7 Ideen für den Sommerurlaub im Montafon

Kennst Du das Montafon in Vorarlberg? Nach unserem Sommerurlaub im Bregenzerwald sind wir im Anschluss weitergefahren ins Montafon und haben traumhafte Wanderungen unternommen, atemberaubende Bergblicke genossen, mehr über den berühmten Montafonertisch gelernt und uns mit regionalen Köstlichkeiten aus der Region verwöhnen lassen.

7 Tipps und Highlights im Montafon verrate ich Dir im folgenden Beitrag und vielleicht kann ich Dich damit ja inspirieren, Deinen nächsten Urlaub im Montafon zu verbringen.

Allgemeine Infos über das Montafon

Das Montafon ist ein 39 Kilometer langes Tal mit 11 Ortschaften im österreichischen Bundesland Vorarlberg, das von der Bielerhöhe bis Bludenz reicht. Im Norden wird das Tal von der Verwallgruppe, im Süden vom Rätikon und der Silvretta begrenzt. Mit 3.312 Metern ist der Piz Buin der höchste Berg des Montafons und ganz Vorarlbergs.

Der Name Montafon ist rätoromanischen Ursprungs. Bis ins 15. Jahrhundert wurde in der Region Rätoromanisch gesprochen, wie heute noch im Engadin in Graubünden. Zur Herkunft des Namens Montafon gibt es verschiedene Theorien. Der historische Name Montavon könnte von « mont davon » stammen, was so viel wie Vorberg bedeutet, oder auch von « munt tovun », was so viel wie durchlöcherter Berg bedeutet.

7 Tipps & Highlights in der Region Montafon in Vorarlberg

1130 Kilometer markierte Wanderwege gibt es im Montafon und neun Bergbahnen der Region sind auch im Sommer in Betrieb. 15 Klettersteige und 8 Klettergärten locken zahlreiche Bergbegeisterte an. Auch Rennradfahrer und Mountainbiker kommen auf speziellen Strecken im Montafon auf ihre Kosten. Doch das Montafon hat noch weitaus mehr zu bieten. Auch Genussmenschen kommen hier voll auf ihre Kosten. Meine Auswahl an schönen Wanderungen und zahlreiche kulinarische Tipps:

1. Brunch auf dem Kristahof in Tschagguns

Auf dem Kristahof wird biologische Landwirtschaft aus Überzeugung betrieben. Nachhaltigkeit und Tierliebe werden hier großgeschrieben. Zum Bauernhof gehören neben der Landwirtschaft auch eine hofeigene Metzgerei, ein Ferienhaus und ein BIO-Hofladen. Dort kannst Du Eier, Gemüse, Obst, Fleisch- und Wurstprodukte, Getreide, Hülsenfrüchte, Essig, Öl, Kräuter, Gewürze, Honig, Marmelade, Käse, Joghurt vom Kristahof und viele Produkte von den umliegenden Almen kaufen.

Zudem kann man im Hofladen auf Voranmeldung täglich von 9.00 -13.00 auch herrlich brunchen und die regionalen Köstlichkeiten direkt vor Ort kosten.

Adresse: Kristastraße 3a, 6774 Tschagguns

Extra- Tipp

Wer möchte, kann sich nach Vorabreservierung auch in der Pension Fansekla direkt an der Kristbergbahn im Silbertal mit einem köstlichen Frühstück verwöhnen lassen. Das Frühstücksbüffet ist nicht riesig, aber richtig fein. Es gibt mit Sorgfalt ausgewählte Produkte aus der Region, die Bauch und Herz satt machen: leckere hausgemachte Marmeladen, herrlich frisch duftende Brötchen vom Bäcker ums Eck, würzigen Alpkäse und knackiges Obst aus der Region. Auf Wunsch werden zudem Eierspeisen, warme Süßspeisen und Smoothies frisch zubereitet.

2. Besuche Kunsttischler Markus Juen 

Eine der Besonderheiten des Tales Montafon sind dessen Tische, die sogenannten Montafonertische, die seit mehr als 300 Jahren in Handarbeit hergestellt werden. Sie gelten heute als Kulturgut. Früher wurde solch ein Montafonertisch dem Brautpaar als Hochzeitsgeschenk übergeben. Der Tisch bildet den zentralen Treffpunkt eines jeden Hauses, Gasthauses oder Restaurants. Üblicherweise gehören eine Eckbank und mehrere Stühle dazu.

