Die besten Gerichte und Getränke aus der mauritischen Küche

Schaut man in die Kochtöpfe der Mauritier, so ist der Inhalt so bunt und vielfältig wie die Insel und die Bewohner selbst. Das Essen auf Mauritius ist geprägt von indischen, chinesischen, afrikanischen und europäischen Einflüssen – ein Schmelztiegel der Geschmäcker. Eines haben alle Gerichte, welchen Ursprungs auch immer gemeinsam: sie sind immer gut gewürzt und scharf. Gewürze werden in der mauritischen Küche reichlich verwendet, ob Muskat, Zimt, Curry, Kardamom, Anis, Nelke, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel oder grüner Pfeffer. Auch der bittersüße Geschmack der Tamarinde ist in der kreolischen Küche beliebt. Nie fehlen darf außerdem Chili, selbst Mangos und Ananas isst man auf Mauritius gerne scharf.

Was alle Gerichte ebenfalls gemeinsam haben: sie sind sehr lecker. Egal ob man nun in einem Restaurant oder an einer der kleinen Buden oder Foodtrucks am Straßenrand isst, das Essen ist immer köstlich. Erstaunlicherweise ist das Essen außerdem wirklich günstig, wenn man nicht in den großen internationalen Hotels speist.

Im folgenden Mauritius Food Guide stelle ich Dir die leckersten und typischsten mauritischen Gerichte und Getränke vor, die Du bei einem Urlaub auf der Insel im Indischen Ozean unbedingt probieren solltest.

La Rougaille und andere Spezialitäten aus der mauritischen Küche
So sieht ein traditionelles mauritisches Abendessen aus

Essen auf Mauritius: 21 Dinge, die Du probieren musst

1. Goujons und Gajacks

Die Lieblingssnacks der Mauritier sind Goujons und Gajacks. Als Goujons bezeichnet man eigentlich Hähnchenstücke und Meeresfrüchte, die in Öl frittiert werden. Als Gajacks bezeichnet man frittiertes Gemüse. Sehr beliebt ist zum Beispiel frittierter Maniok, aber auch Auberginen, Süßkartoffeln, Brotfrucht oder Taro werden gerne frittiert. Mit den Begriffen nimmt man es auf Mauritius allerdings nicht so genau, daher findet man auf Speisekarten häufig auch Chicken Gajacks oder Cassava (Maniok) Goujons.

Goujons und Gajacks – Kleine Snacks aus Mauritius
Goujons und Gajacks – Kleine Snacks aus Mauritius

2. Roti

Für den kleinen Hunger zwischendurch isst man auf Mauritius Roti (auch Farata genannt), eine Art indischen Pfannkuchen oder Fladenbrot aus Mehl, Wasser, Salz und Öl, das in einer scheibenförmigen Bratpfanne genannt Tawa gegrillt wird. In Indien kennt man das Fladenbrot als Paratha

Die kostengünstigen Roti oder Farata findet man bei Motorradverkäufern, an Straßenständen und auch im indischen Restaurant. Nicht zu verwechseln sind die Roti mit den gleichnamigen Bananenpfannkuchen, die in Thailand und Malaysia so beliebt sind. 

Mauritisches Roti wird normalerweise mit Cari oder Rougaille, eingelegtem Gemüse, Chili und Chutney gefüllt.

Roti – Farata – Mauritius
Roti wird auf Mauritius auch Farata genannt

3. Dholl puri

Dholl puri oder Dhal puri gilt als Königin des Streetfoods und als heimliches Nationalgericht von Mauritius. Wie auch Roti wird Dholl puri von Straßenverkäufern an jeder Ecke verkauft. Ich persönlich bevorzuge allerdings Roti, da ich Dholl puri etwas staubig und trocken finde und der Eigengeschmack der Puri die Caris nicht so zur Geltung bringt. 

Während Roti nur aus Mehl, Wasser, Salz und Öl bestehen, ist Dholl puri nämlich ein Fladenbrot aus gemahlenen gelben Spalterbsen und Gewürzen, das mit gekochten Spalterbsen gefüllt wird. Wie Roti werden auch Puri oft mit Cari serviert – vorzugsweise mit Bohnencurry. Dazu gibt es Pickles, Chili und Chutney. 

Sehr leckere Roti und Dholl puri gibt es auf Mauritius an den Ständen von Farata aka Vinoda am Strand von Flic en Flac.

