Das Herz Sri Lankas – Sigiriya Rock, wilde Elefanten im Kaudulla National Park und archäologische Ausgrabungen in Polonnaruwa
Heute nehme ich Dich mit in das Herz Sri Lankas, in Sri Lankas Zentrum, dass gerne auch das Kulturdreick des Landes genannt wird. Hier erlebte die singhalesische Kultur ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. bis ins 12. Jahrhundert n. Chr. ihre Blütezeit. Die wichtigsten Orte sind Anuradhapura, Kandy und Polonnaruwa. Ich habe mich zunächst in Richtung Dambulla aufgemacht um von hier aus Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen. Dambulla selbst hat einige schöne Hotels und nette Restaurants zu bieten, punktet nun aber nicht gerade mit Sehenswürdigkeiten. Muss die Stadt aber auch gar nicht, denn hierher kommt man nicht um Sehenswürdigkeiten anzuschauen, sondern um die spektakuläre Natur rund um Dambulla zu genießen. Ein Besuch der historischen Felsenfestung Sigiriya gehört zu einer Rundreise durch Sri Lanka einfach dazu. Für mich hat sich mit einer Safari im Kaudulla Park außerdem ein großer Traum erfüllt: einmal im Leben Elefanten in freier Wildbahn sehen. Doch auch der archäologische Park von Polonnaruwa ist einen Ausflug wert.
Die Geschichte von Sigiriya
Sigiriya, ein Monolith mit Ruinen einer historischen Felsenfestung, ist sicherlich eine der Hauptattraktionen auf Sri Lanka und dennoch einen Besuch wert.
Bereits 1982 wurde Sigiriya zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Der Name Sigiriya leitet sich von „Singha Giri“ ab, was Löwenfels bedeutet. Der Löwenkopf, durch dessen Maul man einst den steilen Aufstieg zum Palast des Königs auf dem Gipfelplateau begann, ist heute nicht mehr zu sehen. Von Oben erkennst Du aber noch immer die zwei riesigen Tatzen des Löwen am Löwentor.
Die Festung wurde zwischen 473 und 491 n. Chr. errichtet, nachdem Kassapa seinen eigenen Vater König Dhatusena umgebracht hatte. Er ließ ihn bei lebendigem Leib einmauern um sich die Thronfolge zu sichern. Doch hatte er große Angst vor seinem Halbbruder Moggallana, der sich ebenfalls als rechtmässiger Herrscher ansah. So ließ Kassapa die Festung bauen um sich hinter den hohen Mauern zu verschanzen. Doch bereits 491 besiegte Moggallana seinen Bruder Kassapa zusammen mit Söldnern, die er angeheuert hatte. Die Felsenfestung Sigiriya ließ er zerstören. Erst 1831 wurde die Festung durch einen britischen Offizier wiederentdeckt, ab 1895 begann man mit den ersten Ausgrabungen.
Aufstieg Sigiriya Rock
Mein Tipp: Beginne den Aufstieg am frühen Morgen, dann sind zum einen noch nicht so viele Touristen unterwegs, zum anderen ist es noch nicht so warm. Der Aufstieg ist auch so anstrengend genug.
Zuerst schlängeln sich die Wege sanft durch die restaurierten Lustgärten mit Pavillons und einer Klosteranlage. Doch dann geht es stetig bergauf, größtenteils über in den Fels gehauene Stufen, später auch über Stahltreppen. Einst liefen auf den felsigen Treppen die Soldaten des Königs Wache, heute haben die Affen die Wachposten übernommen.
Auf etwa halber Höhe findest Du einen gigantischen Felsüberhang mit 22 Fresken, genannt die Wolkenmädchen. Das letzte Stück des Weges zu dieser Open-Air Galerie führt jedoch über eine Wandeltreppe. Hier solltest Du absolut schwindelfrei sein, der Blick senkrecht in die Tiefe ist defintiv nichts für schwache Nerven. Danach geht es an der Spiegelwand vorbei, einer Wand deren Putz früher auf Hochglanz poliert wurde. Auf der Wand finden sich Graffitis aus dem 7. bis 11. Jahrhundert, die wohl die ältesten Zeugnisse singhalesischer Dichtkunst darstellen.
Nach insgesamt 1200 Stufen erreichst Du das 200 m hohe Gipfelplateau. Spektakulär ist vor allem 360°-Blick von hier oben. In allen nur erdenklichen Grüntönen erstrahlt der Dschungel unter der Festung, sanft in Nebel gehüllt die Berge. Ein Ausblick den ich niemals vergessen werde, fast unwirklich schön. Schon alleine wegen diesem Ausblick lohnt sich der Aufstieg. Wobei auch die Festung selbst spektakulär ist. Auch wenn heute nur noch die Grundmauern der Palastgebäude erhalten sind, da der Palast einst aus Holz gebaut wurde und natürlich längst verfallen ist.
