Die schönsten Orte im Landkreis Donau-Ries und echte Geheimtipps für die Urlaubsregion

Vor kurzem habe ich mich aufgemacht in den Landkreis Donau-Ries und ich kann vorwegnehmen, dass mich die Vielfalt der kleinen Urlaubsregion erstaunt hat. Kleine, malerische Städtchen voller Geschichte treffen hier auf zauberhafte Schlösser und Burgen, spannende Geologie, unberührte Natur und regionale kulinarische Kostbarkeiten. Daher ist die Region Donau-Ries der perfekte Ort für Aktivurlauber, aber auch für Erholungsuchende und Genussmenschen.

Im folgenden Artikel findest Du all meine Tipps für die schönsten Sehenswürdigkeiten, aber auch eine Menge kulinarischer Tipps für das Ferienland Donau-Ries inklusive vieler Geheimtipps für den Landkreis in Bayerisch-Schwaben.

Wo liegt der Landkreis Donau-Ries?

Der Landkreis Donau-Ries ist der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirks Bayerisch-Schwaben. Im Osten grenzt der Landkreis an Baden-Württemberg, im Süden an den Regierungsbezirk Mittelfranken und im Westen an den Regierungsbezirk Oberbayern.

Im Nordwesten umfasst der Landkreis das Nördlinger Ries, ein Einschlagkrater mit einem Durchmesser von rund 25 Kilometern, der vor etwa 15 Millionen Jahren durch einen Asteroideneinschlag, dem sogenannte Ries-Ereignis, entstanden ist. Dieser Impaktkrater zählt zu den besterhaltenen Kratern der Welt und wurde letztes Jahr als UNESCO Global Geopark anerkannt.

Von den Hügeln des Kraterrandes bieten sich atemberaubende Ausblicke auf die Region und die umliegenden Städtchen, wie zum Beispiel Nördlingen, Donauwörth, Oettingen und Monheim.

5 Sehenswürdigkeiten & (kulinarische) Tipps für das Ferienland Donau-Ries

1. Wallerstein – schöne Ausblicke & süße Köstlichkeiten in der Bäckerei Weißgerber

Erster Stopp meines Donau-Ries Kurztrips war das kleine beschauliche Örtchen Wallerstein an der Romantischen Strasse. Weithin sichtbar ist die Pest- und Dreifaltigkeitssäule in der Ortsmitte nur unweit der Pfarrkirche St. Alban. Ein kurzer Abstecher lohnt zum Wallersteiner Felsen, den man durch einen kurzen Aufstieg auf dem Gelände der Wallersteiner Brauerei erreicht.

Der Wallersteiner Felsen gehört zum inneren Kraterring und überragt die Riesebene, sodass sich von oben bei schönem Wetter ein grandioser Ausblick auf das gesamte Nördlinger Ries bietet.

Wieder zurück im Ort, solltest Du unbedingt in der Bäckerei Weißgerber vorbeischauen. Bereits seit über 100 Jahren wird hier aus Leidenschaft gebacken und die Rezepte werden von Generation zu Generation weitergegeben. Im gemütlichen Café kannst Du Dich mit einem leckeren Frühstück oder einem Stück Torte und Kaffee stärken bevor Du weiterziehst. 

Bäckerei Weißgerber, Wallerstein

Wenn Du eine der traditionellen Rieser Spezialitäten kosten möchtest, dann kann ich Dir die leckeren Rieser Küchle (ein traditionelles Schmalzgebäck aus Hefeteig) empfehlen oder ein Stück Rieser Bauerntorte, die aus Hefeteig und feinem Apfelmus besteht und ein Genuss für alle Sinne ist.

Fun-Fakt

Die Rieser Bauerntorte hat einen Durchmesser von 40 – 60 cm und es gibt sie in zwei Varianten – in der katholischen und in der evangelischen Variante. Dies geht darauf zurück, dass das Ries im 16. Jahrhundert konfessionell gespalten war. Während die katholische Form der Rieser Bauerntorte ein Teiggitter in Rautenform hat, hat die evangelische Form einen geschlossenen Teigdeckel mit individuell eingeprägten Mustern aus Ähren, Tannenzweigen oder Blumen. Heute hat sich die evangelische Form des Apfelmuskuchens jedoch weitgehend durchgesetzt, da der geschlossene Deckel die Füllung besser frisch hält.

2. Nördlingen – die schönsten Ecken sind rund

Nahezu perfekt kreisrund ist die Altstadt von Nördlingen, welche von einer mittelalterlichen Stadtmauer umschlossen wird. Am besten lässt sich das vom « Daniel » erkennen, wenn man diesen erst einmal erklommen hat. Der 90 Meter hohe Kirchturm, der von den Bewohner der Stadt liebevoll « Daniel » genannt wird, ist der Turm der im spätgotischen Stil erbauten Kirche St. Georg und der perfekte Ort, um einen ersten Eindruck von Nördlingen zu erhalten.