4. Boulettes

Wenn du am Straßenrand einen Verkäufer mit zwei großen, blechernen Töpfen mit spitz zulaufenden Deckeln entdeckst, bist Du richtig. Hier gibt es Boulettes – kleine gedämpfte Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen wie Garnelen, Schweinefleisch, Huhn, Lamm, Kürbis, Huhn, Meeresfrüchte, Fisch, Tofu oder Gemüse. 

Ursprünglich stammen Boulettes aus der chinesischen Küche und sind dort als Dim Sum bekannt. Boulettes gelten heute aber als Nationalgericht von Mauritius.

Das beliebte Streetfood wird auf der ganzen Insel entweder in einer heißen, würzigen Brühe mit Gemüse, Nudeln, Kräutern und Chili serviert, jedoch auch ohne Suppe, nur mit Soja- oder Knoblauchsauce und Kräutern als Salade Boulettes.

Zu den beliebtesten Dumplings zählen die Boulettes Chou Chou. Das sind mauritische Knödel mit Chayote, ein birnenförmiges Gemüse, das man hierzulande als Stachelgurke kennt.

Die besten Boulettes gibt es im Chinatown von Port Louis.

5. Gateaux aux Piments

Gateaux aux Piments (kreolisch: Gato pima) oder auch mauritische Chili-Poppers schmecken ein bisschen wie Falafel, nur dass die goldbraun frittierten Bällchen feurig scharf sind. Traditionell wird der Snack aus Linsen oder gelben Erbsen und Chilis zubereitet. Dazu kommen grüne Zwiebeln, Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma. Gerne isst man die Chili-Happen mit Butter bestrichen oder zerbröselt in einem Baguette mit Archard Legumes – Gemüse, welches mit Senfkörnern, Kurkuma, Knoblauch und Chili in Essig eingelegt wird.

6. Palmherzsalat

Der Palmherzsalat ist selbst für mauritische Verhältnisse recht teuer, was ihm den Spitznamen Salat des Millionärs einbrachte. Der Grund dafür, dass der Salat so teuer ist, ist das Palmherz – der Kern einer essbaren Palme. Die Palme muss rund 7 Jahre wachsen, bevor sie gefällt und die Rinde abgezogen wird, um an den weißen essbaren Kern zu gelangen.

Klein geschnitten wird das Herz der Palme mit Zitronensaft oder Essig und Öl angemacht und zusammen mit Meeresfrüchten oder geräuchertem Marlin serviert. 

7. Biryani

Biryani hat seinen Ursprung auf dem indischen Subkontinent. Das mauritische Biryani ist jedoch einzigartig im Geschmack und nicht vergleichbar mit der indischen Variante. 

Das mauritische Biryani ist ein komplexes Gericht aus parfümiertem Basmatireis, gekochten Kartoffeln, Gemüse, Fleisch, Eiern, Joghurt und einer aromatischen Gewürzmischung aus Safran, Kardamom, Kreuzkümmel, Sternanis, Nelken und Zimt das traditionell im Deg, einem Kupferkessel, gekocht wird. Früher wurde Biryani ausschließlich zu festlichen Anlässen serviert, heute ist es jedoch fast überall erhältlich. 

Zum Biryani isst man auf Mauritius gerne Chili- und Tamarindensauce.

8. Bol renversé

Bol renversé wird gerne auch Magic Bowl genannt. Wörtlich übersetzet bedeutet Bol renversé « auf den Kopf gestellte Schale » oder « umgedrehte Schüssel », was daran liegt, dass alle Zutaten nacheinander in einer Schüssel aufgeschichtet werden. Bevor die Bol serviert wird, wird die Schüssel auf den Kopf gedreht und das Gericht auf einen Teller gestürzt. Die Bol renversé bleibt dann als Kuppel auf dem Teller liegen und wird zu guter Letzt noch mit Rührei oder einem Spiegelei bedeckt. 

Neben dem Ei besteht die Bol renversé aus Basmati-Reis am Boden, welcher mit einer Schicht aus gedünstetem Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchten bedeckt wird. Darüber kommt eine Sauce, die größtenteils aus Austern- und Sojasauce besteht.

Wie Du schon erahnen kannst, stammt die Bol renversé aus der chinesischen Küche und ist daher auch in den meisten asiatischen Restaurants auf Mauritius erhältlich.