Sigiriya Eintritt und allgemeine Informationen
- Der Eintrittspreis für Touristen beträgt 4350 Rupien/30 USD, inbegriffen ist der Eintritt für das Museum unterhalb der Festung.
- Für den Besuch von Sigiriya solltest Du etwa einen halben Tag einplanen.
- Vernünftige Turnschuhe sind ratsam.
- Nimm genügend Wasser mit. Du läufst den größten Teil in der Sonne und auch auf dem Plateau lassen sich kaum schattige Plätze finden.
- Sigiriya erreichst Du von Dambulla aus mit einem Taxi, Tuk Tuk oder mit dem Bus. Alternativ kannst Du auch direkt in Sigiriya übernachten.
Hotels in Sigiriya findest Du hier >>
Tipp: Je nachdem wie lange Du in der Gegend verbringst, lohnt ebenfalls der Aufstieg zum Pidurangala, einem weiteren Monolithen mehrere hundert Meter entfernt von Sigiriya. Vom Pidurangala genießt Du einen traumhaften Blick auf den Löwenfelsen und das auch noch gratis.
Wilde Elefanten im Kaudulla Nationalpark
Nicht nur Sigiriya war ein absolutes Highlight auf meiner Rundreise durch Sri Lanka. Vor allem habe ich mir einen großen Traum erfüllt: einmal Elefanten in freier Wildbahn sehen. Diese majestätischen grauen Riesen, die ich schon seit meiner Kindheit liebe. Natürlich habe ich schon zuvor Elefanten gesehen, beispielsweise in Thailand wo diese als Arbeitstiere gehalten werden. Auch im Zoo natürlich, aber eben noch nie in freier Wildbahn. Doch das ist im Kaudulla National Park rund 20 km von Habarana und 50 km von Dambulla möglich.
Der Kaudulla Nationalpark ist der jüngste Nationalpark, der seit 2002 einen Elefantenkorridor zwischen dem Minneriya, dem Wasgomuwa Nationalpark und dem Somawathiya Nationalpark bildet. Die Grenzen zwischen den Parks sind verschwommen. Doch wenn du eine Elefantensafari buchst, wissen die Guides sowie am besten wo sich die Elefanten gerade befinden und können Dich beraten welche Safari die beste ist.
Safari im Kaudulla National Park
Aber Achtung, die Fahrt durch den Park in den wenigen komfortablen Jeeps ist zwar ein Abenteuer, danach tun aber auch wirklich alle Knochen weh. Es geht durch Schlaglöcher, über Stock und Stein. Sitzend spürt man jedes einzelne dieser Löcher durch die ungefederten Sitze. Stehend musst Du dich zum einen immer gut festhalten und dein Gleichgewicht halten, zum anderen immer den Blick nach vorne richten. Denn im Notfall musst den Kopf einziehen, sonst klebst Du an einem der tiefhängenden Äste.
Doch als ich die ersten Elefanten auf der riesigen Ebene sah konnte ich kaum noch stillsitzen. Mein Herz hüpfte vor Freude! Eine große Gruppe von etwa 100 Elefanten, also gleich mehrere Familienverbände, hatten sich am Kaudulla Stausee versammelt. In der Trockenzeit ist dies die einzige und lebensnotwendige Wasserquelle im Park. Die Elefanten kommen aus den dichten Wäldern an den Stausee um zu baden und friedlich zu grasen.
Tipp: Safaris sind praktisch nur in der Trockenzeit möglich, der Park steht in der Regenzeit nahezu unter Wasser. Die beste Zeit um die Dickhäuter zu beobachten ist von August bis Januar, denn dann kommen die sonst so scheuen Tiere aus ihren Verstecken, um zum lebensnotwendigen Wasser zu gelangen.
Mit etwas Glück kannst Du hier, so wie ich, sogar einige Elefantenbabys beobachten, wie sie spielen und übermütig herumtollen. Für mich erfüllte sich in diesem Moment ein großer Traum und die Safari war mein ganz persönliches Highlight auf Sri Lanka. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an diese magischen Momente, an dieses einmalige Erlebnis, denke.
Fakten: Wusstest Du übrigens, dass zu solch einem Familienverband nur die Elefantendamen und Babys bis 5 Jahre zählen? Die Elefantenbullen sind Einzelgänger und stromern alleine durch den Dschungel.
