tag an der frischen Luft genießt man aber nicht nur die nordische Küche, dann ist auch Relaxen angesagt: in einem Whirlpool unter dem Sternenhimmel Finnlands oder ganz klassisch in der Sauna.

Dies sind meine 7 Tipps, was Du bei einer Reise ins winterliche Lahti auf keinen Fall verpassen solltest:

Genieße den Ausblick von der Skisprungschanze in Lahti

Die Salpausselkä-Schanze ist die berühmte Schanzenanlage der Stadt. Runterstürzen möchte ich mich nun wirklich von keiner der drei großen Schanzen – Hut ab vor den Sportlern, denn dazu gehört schon eine Menge Mut. Denn wie hoch die Schanzen wirklich sind, dafür kann in Lahti jedermann ein Gefühl bekommen. Mit dem Aufzug kann man auf die Großschanze fahren und den Ausblick über das internationale Wintersportzentrum und die Stadt genießen.

Wieder unten angekommen lohnt außerdem ein Besuch des Skimuseums. Dieses beherbergt mehrere Simulatoren, sodass Du den Sprung von der Schanze oder das Schießen beim Biathlon nachempfinden kannst.

Fun-Fakt: Mattensprünge sind im Sommer nur auf den zwei kleineren Schanzen möglich, der Auslauf der Großschanze wird im Sommer als Schwimmbad genutzt.

Salpausselkä-Schanze, Lahti, Finnland
Salpausselkä-Schanze, Lahti, Finnland
Die berühmte Salpausselkä-Schanze

Erkunde die verschneiten Wälder rund um Lahti mit Schneeschuhen

Wer im familiengeführten Lehmonkärki Resort am Päijänne See übernachtet, kommt nicht nur in den Genuss traumhafter moderner Villen und köstlichen Essens, sondern hat die Möglichkeit viele Outdooraktivitäten im Päijänne Nationalpark zu unternehmen und das Wandergebiet Evo in Lammi zu entdecken.

Die beste Art die traumhaft verschneiten Wälder in Askkala nur unweit von Lahti zu erkunden ist mit Schneeschuhen. Im Vergleich zu Skifahren, Langlauf oder anderen Wintersportarten kann wirklich jedermann mit Schneeschuhen laufen, das ist kein großes Kunststück. Sowohl Schneeschuh-Touren, als auch Langlauf und Motorschlittensafaris werden im Lehmonkärki Resort angeboten.

Die Schneeschuh-Touren sind jedoch nicht einfach nur Schneeschuh-Touren. Bevor es losging, gab es erst mal einen finnischen Aperitif in einem Tipi am offenen Feuer. Danach machten wir uns auf durch den friedlichen und ruhigen nächtlichen Wald. Ab und zu knackte ein Ast, wir hörten das leise Rieseln des Schnees und ab und zu das ein oder andere Tier – Natur pur.

Mitten auf dem Weg erwartete uns unser Guide dann mit frischer heißer Suppe zum Aufwärmen, bevor es weiter ging zur Lehmonkärki Hunting Lodge. Hier erwartete uns in gemütlicher Atmosphäre ein fantastisches Abendessen mit frischem Lachs vom offenen Feuer, leckere Beilagen und finnische Spezialitäten.

Wer danach noch ein wenig entspannen möchte, kann dies im Außenwhirlpool oder in der Sauna seiner privaten Villa.

Mache eine Snowmobile Tour

Für mich das absoluter Highlight war meine Snowmobile Safari mit Jyrki von Jump Up in Messilä. Messilä ist das größte Skizentrum im Süden Finnlands. Mit 10 Pisten ist es nicht riesig, aber für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet. Und nicht nur tagsüber geht man hier Skifahren, sondern auch abends sind alle Pisten bei Flutlicht befahrbar. Was sicher auch daran liegt, dass selbst im Süden Finnlands die Tage extrem kurz sind.

Doch nicht nur Skifahren oder Snowboarden kann man in Messilä, sondern eben auch eine Snowmobile Tour unternehmen. Nachdem wir von Jyrki und seinem Kollegen warme Anzüge, Helme und Gesichtsmasken erhalten hatten, bekamen wir eine kurze Einweisung. Jeder aus unserer Gruppe drehte eine kleine Runde am Hof, während Jyrki uns mit Argusaugen beobachtete. Noch ein paar kleine Tipps und dann ging es los, zunächst auf ein offenes Feld ohne Hindernisse. Hier konnten wir Gas geben und üben wie unsere Snowmobiles reagieren. Gar nicht so einfach kann ich Dir sagen und auch ein wenig Mukkis in den Armen sind nötig.

Doch nach dem Üben kam dann der eigentliche Spaß, es ging durch die Wälder rund um Messilä und über die Pisten des Skigebietes. Nicht nur das Fahren an sich war toll, sondern auch die Ausblicke die sich uns bei dieser Tour boten. Noch stundenlang hätte ich so weitermachen können, leider war die Tour viel zu schnell zu Ende. Zum Abschluss hatte Jyrki jedoch noch eine Überraschung für uns: In einem alten Blockhaus gab es Kaffee, Tee und belegte Brote für unsere knurrenden Mägen, denn Snowmobile fahren macht hungrig!

Entspanne in der Sauna oder im Jacuzzi

Es gibt wohl nichts Typischeres für Finnland als die Sauna. Nahezu jeder Finne hat eine eigene Sauna, oder geht regelmäßig in eine der unzähligen öffentlichen Saunen des Landes. Verstehen kann ich das absolut. Bei der eisigen Kälte die hier den ganzen Winter herrscht, verbringe ich meine Zeit in Finnland auch am liebsten in der warmen Sauna. Die Finnen schauen in der Sauna aber auch gerne Fußballspiele, trinken Bier oder halten geschäftliche Besprechungen ab.

