Winterurlaub in Japan: Skifahren & Snowboarden im Hakuba Valley
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Bei Japan denkt man an Tokyo, Sushi und vielleicht noch den Fuji. Aber sicherlich denkst auch Du dabei nicht an Winterurlaub und Snowboarden, oder? Die Skigebiete in Japan werden tatsächlich häufig unterschätzt. Doch echte Kenner wissen, nicht nur in den USA und Kanada gibt es feinsten Champagne Powder. Auch Japan hat Pulverschnee vom feinsten zu bieten. Schnee, den ich hier zu Lande so noch nicht gesehen habe, irgendwie trockener, pulvriger, einfach der beste Schnee der Welt – Schnee wie ich ihn so beim Snowboarden noch nie erlebt habe und der Schneereichtum in den Japanischen Alpen ist kaum zu überbieten.
Nun gibt es in Japan 500 Skigebiete, wo Du diesen unglaublich geilen Schnee erleben kannst. Doch es gibt nur eine Geburtsstätte des japanischen Wintersports und das ist Hakuba, eines der größten und schönsten Skigebiete in Japan – und seit den Olympischen Winterspielen in Nagano 1998 auch kein ganz unbekanntes Wintersportgebiet mehr. Denn damals wurde unter anderem das Skispringen auf den Schanzen von Hakuba ausgetragen, aber auch die alpinen Disziplinen.
Allgemeine Informationen über Hakuba
Hakuba befindet sich an der alten Salzstrasse in der japanischen Präfektur Nagano tief in den atemberaubenden Nördlichen Japanischen Alpen. Der Ort in der Chubu Region ist irgendwie nichts halbes und nicht ganzes zwischen Dorf und Stadt. Im Hakuba Valley zwischen den Skigebieten Happo-One, Goryu und Iwatake befindet sich einfach eine große Ansammlung an Häusern, weit verteilt über das ganze Tal. Ausgerichtet ist hier alles auf Tourismus, denn Hakuba ist von den hauptsächlich japanischen, aber auch australischen und wenigen europäischen Touristen im Winter und dem Wandertourismus im Sommer abhängig. Heißt auch Après-Ski wird hier beispielsweise geboten, also Hüttengaudi auf japanisch eben. Wer es entspannter mag nutzt die schönen Thermalquellen im Ort um nach dem Skifahren zu entspannen und danach geht man dann zum Essen in eines der unzähligen Restaurants im Ort.
Die Wintersportsaison – die beste Reisezeit für Hakuba
Während wir in den letzten Jahren im europäischen Winter häufig über zu wenig Schnee geklagt haben, kann sich Hakuba jeden Winter kaum retten vor Schnee. Gleich mehrere Meter hoch liegt dieser hier im Winter normalerweise. Schneehöhen von denen österreichische und Schweizer Skigebiete häufig nur träumen können. Die jährlichen Schneehöhen in Hakuba liegen bei imposanten 11 Metern.
Auch die Saison dauert hier wesentlich länger als in europäischen Wintersportgebieten. Die Wintersportsaison beginnt bereits im Oktober und endet Mitte Mai. Die Hochsaison ist Januar und Februar, allerdings fällt in dieser Zeit auch der meiste Schnee.
Das Wintersportgebiet Hakuba
Eigentlich reden wir hier nicht von einem Wintersportgebet, denn im Hakuba Valley findest du gleich 9 Skigebiete, die Snowboarder, Skifahrer und Skitourengeher jeder Könnerstufe etwas zu bieten haben. Alle Skigebiet zusammen verfügen über 135 Lifte, davon 5 Gondeln. Wobei ich darauf hinweisen muss, dass wer modernen Standard wie in Europa erwartet falsch gedacht hat. Die Lifte hier stammen fast alle aus den 80er Jahren als Japan wirtschaftlich boomte und die Skigebiete regen Zulauf fanden. Einige wenige der Sessellifte verfügen nicht einmal über einen Bügel um den Lift zu schließen. Daher sind manche Lifte für Familien mit Kindern defintiv nicht geeignet. Es gibt aber genügend Alternativen in allen Skigebieten.
Insgesamt laden über 200 Pisten jeder Schwierigkeitsstufe dazu ein erkundet zu werden. Verbunden sind die 9 Skigebiete allerdings nicht untereinander. Einzig Hakuba 47 und Goryu, sowie Cortina und Norikura verfügen über Verbindungen. Doch gibt es einen Skipass für alle Skigebiete und einen kostenlosen Shuttlebus der einen vom Ort in die unterschiedlichen Skigebiete bringt.