9. Cari

Caris, also Curry-Gerichte, gibt es auf Mauritius in jeder nur erdenklichen Variante. Die Saucen bestehen aus einer aromatischen Mischung an Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Chili, schwarzem Pfeffer, Bockshornklee, Zimt und Muskatnuss. Häufig gibt man Meeresfrüchte, aber auch Hühnchen hinzu. Vegetarier werden die Gemüse-Caris lieben. Eine besondere mauritische Spezialität ist das Hirsch-Cari.

Serviert werden alle Caris traditionell mit Reis, Bohnen oder Linsen und Roti. Gerne isst man auch fruchtig-scharfe Chutneys und süßsaure Tamarindensauce dazu, sowie Archard Legumes.

Die besten Caris und viele andere mauritische Leckereien haben wir im Canne ã Sucre in Flic en Flac und in unserem Kochkurs im Heritage Awali Golf & Spa Resort gegessen.

Mauritisches Cari mit Huhn
Mauritisches Cari mit Huhn

10. Vindaya

Mauritius ist eine Insel und daher wundert es dann auch nicht, dass es hier feinsten frischen Fisch und Meeresfrüchte gibt. Beides wird gerne als Curry Vindaya serviert, ein Gericht, das vermutlich vom indischen Vindaloo inspiriert wurde. Beim Vindaya wird zunächst der Fisch (Thunfisch oder Seebarsch) oder Oktopus leicht angebraten und dann mehrere Tage lang in einer Mischung aus Essig und Vindaya-Paste mariniert. Diese Paste besteht aus in der Pfanne angerösteten Senfkörnern und Zwiebeln, Knoblauch, Curryblättern, Bockshornkleesamen, Kurkuma und grünen Chilis. Serviert wird Fisch-Vindaya mit Reis oder Pommes frites.

11. La Rougaille

Den kreolischen Eintopf Rougaille (oder Rougail)  gibt es auf Mauritius in unzähligen Varianten. Jede Hausfrau hat ihr ganz eigenes Rezept für dieses Gericht auf Tomatenbasis. Die Tomatensauce besteht typischerweise neben Tomaten aus Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Thymian, Chili, Koriander und Curryblättern. 

Anschließend werden der Rougaille Fleisch, Wurst, Fisch, Meeresfrüchte, Eier oder Gemüse hinzugefügt. Sehr beliebt ist die Rougaille mit gesalzenem Fisch oder die Rougaille mit grünen Erbsen. Köstliche Rougaille gibt es bei Chez Mamie Sophie in Camp Ithier.

12. Mine frite oder Mine bouille

Mine frite (oder Mine Frire) ist wohl das typischste mauritische Streetfood-Gericht. Die gebratenen Nudeln, die ursprünglich aus China (hier werden sie Chow Mein genannt) stammen, gibt es in unzähligen Varianten. 

Jeder Streetfood-Stand hat sein ganz eigenes Rezept. Typischerweise brät man die frischen Nudeln mit Karotten, Kohl und anderem Gemüse, Hühnchen oder Garnelen und in Scheiben geschnittenem Omelett an. Dazu kommen Fisch-, Austern- und Sojasauce. 

Mine bouille enthalten meist dieselben Zutaten, nur dass die Nudeln nicht gebraten, sondern gekocht und anschließend mit verschiedenen Toppings serviert werden.

Auf Mauritius werden zu Mine frite und Mine bouille Knoblauchsauce und/oder die traditionelle Chilisauce Piment Crazé im Tütchen gereicht.

Sehr gute Mine frite und Mine bouille werden im Chinatown von Port Louis serviert. Die besten Mine frite haben wir jedoch bei Katy Fast Food am Strand von Flic en Flac gegessen.

Mine frite – gebratene Nudeln aus Mauritius
Mine frite – gebratene Nudeln

13. Riz frit

Riz frit wird wie auch die gebratenen Nudeln auf Mauritius praktischen an jeder Straßenecke serviert. Der gebratene Reis, der seinen Ursprung ebenfalls in Asien hat, wird praktisch wie die gebratenen Nudeln zubereitet, aber im Gegensatz zur kantonesischen Variante ohne Sauce. Zusätzlichen Geschmack geben auch hier Chili- und Knoblauchsauce.

14. Pima Crazé

Mazavaroo, auch bekannt als Pima Crazé (kreolisch) oder Piment écrasé (französisch) ist eine superscharfe Chilipaste, welche die Mauritier zu wirklich allem essen – ob gebratenen Nudeln und Reis, Biryani, Cari, Dumplings oder Suppe. Die Mauritier lieben ihr Essen scharf!