Als nächstes empfehle ich Dir einen Spaziergang auf der historischen Stadtmauer, welche die mittelalterliche Altstadt von Nördlingen bis heute vollständig umschließt. Auf dem rund 2,7 Kilometer langen vollständig erhaltenen und überdachten Wehrgang lassen sich schönsten Ecken der Stadt erkunden und tolle Ausblicke genießen. 

Zugänglich ist die Stadtmauer über eines der fünf Stadttore, die heute wie schon im Mittelalter die Zugänge zur Altstadt bilden. Neben dem Löpsinger Tor, dem Berger Tor, dem Deininger Tor, dem Reimlinger Tor und dem Baldinger Tor gibt es in der Stadtmauer zudem noch 12 weitere Türme und eine Bastei. Mehr über die Nördlinger Stadtmauer erfährst Du im kleinen aber feinen Stadtmauermuseum am Löpsinger Tor.

Ein weiteres Museum, das Du bei Deinem Besuch in Nördlingen ebenfalls nicht verpassen solltest, ist das RiesKraterMuseum. Hier wird das bereits erwähnte Ries-Ereignis anhand zahlreicher Exponate und Videos verständlich erklärt.

Wenn Du anschließend noch ein wenig mehr Zeit hast, empfehle ich Dir, Dich durch die Altstadt treiben zu lassen. Rund um den Markplatz finden sich viele sehenswerte Gebäude wie das Rathaus, der Kriegerbrunnen, die Alte Schranne und das Brot- und Tanzhaus. Anschließend lohnt es über den Hafenmarkt in das historische Gerberviertel zu schlendern, wo einst die Gerber ihre Felle bearbeitet und in der Eger gewaschen haben.

3. Oettingen – Störche im Tiefflug & heimische Rieser Küche

Ein weiterer wirklich sehenswerter Ort im Ferienland Donau-Ries ist Oettingen. Einst war Oettingen die Haupt- und Residenzstadt der Grafen und späteren Fürsten zu Oettingen. Zu Bayern gehört das Städtchen erst seit etwas mehr als 200 Jahren und die herrschaftliche Vergangenheit prägt das Stadtbild bis heute.

Von 1522 bis 1731 gab es zwei Höfe in Oettingen, den der fürstlichen Linie Oettingen-Oettingen und den der Linie Oettingen-Spielberg. Auch konfessionell war die Stadt damals gespalten. An die Teilung unter den beiden Fürstenhäusern erinnern noch heute die sich gegenüberstehenden Barock- und Fachwerkfassaden, die das Stadtbild prägen.

Das Fürstliche Residenzschloss ist noch immer im Privatbesitz der Familie Oettingen-Spielberg, die herrschaftlichen Residenzräume können heute jedoch besichtig werden. Der Besuch des Schlosses zählt damit sicherlich auch zu den Highlights beim Besuch der Stadt. Doch auch das Rathaus, das als eines der prächtigsten Fachwerkgebäude Schwabens gilt, ist sehenswert. Außerdem lohnt ein Spaziergang über die Schlossstraße, die am Königsturm beginnt und Dich am Marktplatz und an der Pfarrkirche St. Jakob vorbei bis zum Residenzschloss führt. In den Sommermonaten lohnt es anschließend weiter durch den zauberhaften Hofgarten mit dem Rhododendrengarten zu schlendern.

Von März bis August wird Dich bei einem Spaziergang durch Oettingen dabei ständig das Klappern der Störche begleiten, denn Oettingen ist die Storchenhauptstadt im Ferienland Donau-Ries. Auf den Dächern des Ortes ist so einiges los. Ganze 32 Storchenpaare nisten derzeit in Oettingen und bei einem Storchenrundgang kannst Du ihre Neststandorte entdecken.  

Alle Infos zum Oettinger Storchennester-Rundgang findest Du hier.

Wenn Du anschließend hungrig bist, empfehle ich Dir zu Mittag im Gasthaus Zur Post einzukehren. Die Räumlichkeiten des Gasthauses in der alten Poststation entzücken mit rustikalem Charme. Zudem ist der Schmankerlgasthof weit über die Stadtgrenzen hinaus für seine gutbürgerliche Küche bekannt. Wenn Du eine weitere typische Rieser Spezialität kosten möchtest, empfehle ich Dir die Rieser Festtagssuppe – eine klare Brühe mit Leberklösschen, Grießnocken, Minimaultaschen, Flädle (kleingeschnittener Pfannkuchen), kleinen Markklösschen und Eierstich als Einlage.

Die Rieser Festtagssuppe

Früher wurde die Festtagssuppe vor allem zu Hochzeiten serviert. Die verschiedenen, sehr zeitaufwendig herzustellenden Einlagen in der Brühe symbolisierten Wohlstand beziehungsweise den Wunsch nach Wohlstand für das Hochzeitspaar.

