Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way von Glengariff nach Galway

Von meinem Trip auf der Causeway Coastal Route, meinem Abstecher nach Belfast und meinem Wochenende in Dublin habe ich Dir ja bereits erzählt. Ein weiteres Highlight auf meiner Irlandreise war für mich die irische Westküste, die ich auf einem Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way von Glengariff bis nach Galway erkundet habe. Meine liebsten Orte und die schönsten Sehenswürdigkeiten entlang der spektakulären Küstenstraße möchte ich Dir im folgenden Artikel vorstellen.

Allgemeine Infos zum Wild Atlantic Way

Der Wild Atlantic Way (irisch Slí an Atlantaigh Fhiáin) ist eine spektakuläre irische Küstenstraße entlang der Westküste Irlands und mit über 2600 Kilometern eine der längsten Küstenstraßen der Welt. Die Küstenstraße beginnt im Norden Irlands auf der Halbinsel Inishowen im County Donegal und schlängelt sich von dort immer entlang der Küste bis nach Kinsale im County Cork in Südirland.

Am Wild Atlantic Way findest Du spektakuläre zerklüftete Klippen und atemberaubende raue Landschaften, aber auch traumhaft schöne Strände, mystische Inseln und malerische kleine Örtchen, die zum Verweilen einladen.

Mehr Infos zu allen 14 Etappen auf dem Wild Atlantic Way findest Du hier. Wir haben unseren Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way in Glengariff im Süden Irlands begonnen und sind von dort gen Norden bis nach Galway gefahren. Alle Tipps für diesen Teil der Route auf dem Wild Atlantic Way kannst Du hier nachlesen.

8 Schöne Orte & Sehenswürdigkeiten am legendären Wild Atlantic Way

1. Glengariff

Der Ort Glengariff (irisch An Gleann Garbh – das raue Tal) ist ein winziges Örtchen im County Cork mit gerade einmal 220 Einwohnern. Das Örtchen selbst bietet keine Sehenswürdigkeiten, aber einige nette Restaurants und Pubs, in welchen man am Abend der Live Musik lauschen kann.

Der Grund, warum man nach Glengariff kommt, ist die subtropische Garteninsel Garinish Island oder auch Ilnacullin. Ilnacullin ist der alte irische Name und bedeutet „Insel der Stechpalmen“. Wegen der Nähe zu Glengariff wird sie allerdings nur noch Garinish genannt, was so viel wie „die nahe Insel“ bedeutet.

Die Insel liegt geschützt in der Bucht von Bantry und ist so etwas wie die Insel Mainau des Nordatlantiks. Durch den wärmenden Einfluss des Golfstroms herrscht auf der Insel fast subtropisches Klima. Das erkannte die englische Familie Bryce bereits Anfang des 20. Jahrhunderts und verwandelte die Insel gemeinsam mit dem Landschaftsgärtner Harald Peto in einen riesigen botanischen Garten.

Die Insel ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt, die man auf einem Rundweg erkunden kann. So gibt es beispielsweise einen klassischen italienischen Garten mit einer Casita für Teegesellschaften. Herrlich lässt es sich am Seerosenteich verweilen und auch der griechische Rundtempel und der japanische Garten sind ganz entzückend.

Info

Die Insel erreicht man im Sommer mit einer privaten Fähre von Glengarriff. Für die Überfahrt und für den Garten muss man getrennt Eintritt zahlen.

2. Kenmare

Von Glengariff ging es für uns über die 140 Kilometer lange Panoramaküstenstraße Ring of Beara, welcher der Wild Atlantic Way folgt, nach Kenmare (irisch An Neidín – das Nestchen). Kenmare ist eine malerische und kunterbunte Küstenstadt, die mich im ersten Moment in ihren Bann gezogen hat.