Die Chilipaste wird aus feurigscharfen grüne oder roten Chilischoten, Knoblauch, Ingwer, Salz und Öl zubereitet. Dazu kommen noch winzig kleine Wildfang-Shrimps, die es ausschließlich in mauritischen Flüssen gibt. Alternativ nimmt man getrocknete asiatische Shrimps. Nicht fehlen darf außerdem Essig, und/oder Zitronen- oder Limettensaft sowie Zitronen- oder Limettenzesten und/oder auch grüner Apfel für die Säure.

15. Poutou 

Poutou (auch Puttu) ist ein mauritischer Snack aus Reismehl, Kokosraspeln, Zucker und Kardamom, ähnlich Putu Bambu aus Malaysia, wobei Putu Bambu, wie der Name schon verrät, in Bambusrohren gedämpft wird. Auf Mauritius wird der süße weiche Reiskuchen in einem speziellen Poutou Maker gedämpft und erhält dadurch seine einzigartige Konsistenz.

16. Gateau Coco

Der vielleicht beliebteste Kuchen auf Mauritius ist der Gateau Coco (kreolisch: Gato Coco), der wie der Name schon verrät, aus Kokosnuss, aber auch Zucker und Vanille besteht. Wobei der Gateau Coco eigentlich kein Kuchen ist, sondern ein Gebäck, das Ähnlichkeit mit unseren Kokosmakronen hat. 

Für die kleinen Küchlein wird frischgeschnittene Kokosnuss in Zuckersirup gekocht. Anschließend lässt man die Masse aushärten, sodass knusprige Makronen entstehen. Gerne wird auch Lebensmittelfarbe hinzugefügt, daher gibt es Gateau Coco in vielen kunterbunten Farben.

17. Gateau Gingli Rier

Gateau Gingli Rier sind süße, frittierte Bällchen mit Sesamkörnern, die auch unter dem Namen Lachbällchen bekannt sind.

18. Gateau Patate

Gateau Patate oder auch Gato Patate ist das Nationaldessert der Insel. Wobei der Name etwas irreführend ist, denn es handelt sich dabei nicht wirklich um einen Kuchen, sondern um frittierte Süßkartoffeltaschen mit einer Füllung aus karamellisierten Kokosraspeln und Kardamom. Ihren Ursprung haben diese unschlagbar leckeren Süßigkeiten in Indien, wo sie wie auch auf Mauritius traditionell vor allem zu Diwali gereicht werden. An vielen Straßenständen und auch im Supermarkt sind die kleinen Gateau Patate aber ganzjährig erhältlich.

19. Massepain

Massepain ist ein typisch mauritischer, sehr süßer Kuchen, der große Ähnlichkeit mit dem hierzulande bekannten Sandkuchen hat.

20. Mandeleis

Bereits seit mehr als 90 Jahren produziert die Familie Jewon auf Mauritius köstliches Mandeleis mit Ananas-Coulis, das Du unbedingt probieren solltest. Die Stände von Vona Corona findest du über die Insel verteilt. Einen Stand gibt es in den Les Jardins de la Compagnie in Port Louis.

Mandeleis mit Ananas-Coulis von Vona Corona
Mandeleis mit Ananas-Coulis von Vona Corona

21. Alouda

Alouda ist der Bruder des indischen Getränks Falooda und das beliebteste Getränk auf Mauritius. Der erfrischende Drink ist eine Art Milchshake mit Basilikumsamen, Agar-Agar und Vanilleextrakt. Oft wird das Getränk auch mit einer Kugel Eis hergestellt, wahlweise in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Mandel oder Vanille. Damit ist Alouda das perfekte Getränk für heiße Sommertage.

Alouda ist das beliebteste Getränk auf Mauritius
Alouda das perfekte Getränk für heiße Sommertage

Wenn Du mehr über die mauritische Küche erfahren und das traditionelle Essen auf Mauritius kosten möchtest, empfehle ich Dir eine Foodtour zu machen. Von ganzem Herzen kann ich Dir die Foodtour mit Beyond Sea in Port Louis empfehlen. Alternativ kannst Du folgende Touren buchen:

Warst Du schon mal auf Mauritius? Kannst Du noch weitere mauritische Gerichte empfehlen, die man unbedingt kosten sollte?

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

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