Alle Skigebiete im Hakuba Valley möchte ich Dir nun nicht im Detail vorstellen. Aber zwei, beziehungsweise drei, der Skigebiete habe ich genauer unter die Lupe genommen:
Das Skigebiet Happo-one
Bereits 1958 wurde das Skigebiet Happo-one in Betrieb genommen und gilt als eines der höchstgelegenen und besten Skigebietes des Landes. Das wohl bekannteste Skigebiet Japans war 1998 Austragungsort der Olympischen Spiele in Nagano. Die Saison dauert hier von Anfang Dezember bis Ende April. Wintersportler werden hier mit durchschnittlich 3,20 Meter Schnee verwöhnt, im Februar sind es normalerweise gar über 4 Meter. Daher gilt Happo-One auch als eines der schneesichersten Skigebiete Japans. Heute bietet Happo One 23 Lifte (ausschließlich Gondeln und Sessellifte) und 52 km Pisten aller Schwierigkeitsgrade für Skifahrer und Snowboarder, wobei diese hier defintiv in der Unterzahl sind. Dennoch fand ich das Skigebiet auch als Snowboarder unglaublich gut. Zwar wird hier kein Funpark geboten, dafür unglaublich gut präparierte Pisten und kilometerlange Abfahrten. Da das Gebiet recht groß ist verteilt sich der Besucheranstrom außerdem. Häufig ist man praktisch alleine auf der Piste und am Lift anstehen ist hier ein Fremdwort.
Kosten Skipass Happo-One:
- Die Tageskarte für Erwachsene kostet 5200 Yen (39 Euro)
- Die Tageskarte für Kinder kostet 3000 Yen (23 Euro)
Die Skigebiete Hakuba 47 und Goryu
Das Skigebiet Hakuba 47 und Goryu sind eigentlich zwei Skigebiete, die zusammen geschlossen wurden. Das größere der beiden Skigebiete ist Goryu, das mit 13 Liften und 16 Pisten verschiedener Schwierigkeitsstufen aufwartet.
Im Gegensatz zu Happo One gibt es hier noch viele Schlepplifte. Das Fahren abseits der ausgeschilderten Pisten ist hier aus Sicherheitsgründen komplett verboten. Außerdem ist das Skigebiet recht flach und daher bei Anfängern sehr beliebt. Da wesentlich kleiner als Happo One verteilen sich die Skifahrer und Snowboarder hier auch nicht so gut, daher sind die Pisten teils sehr voll. Auch das Skifahren bei Flutlicht auf der Talabfahrt ist zwar eine schöne Idee, macht bei den Menschenmassen aber eher mässig Spaß.
Der Name Hakuba 47 kommt von dem Konzept des Gebietes: 4 Jahreszeiten, 7 Tage pro Woche. Dennoch ist Hakuba 47 vor allem als Skigebiet bekannt. Gerade mal 6 Lifte und 8 Pisten bietet Hakuba 47. Fast alle Pisten befinden sich an Nordhängen. Dadurch ist der Schnee hier zwar der absolute Hammer, die Sonne erblickt man jedoch eher selten und es ist oft recht frostig. Im Vergleich zu Goryu und anderen Skigebieten im Hakuba Valley ist das Terrain hier außerdem um einiges steiler, daher findet man hier auch wesentlich weniger Anfänger auf den Pisten.
Doch ist das Gebiet bei Snowboardern sehr beliebt, da es hier einen großen Snowpark mit Kickern, Rails und einer der wenigen Halfpipes in Japan gibt. Auch in Hakuba 47 ist das Fahren abseits der Pisten leider verboten. Du riskierst Deinen Skipass zu verlieren, wenn Du es doch tust.
Kosten Skipass Hakuba 47 & Goryu:
- Tageskarte ab 5000 YEN (38 Euro) für Erwachsene
- Tageskarte ab 4000 YEN (30 Euro) für Kinder von 12-17 Jahren
- Tageskarte ab 2700 YEN (20 Euro) für Kinder von 6-11 Jahren
- Kinder unter 6 Jahren dürfen kostenlos die Skilifte nutzen
Ausrüstung und Skipass Kosten in Hakuba
Du kannst natürlich, so wie ich, Deine ganze Wintersportausrüstung aus Deutschland mitbringen. Dazu solltest Du jedoch gleich bei der Flugbuchung Sportgepäck angeben. Alternativ kannst Du Dir Skier, Snowboard und Schuhe aber auch leihen. Spicy Rentals hat gleich 6 Geschäfte im Hakuba Valley. Du kannst problemlos Dein Equipment bei einer Filiale leihen und bei einer anderen zurückgeben, beziehungsweise einfach in Deinem Hotel lassen, dann wird es am Ende Deines Skiurlaubs abgeholt.