In Kenmare reihen sich zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Pubs aneinander. Bunte kunstvolle Schilder an den Häusern zeigen, was sich in den Fassaden versteckt. Zudem ist Kenmare die irische Hochburg des Kunsthandwerks. Hier wird vor allem hochwertige Spitze, aber auch Keramik und Schmuck gefertigt und somit ist Kenmare der perfekte Ort, um nach ein paar hübschen Mitbringseln Ausschau zu halten.

In den Pubs von Kenmare gibt es abends nicht nur tolle Livemusik, hier wird auch fangfrischer Fisch serviert. Ausgezeichnet essen kannst Du im preisgekrönten Horseshoe Pub oder in dem etwas feineren Tom Crean Fish & Wine Restaurant. Hier gibts zum Beispiel frische Muscheln oder Atlantik-Lachsfilet mit Sesamkruste und einem Limetten-Koriander-Joghurt-Dip. Das warme belgische Schokoladen-Soufflé und die Käseplatte sind darüber hinaus ein Gedicht.

Zum Übernachten kann ich Dir das Laburnum House empfehlen. Supersauber, ein tolles Badezimmer, sehr leckeres Frühstück und Daniela und ihr Mann sind äußerst nette Gastgeber.

3. Der Ring of Kerry

Der Ring of Kerry führt auf 179 Kilometern von Killarney einmal rund um die Iveragh-Halbinsel und wieder zurück nach Killarney, aber auch Kenmare ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Tour.

Während der Fahrt erhascht man atemberaubende Ausblicke auf sanfte Hügellandschaften und dramatisch anmutende Klippen, glitzernde Seen, rauschende Wasserfälle, sanft vor sich hin plätschernde Flüsse, wunderschöne Herrenhäuser und malerische Burgen und Schlösser. Zudem finden sich entlang der Panoramastraße zahlreiche malerische Buchten und unberührte weiße Strände.

Mein Insidertipp

Busse und Lkws dürfen den Ring of Kerry wegen der Enge der Straßen nur gegen den Uhrzeigersinn befahren, daher solltest Du den Trip unbedingt im Uhrzeigersinn machen.

4. Killarney

Killarney ist wesentlich touristischer als Kenmare, hier tummeln sich Touristen aus aller Welt und ein Hotel reiht sich neben das andere. Böse Zungen behaupten gar, das Beste an Killarney sei die Straße nach Kenmare. Ich finde man kann das pulsierende Städtchen Killarney kaum mit dem ruhigen beschaulichen Kenmare vergleichen und fand persönlich beide Orte sehr schön.

Die Stadt gilt als Tor zum Killarney National Park, der alle Arten von Landschaften vereint, für die Irland so berühmt ist. Hier findet der Besucher zauberhafte Seen und Wälder, den rauschenden Torc Waterfall und den Carrauntoohil, der mit 1.038 Metern der höchste Berg Irlands ist.

Auf dem Lough Leane kannst Du einen Bootsausflug zur Innisfallen Island machen, wo sich noch heute die Reste einer romanischen Kirche befinden. Weitere interessante Geschichten erzählen die Ruinen rund um den See.

Das Herzstück des National Parks bildet das Muckross House, in dem sich Queen Victoria 1861 aufhielt. Ihren Besuch hat die Königin damals allerdings bereits sechs Jahre vorher angekündigt, sodass genügend Zeit blieb, das Haus zu dekorieren, bevor sie mit ihrem eigenen Bett und einer rund 100-köpfigen Entourage anreiste.

Zum Übernachten kann ich Dir Grove Lane Glamping empfehlen, wo Du inmitten der Natur in zauberhaften Glamping Suites und Luxury Lodges übernachten kannst.

5. Dingle Peninsula

Dingle auf der gleichnamigen Halbinsel Dingle gilt als eines der Highlights am Wild Atlantic Way. Das Künstlerörtchen Dingle ist bekannt für seine sogenannten „Haushaltswaren“-Pubs, wo man nicht nur ein Bier, sondern auch Gummistiefel kaufen kann, aber auch für Fungie. Fungie, ein Delfin, ist der berühmteste Einwohner der Stadt und lebt seit über 20 Jahren anscheinend glücklich und zufrieden im Hafen des Ortes.