Außer Elefanten lassen sich im Park mit etwas Glück viele exotische Vogelarten, Leoparden, Lippenbären, Fischkatzen und Hirsche beobachten, welchen der Park ebenfalls als Rückzugsgebiet dient.
Kaudulla National Park Eintritt und allgemeine Informationen
- Eine Jeepsafari im Kaudulla Nationalpark kostet je nach Art des Jeeps (mehr oder weniger komfortabel) zwischen 3500 und 6500 Rupien.
- Der Eintrittspreis für den Kaudulla National Park beträgt 12 USD.
Sehenswürdigkeiten in Polonnaruwa
Wer noch einige Tage in der Gegend rund um Dambulla verbringt, der sollte außerdem einen Ausflug nach Polonnaruwa erwägen. Hier finden archäologische Ausgrabungen statt, welche von der UNESCO gefördert werden und der ganze archäologische Park steht heute unter UNESCO-Weltkulturerbe. Er gilt als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Kulturdreieck Sri Lankas. Bedeutende Zeugnisse der singhalesischen Kultur, wie ein Rundtempel mit zahlreichen Buddhafiguren und den ehemaligen Königspalast kannst Du hier bestaunen, sowie die Überreste der großen Dagobas (Stupas). Polonnaruwa war einst die Hauptstadt des zweitältesten Königreichs der Insel. In seiner Blütezeit beherbergte die Stadt übrigens auch die Zahn-Reliquie, die heute in Kandy aufbewahrt und verehrt wird.
Sehenswert sind vor allem die vier in den Fels geschlagenen Buddha-Figuren, die so genannten Buddha-Statuen von Gal Viahara.
Schöne Hotels rund um Dambulla
Empfehlen kann ich Dir das Amaya Lake Hotel am Kandalame Lake, das bei mir mit den großzügigen Villen auf dem weitläufigen Gelände, einem tollen Pool und einem ausgezeichneten Abendbuffet gepunktet hat. Zentral gelegen diente es mir als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung.
Mein absolutes Highlight war jedoch das 5-Sterne-Hotel Jetwing Lake, das wie der Name schon sagt traumhaft schön an einem kleinen See gelegen ist. Supermodern und schick kommt das Hotel daher, mit viel Beton und Stahl, aber trotzdem nicht kühl sondern urgemütlich. Jedes Zimmer hat eine durchgehende Glasfront, auch im Badezimmer. So genießt man sowohl vom Bett als auch aus der Badewanne und Dusche einen traumhaften Blick auf den schönen Infinity Pool und den dahinterliegenden See. Und was gibt es schöneres als morgens die Augen zu öffnen und direkt vom Bett den spektakulären Sonnenaufgang zu erblicken?
Das Jetwing Lake hat jedoch nicht nur hübsche Zimmer und einen tollen Pool. Sowohl das Frühstücks als auch das Abendbuffet sind fantastisch. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei, sowohl Spezialitäten aus Sri Lanka als auch westliches Essen werden in Hülle und Fülle angeboten und wunderschön präsentiert.
Alternativ findest Du hier viele weitere Hotels in und rund um Dambulla >>
Insidertipp: Restaurant in Sigiriya
Zum Essen kann ich Dir das kleine Lion Hut in Sigiriya empfehlen. Das lokale Restaurant bietet Mittags häufig ein Lunchbuffet mit verschiedenen Spezialitäten aus Sri Lanka für kleines Geld an. Alternativ kannst Du auch à la Carte bestellen. Hier kann ich vor allem das Kotthu, auch Kottu oder Koththu Roti (tamilisch für gehacktes Roti) mit Gemüse empfehlen. Kotthu Roti ist eine typische Spezialität aus Sri Lanka, das auch gerne zum Frühstück oder als Mitternachtssnack gegessen wird. Dafür wird ein Roti, ein flaches Fladenbrot, in Streifen geschnitten und zusammen mit Ei und Gemüse angebraten. Auch mit Meeresfrüchten oder Fleisch wird Kotthu gerne serviert, ich bevorzuge jedoch die vegetarische Variante. Das Lion Hut hat mit Abstand das beste Kotthu, das ich auf Sri Lanka gegessen habe.
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Nützliche Sri Lanka Reiseführer
➜ Stefan Loose Reiseführer Sri Lanka
➜ Lonely Planet Reiseführer Sri Lanka
➜ MARCO POLO Reiseführer Sri Lanka: Reisen mit Insider-Tipps
Weitere Tipps & Reiseberichte aus Sri Lanka:
Warst Du schon mal auf Sri Lankas? Hast Du noch weitere Tipps für das Kulturdreieck der Insel? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
Meine Reise erfolgte in Zusammenarbeit mit Sri Lanka Tourism. Vielen Dank dafür.
Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.