Ganz günstig ist das Ausleihen des Equipments allerdings nicht. Ski- und Snowboard-Sets (inklusive Schuhe und Stöcke) kannst Du ab 4500 Yen (34 Euro) pro Tag ausleihen.
Den Skipass kannst Du Dir entweder für jedes einzelne Skigebiet kaufen, oder Du holst Dir den Hakuba Valley Pass. Dieser ist in allen Skigebieten im Hakuba Valley gültig.
Kosten Hakuba Valley Pass:
- Tageskarte ab 6000 YEN (46 Euro) für Erwachsene
- Tageskarte ab 3400 YEN (17 Euro) für Kinder von 6-12 Jahren
- Kinder unter 6 Jahren dürfen kostenlos die Skilifte nutzen
- Nicht inkludiert ist jedoch das Night Skiing bei Flutlicht, denn einige Skigebieten sind bis 22.00 Uhr geöffnet. Dafür musst Du dir jedoch einen extra Skipass kaufen.
Was Hakuba im Winter noch zu bieten hat
Abgesehen von traumhaften Skipisten hat Hakuba im Winter aber noch mehr zu bieten. Wintersportler können hier außer Skifahren und Snowboarden auch Langlaufen, Schneemobiltouren unternehmen, sowie Schneeschuhtouren mit anschließendem Fondue. Oder wie wäre es mit Heliskiing oder Snowrafting? All das ist möglich in Hakuba.
Kulinarische Highlights und Unterkünfte in Hakuba
Hakuba kann nicht nur Wintersport, auch kulinarisch hat der Ort einiges zu bieten. Wie in einem Wintersportort so üblich gibt es hier unzählige Restaurants, Du hast also die Qual der Qual. Hier gibt es wirklich alles vom Fine Dining, über japanische Izakayas (traditionelle japanische Pubs), Koreanisches Barbecue, Chinesische Restaurants, aber auch Pizzerien und Steakhäuser. Im Gegensatz zu europäischen Skigebieten gibt es hier allerdings wirklich keine schlechten Restaurants. Denn Essen ist den Japanern unglaublich wichtig und schlechtes Essen konnte ich einfach wirklich nirgends finden.
Unbedingt probieren solltest Du hier die berühmten Sobanudeln (Buchweizennudeln) aus der Region.
Unendlich viele Tipps zu Restaurants und dem Nachtleben im Ort findest Du im Essential Guide.
Übernachtet habe ich im Happokan Hotel, das sowohl typisch japanische Zimmer mit Tatami Matten, als auch westliche Zimmer mit ganz normalen Betten anbietet. Die Zimmer sind schlicht und einfach aber sehr sauber und die Chefin des Hotels ist bezaubernd.
Weitere Hotels in dem schönen Wintersportort findest Du hier >>
Sommer in Hakuba
Bei allem was Hakuba im Winter zu bieten hat sollte man aber nicht vergessen, dass Hakuba auch zu anderen Jahreszeiten eine Reise wert ist. Am schönsten ist es sicherlich im Frühling wenn im Tal bereits die Kirschbäume prächtig blühen, man auf dem Berg aber noch Skifahren kann. Doch auch für den Sommerurlaub ist der Ort ein beliebtes Reiseziel für Outdoor-begeisterte Japaner, denn dann hat man hier alle Möglichkeiten zum Wandern, Klettern, Rafting, Mountainbiken und Paragliding. Außerdem kann man die Reise nach Hakuba ganz wunderbar mit einer Rundreise durch Chubu verbinden.
Anreise nach Hakuba
- Hakuba ist gerade einmal 3 Stunden von Downtown Tokyo entfernt
- Von den Flughäfen in Tokyo gibt es Shuttlebusse direkt ins Hakuba Valley
- Hin- und Rückfahrt gibt es bereits ab 18.400 Yen (26 Euro)
- Alternativ kannst Du auch mit dem Bus oder Shinkansen aus Tokyo, oder anderen Städten in Japan, nach Nagano fahren
- Von dort geht es mit dem Zug, Bus oder Taxi weiter nach Hakuba
- Die Fahrt von Nagano nach Hakuba dauert etwa 1 Stunde
Mehr Informationen zur Anreise findest Du hier >>
Hakuba bietet Schnee ohne Ende und die Möglichkeit sowohl einen Luxus-Skiurlaub zu erleben, als auch das authentische Japan kennenzulernen. Eine faszinierende Mischung, die für mich den absoluten Reiz an diesem Skigebiet ausgemacht hat.
Was ist Dein Lieblings-Skigebiet? Warst Du schon mal in Japan snowboarden? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Die Reise nach Hakuba wurde mir vom Chubu District Transport Bureau, Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism und Hakuba Tourism ermöglicht. Vielen Dank dafür!
Nina
Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.