Ursprünglich war der Montafonertisch viereckig und besaß gebrochene Ecken. Heute ist der achteckige Tisch gängiger, aber auch viereckige Exemplare sind sehr beliebt. Darüber hinaus besitzt der Montafonertisch eine Schublade für Besteck und schräge, gedrechselte Füße. Häufig haben die Tische auch ein Bodenbrettchen, welches die Tischbeine verbindet und zum Abstellen der Füße dient – sie werden Faulenzer oder Vergeltsgott genannt.

In der Mitte des Tisches befindet sich eine eingearbeitete Schieferplatte. Diese dient dazu, dass man heiße Töpfe und Pfannen direkt vom Herd auf den Tisch stellen kann, aber auch um mit Kreide etwas darauf zu schreiben, wie zum Beispiel die Punkte beim Jassen (das traditionelle Kartenspiel der Montafoner). 

Typisch sind darüber hinaus die bunten Einlegearbeiten aus einer Vielzahl verschiedener heimischer Hölzer wie Birne, Kirsche, Eiche, Buche, Nuss oder Ahorn. Stück für Stück werden sie in aufwendiger Handarbeit gefertigt und in Perfektion aneinandergereiht – die filigranen Muster müssen exakt zusammenpassen. Aufgrund der kunstvollen Holzverzierungen, aber auch Form und Farbe ist jeder Montafonertisch ein Unikat.

Schon als kleiner Junge hat Markus Juen die ersten Einlegearbeiten, das Herz eines jeden Montafonertisches, in der Werkstatt seines Vaters Raimund hergestellt. Heute ist der sympathische Kunsttischler aus St. Gallenkirch einer der Wenigen, der die Montafonertische noch in aufwendiger Handarbeit fertigt. Gerne lässt er sich dabei über die Schulter schauen und gibt sein von Generation zu Generation weiterbegebenes Wissen preis, denn so erhält er dieses so besondere kulturelle Erbe.

Ganz günstig sind seine individuell nach Kundenwunsch und in Handarbeit angefertigten Tische nicht, doch ist ein Montafonertisch eine wahre Wertanlage und wird als Familienstück von Generation zu Generation weitergegeben.

Adresse: Montafonerstraße 28b, 6791 St. Gallenkirch | Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 7.30 – 12.00 Uhr und von 13.00 – 17.30 Uhr, freitags nur am Vormittag

3. Abendessen im Gasthaus Löwen

Mehr als 500 Jahre gibt es den Traditionsgasthof Löwen in Tschagguns bereits – und damit ist das Gasthaus eines der ältesten im Tal – doch eines hat sich bis heute nicht geändert: noch immer treffen sich hier Einheimische und Gäste in der urgemütlichen Stube und man lässt sich gemeinsam klassische Wirtshausküche aus dem Montafon und saisonale Köstlichkeiten an traditionellen Montafonertischen schmecken.

In den Genuss von Sura Kees im Speckmantel, traditionelle Montafoner Graupensuppe oder Käsknöpfle und Wiener Schnitzel vom Montafoner Milchkalb kam hier einst schon der US-amerikanische Autor und spätere Nobelpreisträger Ernest Hemingway. Er verbrachte zwei mehrmonatige Winterurlaube in Schruns und beschrieb das Montafon ausführlich in seinen Werken « Schnee auf dem Kilimandscharo » und « Paris – Ein Fest fürs Leben », wodurch er die Region bekannt machte. Der Gasthof Löwen zählte zu seinen Lieblingslokalen. Einige Fotos an seinem Lieblingsplatz erinnern noch heute daran.

Adresse: Kreuzgasse 4, 6774 Tschagguns | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11.00 – 23.00 Uhr

Wissenswert

Der Montafoner Sauerkäse (Sura Käs oder Sura Kees) ist ein Sauermilchkäse der im Vorarlberger Montafon bereits seit dem 12. Jahrhundert hergestellt wird. Die erste urkundliche Erwähnung der Käseherstellung geht auf das Jahr 1240 zurück, als man jährlich zehn Käse an das Domkapitel in Chur abzuliefern hatte. Damit besitzt das Montafon eine der ältesten Traditionen der Käseherstellung im gesamten Alpenraum.

Der Sura Käs ist ein weißer bis gelblicher Käse ohne Rinde und mit einem teils topfenartigen Kern, der je nach Reifegrad sehr kräftig im Geschmack sein kann und eine leicht säuerliche und salzige Note besitzt. Der Sura Käs wird pur mit Schwarzbrot oder zu Kartoffeln gegessen, meist aber mit Essig, Öl und Zwiebeln serviert. Auch für Käsknöpfle wird er verwendet. Zudem schwören die Montafoner bei einem Kater auf Sura Käs.