Nach dem Saunagang wälzt man sich dann im Schnee oder geht Eisschwimmen. Ich gestehe, dieser Teil ist jetzt nicht unbedingt mein Ding. Da setzte ich mich dann doch lieber in einen heißen Jacuzzi mitten im Schnee und genieße den finnischen Sternenhimmel. Ganz wunderbar kann man das zum Beispiel im Iso-Naapila Resort der Familie Mäkelä in Asikkala.

Die traditionellen finnischen Cottages des Resorts sind traumhaft schön in der unberührten Natur gelegen und man kann hier die Ruhe genießen. Die Ferienhäuser für 2-10 Personen sind allesamt urgemütlich eingerichtet und besitzen eine eigene Sauna und einen Jacuzzi.

Selbstverpflegung ist hier angesagt, auf Wunsch bekommst Du jedoch alle Einkäufe geliefert. Alternativ kannst Du einen privaten Koch dazu buchen, dieser bekocht Dich und Deine Familie auf Wunsch, oder kocht mit Dir zusammen. So lernst Du bei Deinem Aufenthalt auch die traditionelle finnische Küche kennen.

Lerne, wie man finnisches Roggenbrot bäckt

Natürlich dreht sich im Winter in und rund um Lahti alles um Wintersport und Outdooraktivitäten. Doch frische Luft und Sport macht bekanntlich hungrig und so gehört leckeres Essen zu einem Winter in Lahti dazu. Frische regionale Produkte landen hier auf allen Tischen und es wird noch großer Wert auf alte Traditionen gelegt.

Eines der typischsten Produkte ist wohl das dunkle Roggenbrot, das seit Tausenden von Jahren zu praktisch jeder Mahlzeit gereicht wird und Teil er finnischen Identität ist. Und so schwer ist dieses Brot auch gar nicht herzustellen. Das habe ich bei einem Backkurs auf der Kinnari Farm gelernt, die heute in 14. Generation von Terhi und Teemu geführt wird.

In Lahti heißt das Roggenbrot reikäleipä und wird traditionell flach mit einem Loch in der Mitte gebacken. Basis des Teigs ist ein Sauerteig. Früher wurde das Brot unter der Küchendecke getrocknet und so für die langen Winter haltbar gemacht. Am besten schmeckt es aber trotzdem frisch!

Doch nicht nur traditionelle Backkurse werden auf der Farm angeboten, im Coffee Shop werden neben Brot auch leckere Cookies, Kuchen und Quiche, sowie Produkte der lokalen Bauern verkauft. Im kleinen Café, oder dem traditionellen Tipi aus Lappland, kannst Du die süßen Kleinigkeiten aber auch direkt verkosten. Danach solltest Du noch ein wenig in der kleinen Boutique mit den vielen hübschen Wohnaccessoires stöbern, denn diese ist einfach nur zauberhaft.

Wärme den Körper von innen bei einem Whisky Tasting

Nicht nur beim Brot backen wird einem im Winter in Lahti wieder warm, man kann auch den Körper bei einem Whisky Tasting von innen wärmen. Nach einem Gläschen finnischen Single Malt Whisky in der Teerenpeli Distillery im Herzen Lahtis ist Dir auf jeden Fall wieder warm, versprochen!

Die Destillerie befindet sich seit 2002 im familiengeführten Restaurant Taivaanranta im Zentrum der Stadt und ist heute die größte Destillerie in Finnland. Für die Produktion wird jedoch noch immer das traditionelle Distilling Equipment aus Schottland verwendet, sowie Gerstenmalz und Wasser aus der Region. Nach dem Destillieren lagert der Whisky minimum 3 Jahre in alten Sherry- oder Rumfässern bevor er ausgeschenkt wird.

Ausgeschenkt wird der Whisky übrigens nicht nur beim Whisky Tasting, sondern auch im Restaurant Taivaanranta. Aber auch ausgesuchte Craftbiere und Cider kommen hier zur saisonalen Küche auf den Tisch.

Tipp: Wer möchte, kann sich hier übrigens auch sein eigenes Fass Whisky aussuchen, befüllen und branden lassen. Das Fass wird dann in der Destillerie gelagert, nach 3-10 Jahren kannst Du es abholen.

Eisschwimmen im Mytäjäinen

Willst Du ein echter Wikinger sein? Dann mach es wie die Finnen: geh Eisschwimmen (avantouinti auf Finnisch). Ich persönlich kann mir definitiv Spaßigeres vorstellen, als bei Minusgraden in einem gefrorenen See zu schwimmen. Aber die Finnen schwören darauf!

Nur der Kopf darf nicht unter Wasser, dann bekommt man Kopfschmerzen, daher trägt man Mütze beim Eisschwimmen.

Häufig geht man übrigens nach der Sauna Eisschwimmen. Eine Variante die ich eventuell noch erwägen würde. Aber einfach so am frühen Morgen in Lahti in den Mytäjäinen, einen kleinen Teich am Stadtrand, springen? Ähm nööö, Danke! Soll zwar gesund sein und gut gegen Stress, ist aber trotzdem nichts für mich, denn ich hasse kaltes Wasser. Aber vielleicht bist Du ja mutiger als ich?

Na, bist Du nun auch bereit für ein Winterabenteuer in Lahti? Hast Du noch weitere Tipps für Lahti im Winter? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!


Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit NBE – Nordic Bloggers’ Experience und VisitLahti. Vielen Dank dafür.

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.