4. Der Bergschreinerhof – vom Leben auf dem Bauernhof & regionalen Spezialitäten

Nächster Stopp auf meinem Kurztrip durch das Ries war der Bergschreinerhof von Monika und Martin Färber in Wolferstadt. Bei einer Erlebnis-Führung mit Monika habe ich bei meinem Besuch die Tiere kennengelernt, mehr über die Arbeitsweise auf dem Bauernhof erfahren und einen Blick in den Zier- und Nutzgarten geworfen.

Anschließend gab es dann ein großes Stück hausgemachten Himbeerkuchen im zum Bauernhof gehörenden Hofcafé – mit Abstand der beste Himbeerkuchen den ich je gegessen habe. In dem gemütlichen Café werden neben Kaffee und Kuchen aber auch deftige Speisen aus saisonalen und regionalen Zutaten und regionale Biersorten serviert. Das Fleisch und die Wurst, welche für die deftigen Speisen verwendeten werden, stammen allesamt von den eigenen Tieren. Obst, Gemüse und Kräuter kommen weitestgehend aus dem Nutzgarten des Hofs.

Eine weitere Besonderheit ist zudem der 24-Stunden Fleischverkauf. In der Bergschreiner BeefBox findest Du zu jeder Tages- und Nachtzeit, wenn alle Supermärkte bereits geschlossen sind, portionsweise frisch vakuumiertes Fleisch – ob Schweinekotelett, Bratwurst oder Filet. Dazu gibt es in dem rund um die Uhr geöffneten Hofladen regionale Produkte wie Eis, Eier oder Nudeln, aber auch Marmeladen aus eigener Herstellung.

5. Monheim – der Buchstabenweg & die Kochkunst der Ferbers

Letzter Stopp beim meinem Ausflug ins Ferienland Donau-Ries war das idyllische Jurastädtchen Monheim, das an der alten Handels- und Salzstraße auf halbem Weg zwischen Nürnberg und Augsburg am Schnittpunkt zwischen Schwaben, Franken und Bayern liegt. Monheim ist das kleinste Städtchen im Landkreis Donau-Ries, mit seinen restaurierten Fachwerkbauten und den stolzen Bürgerhäusern aber dennoch ein echtes Highlight und ein Ort voller spannender Geschichte.

Am besten erkundet man das beschauliche Monheim auf dem selbstgeführten Buchstabenweg M-O-N-H-E-I-M, der wie es der Name schon verrät aus den Buchstaben des Ortes besteht. Für jeden Buchstaben findest Du im Ort einen 80 cm hohen Jurastein, der mit einer Informationstafel versehen ist und Dir Wissenswertes zu den geschichtsträchtigen Gebäuden und Plätzen von Monheim vermittelt. So steht der Buchstabe H beispielsweise für das barocke Rathaus mit dem beeindruckenden Sitzungszimmer, dessen Decken der jüdische Kaufmann und ehemalige Besitzer Abraham Elias Model einst mit alttestamentarischen Szenen aus Stuck verzieren ließ. Das zweite M steht für den Romanischen Kreuzgang, der noch heute von dem Benediktinerinnenkloster zeugt, das einst hier stand.

Nach dem Spaziergang durch Monheim habe ich den Abend im Restaurant by Ferber ausklingen und mich von Florian und Stefanie Ferber kulinarisch verwöhnen lassen. Bis Du das auch kannst, musst Du Dich leider noch ein bisschen gedulden. Die offizielle Eröffnung des Restaurants am Marktplatz folgt erst im Herbst, wenn die Renovierung abgeschlossen ist. Doch so viel kann ich schon mal verraten, das Restaurant ist supergemütlich, aber modern eingerichtet und das Konzept ist richtig cool.

Das Restaurant by Ferber hat eine komplett offene Küche, so dass Du Florian Ferber beim Zubereiten seiner Köstlichkeiten jeder Zeit auf die Finger schauen kannst. Kann passieren, dass Du Dich dann gar nicht mehr loseisen kannst und die fisch- und meeresfrüchtelastigen Vorspeisen einfach in der Küche kostest, während Du Dich mit Florian und Stefanie unterhältst und das ein oder andere Glas Wein genießt. So erging es mir zumindest, aber Küchenpartys waren eigentlich schon immer die besten, oder?

Mein Tipp

Wenn Du Dich nicht mehr gedulden möchtest, bis das neue Restaurant eröffnet: Die Ferbers haben auch einen Biergarten. Dieser ist ab Mai geöffnet. Neben Klassikern wie Schnitzel und Schweinebraten (Das Fleisch dafür kommt aus der Metzgerei by Ferber und wie es der Name schon verrät, gehört diese ebenfalls der Familie) gibt es hier auch leckere Brotzeiten, regionale Bierspezialitäten und schwäbischen Cider.

Warst Du schon mal in der Urlaubsregion Donau-Ries? Welches Städtchen hat Dir am besten gefallen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.


Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit dem Ferienland Donau-Ries e.V.

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

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