4. Die Gauertaler AlpkulTour

Das Montafon ist durch zahlreiche Seitentäler stark gegliedert. Eines dieser Seitentäler ist das Gauertal am Nordhang des Rätikon in der Gemeinde Tschagguns. Inmitten dieser atemberaubenden Bergkulisse des Rätikon befindet sich der Erlebnisberg Golm, der zu den schönsten Wandergebieten Vorarlbergs gehört. Der schönste Wanderweg am Golm ist sicherlich die Gauertaler AlpkulTour, die mit dem österreichischen Wandergütesiegel zertifiziert ist.

Die Gauertaler AlpkulTour ist ein Themenweg mit 13 Skulpturen und Installationen des Künstlers Roland Haas und gibt ungewöhnliche Einblicke in das Hirtenleben und die jahrhundertealte Montafoner Maisäßtradition. Die Skulpturen erzählen Geschichten aus dem Montafon und informieren über die Alpkultur und die Dreistufenlandwirtschaft. An jeder Skulptur findest Du eine Stehle mit einem herausklappbaren QR-Code, den Du scannen kannst, um mehr Infos zu erhalten.

Wissenswert

Ein Maisäß ist ursprünglich eine landwirtschaftliche Fläche, die sich auf einer Seehöhe zwischen etwa 1.200 und 1.600 Metern befindet. Die Maisäßen waren aufgrund ihrer bewaldeten Hanglage für den Ackerbau unbrauchbar und wurden gerodet. So konnten die gerodeten Flächen für die Viehwirtschaft als Mittelstufe zwischen dem Heimgut im Tal und der Alpe oberhalb der Baumgrenze genutzt werden. 

Dadurch entstand im Montafon eine Dreistufenlandwirtschaft, die die Kulturlandschaft bereits über Jahrhunderte prägt. Die gesamte Vegetation wird jahreszyklisch genutzt. Im Frühjahr zieht die Familie mit dem Vieh vom Heimgut im Tal für rund vier Wochen auf den Maisäß. Geht hier das Futter zu Ende, geht das Vieh mit den Hirten für den Sommer auf die Alpe. Mit Beginn des Herbstes geht es dann zurück auf den Maisäß und anschließend wieder ins Tal, wo die Familie mit dem Vieh den Winter verbringt.

Zunächst geht es bei dieser Wanderung mit der Golmerbahn von Latschau zur Bergstation Grüneck. Ab hier folgt man dem Weg durch die imposante Gebirgskulisse in einem Auf und Ab zur Latschätzalpe, wo bis heute neben Butter und Bergkäse auch der traditionelle Montafoner Sura Kees hergestellt wird. Anschließend wanderst Du bergwärts und dann in einem stetigen Auf und Ab gen Lindauer Hütte am Fuß der berühmten Drei Türme, dem Wahrzeichen des Montafons.

Nach einer Stärkung lohnt es sich, den neben der Lindauer Hütte liegenden Alpengarten zu besichtigen, bevor Du Dich an den Abstieg machst. Über die Untere Spora Alpe und die Latschätzalpe geht es weiter durch die Gauertaler Maisäßlandschaft bis zum Gauertalhaus und anschließend weiter bis zum Ausgangspunkt Stausee in Latschau.

Geheimtipp

Wer möchte, kann auf der Lindauer Hütte eine Rast einlegen. Wer es authentischer mag, macht auf der Oberen Spora Alpe etwa 200 Meter oberhalb der Lindauer Hütte Pause. Hier ist es ein wenig, als sei die Zeit stehen geblieben. Maschinen, Traktoren und Hightech sucht man hier vergeblich. Nur traditionelles Werkzeug, Milchkühe, Rinder, Alpschweine, Ziegen, Esel und ganz viele Murmeltiere gibt es auf der von einer Agrargemeinschaft geführten Alpe.

Den in der Sennerei in Handarbeit hergestellten Sura Kees, Alpkäse, Butter und andere Köstlichkeiten, die auf der Alpe hergestellt werden, kann man kaufen oder direkt vor Ort probieren. Sündhaft gut sind auch die Kuchen, die auf der Alpe täglich frisch gebacken werden.