Außerdem ist Dingle berühmt für Murphy’s Ice Cream. Bei schönem Wetter steht man hier Schlange, um ein Eis zu ergattern. Aber das Warten lohnt sich, das kann ich Dir versprechen! Neben klassischen Eissorten gibt es hier auch einige außergewöhnlich Sorten wie Dingle Sea Salt oder Blissful Butterscotch. Mein Favorit ist Real Rum Raisin.

Richtig gut übernachten kannst Du auf der Dingle Peninsula im The Lighthouse. Köstliches Essen, wie zum Beispiel Fisch & Chips, aber auch viele andere Leckereien und tolle Live Musik gibt’s in Murphy’s Pub.

The Lighthouse, Dingle, Irland
The Lighthouse

Um die schönsten Orte auf der Dingle Halbinsel zu entdecken, empfehle ich Dir einen Ausflug auf dem rund 30 Kilometer langen Slea Head Drive. Die kurvenreiche Straße führt ab Dingle immer an der Küste entlang zu den spannenden Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel.

Vom Dún Beag Fort geht es zu den Fahan Beehive, eine Ansammlung von Clochán-Bienenkorbhütten. Die kegelförmigen, mittelalterlichen Steinhäuser, die einst von Mönchen bewohnt wurden, dienten übrigens Luke Skywalker in Star Wars: Die letzten Jedi als Zufluchtsort.

Der Coumeenoole Beach gilt als der schönste Strand in ganz Kerry und auch der Inch Beach, der mit dem Auto befahren werden darf, ist ebenfalls traumhaft schön.

Eine kurvenreiche Straße führt hinab zum Dunquin Harbour und schon während der Fahrt eröffnet sich einem ein atemberaubender Ausblick auf die unbewohnten Blasket Islands, der westlichsten Inselgruppe Europas. Möchtest Du diese besuchen, kannst Du die Fähre ab Dunquin Harbour nehmen. Ganz wunderbar kannst Du die Dingle Halbinsel auch auf einer E-Bike Tour erkunden.

6. Blasket Islands Eco Marine Tours

Ein echter Geheimtipp sind die Dolphin & Whale Watching Safaris mit Mick Sheeran, der lange auf den Great Blasket Islands gelebt hat und als Fischer und Kapitän sein ganzes Leben auf dem Wasser rund um die Inseln und in der Dingle Bay verbracht hat.

Mick und seine Crew sind echte Originale, die Dir bei einem Bootsausflug eine Menge über die Blasket Islands, die Vogelwelt der Inseln und natürlich über die Wale, Haie und Robben erzählen können, die sich hier tummeln.

Alleine schon der Blick auf den White Strand und auf die Blasket Islands ist vom Boot aus fantastisch. Mit etwas Glück kannst Du zudem während der Fahrt Seehunde und Delfine beim Spielen beobachten oder auch die seltenen und scheuen Schweinswale sowie Minkwale, Riesenhaie, Buckelwale und Finnwale.

7. Die Cliffs of Moher

Ein Geheimtipp sind die Cliffs of Moher nun wahrlich nicht, aber dennoch ein Must-See am Wild Atlantic Way. Sobald Du die ersten paar hundert Meter entlang der Klippen hinter Dich gebracht hast, wird es deutlich ruhiger, denn die meisten Touristen, die zu den Cliffs of Moher kommen, gehen nicht weiter.

Wenn Du die 5 Kilometer immer entlang der Klippen bis zum Hag’s Head wanderst, hast Du gute Chancen darauf, den Ausblick auf die Cliffs of Moher, die Aran Islands und bis nach Connemara ganz alleine genießen zu können. Mit etwas Glück kannst Du auch einige Papageientaucher und Wanderfalken erspähen.

Auch das Besucherzentrum, welches wie ein Hobbithaus in den Hügel gebaut ist, ist sehr informativ. Hier erfährst Du alles über die Entstehung der Cliffs of Moher, die vielen Geschichten, die sich um die Klippen ranken und den UNESCO Global Geopark.

Das County Clare ist übrigens die Heimat der traditionellen irischen Musik, und wenn Du Glück hast, steht ein Musiker bei den Cliffs of Moher. Gänsehautmomente sind garantiert, während Du den Klängen einer irischen Harfe lauschst und den Ausblick genießt.

Zum Übernachten kann ich Dir das kleine Fischerörtchen Doolin nur unweit der Cliffs of Moher empfehlen. In einem der drei Pubs des Ortes gibt es abends Livemusik. Zum Essen kann ich Dir Fitzpatrick’s Bar im Doolin Hotel empfehlen. Köstliches Essen wie Muscheln, aber auch göttliches Slow cooked beef aus dem County Clare und tolle Live Musik erwarten Dich hier. Übernachten kannst Du in den Riverbank Rooms oder im West Haven House.

Fish & Chips in der Fitzpatrick’s Bar Doolin, Irland
Fish & Chips in Fitzpatrick’s Bar

8. Galway

Galway ist nicht so groß wie Dublin oder Cork, aber die Hauptstadt der Festivals und der gälischen Kultur. Natürlich hat Galway auch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber vor allem gibt es hier tolle Pubs, Bars und Restaurants.

Um Galway kennenzulernen, kann ich Dir folgende Touren empfehlen:

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Traditionelle irische Folk Musik gibt es jeden Abend in der Crane Bar in der Sea Road. Ein weiteres Highlight ist The Quays, ein Pub in einer alten Klosterkirche. Die Livemusik kommt von der Kanzel.

Galway, Wild Atlantic Way, Irland
Galway ist herrlich bunt

Galway ist jedoch nicht nur bekannt für gute Musik, sondern auch für ausgezeichnetes Essen. Besonders empfehlen kann ich Dir einen Besuch bei Sheridans Cheesemongers. Der kleine Käseladen ist ein absolutes Highlight und die Auswahl irischer Käsesorten ist riesig.

Direkt neben dem Laden gibt es außerdem eine kleine Bar mit einer fantastischen Weinauswahl. Hier kannst Du den köstlichen Käse, verschiedene Wurstsorten als auch Hummus mit leckeren Kräckern direkt kosten.

In Aunty Nellie’s Sweet Shop solltest Du ebenfalls vorbeischauen und einige Süßigkeiten oder die leckeren Butterscotch Bonbons kaufen. Aber selbst wenn Du keine Süßigkeiten kaufen möchtest: der Laden ist absolut sehenswert.

Von Galway aus kannst Du außerdem einen Ausflug zu den Aran Inseln machen, die mitten in der Galway Bay liegen. Die drei irischsprachigen Inseln sind bekannt für ihre rauen, wilden Landschaften, die zauberhaften reetgedeckten Cottages und die weit über die charmante Insel hinaus beliebten und unverkennbaren Strickpullover. Auf den Aran Inseln werden Traditionen und die irische Kultur bis heute gepflegt.

Wenn Du einen Ausflug auf die Aran Inseln machen möchtest, kann ich Dir diese Tour empfehlen.

Weitere spannende Toure ab Galway:

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Reiseführer Wild Atlantic Way

Weitere Tipps & Reiseberichte aus Irland:

Sicherlich gibt es noch viel mehr Orte an der irischen Westküste, die einen Besuch lohnen. Dies ist nur eine kleine Auswahl meiner ganz persönlichen Highlights am Wild Atlantic Way.

Hast Du schon mal einen Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way gemacht? Hast Du noch mehr Tipps für schöne Orte an der spektakulären irischen Küstenstraße? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

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