Allgemeine Infos zur Gauertaler AlpkulTour:
  • Dauer: etwa 6 Stunden (reine Gehzeit: 4 Stunden)
  • Auf- und Abstieg: 100 Höhenmeter / 1.000 Höhenmeter
  • Einkehr: Obere Spora Alpe, Lindauer Hütte, Gauertalhaus
  • Empfohlene Ausrüstung: Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Getränke, Sonnenschutz.
Weitere Highlights am Erlebnisberg Golm:
  • Der Alpine-Coaster-Golm in Latschau: Sommer- und Winterrodelbahn mit Zweisitzer-Schlitten.
  • Der Flying-Fox-Golm: An einem Stahlseil fliegst Du über den Stausee Latschau und genießt den Ausblick.
  • Der Waldseilpark-Golm: ist mit elf Parcours und 79 Übungen in drei Schwierigkeitsstufen der größte Waldseilpark Vorarlbergs.
  • Waldrutschenpark Golm: Besonders bei Kindern sind die kostenlosen Rutschen von der Mittelstation Matschwitz bis nach Latschau äußerst beliebt.

5. Genieße ein Eis im Gauertalhaus by Kristahof

Macht man die Gauertaler AlpkulTour, kommt man rund 45 Minuten vor Ende der Wanderung am Gauertalhaus vorbei. Dieses gehört zum Kristahof und ist die erste BIO zertifizierte Schutzhütte der Naturfreunde Österreich.

Bei einer Rast auf der Sonnenterrasse genießt man einen traumhaften Ausblick auf das Wahrzeichen des Rätikons – die Drei Türme – und leckere Spezialitäten aus der Bio-Küche. Richtig gut und eine herrliche Erfrischung nach einer anstrengenden Wanderung ist das selbst gemachte Eis.

Wer möchte, kann in den Zimmern oder im Matratzenlager des Gauertalhauses übrigens auch übernachten und die Schutzhütte als Basis für Wanderungen oder Bergtouren im Montafon nutzen.

6. Abendessen im Sushi-Hotspot Das Esszimmer by Emanuel Ganahl

Im Esszimmer by Emanuel Ganahl in Schruns verschmelzen alpine Kochkunst und internationale Klassiker. Emanuel Ganahls beruflicher Werdegang begann in Gaschurn, doch auf Jahren der Wanderschaft konnte er von Fachleuten auf der ganzen Welt lernen. Besonders inspirierend fand der Koch Japan und entdeckte dort seine tiefe Liebe zur Kunst des Sushi.

Die modernen Sushikreationen nach Muntafuner Art zählen daher sicherlich zu den Highlights auf der kleinen, aber feinen Speisekarte des Esszimmers. Doch auch mit Hauptgerichten wie geschmorten Sau-Backerl mit Erdnuss-Kokos-Polente, Teriyaki Jus und Brokkoli oder Tagliolini mit Amalfi-Zitronen und Rotgarnelen hat Emanuel Ganahl uns entzückt.

Charmant ist zudem der Service im stilvollen Restaurant und steht jedem Gast mit Rat und Tat zur Seite. Ausführlich wird die Speisekarte erklärt, beim Servieren noch einmal jedes einzelne Gericht und auch die Empfehlungen von Sky waren ausgezeichnet.

Adresse: Silvrettastraße 45, 6780 Schruns | Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 17.30 – 22.00 Uhr

7. Übernachten im Hotel Zimba in Schruns

Mitten in Schruns befindet sich das familiengeführte 4-Sterne-Hotel Zimba, das mit gemütlichen und komfortablen Zimmern mit Blick auf den namensgebenden 2.643 Meter hohen Berg Zimba – das « Montafoner Matterhorn » – und erstklassigem Service punktet.

Nach einem langen Tag am Berg kann man im Zimba herrlich im Hallenbad und im hauseigenen Wellnessbereich entspannen und Kraft tanken, bevor man sich anschließend beim Abendessen mit deftigen, gesunden und süßen Gaumenfreuden verwöhnen lässt.

Die Zutaten für sämtliche Speisen im Zimba kommen frisch aus der Region, da das Hotel die Initiative bewusstmontafon unterstützt und damit die direkte Zusammenarbeit zwischen Gastronomie und heimischer Landwirtschaft. Regionalität wird hier mit Stolz gelebt. So werden im Sommer wie auch im Winter regionale Spezialitäten entsprechend der jahrhundertealten Kulturlandschaft im Montafon angeboten.

Adresse: Veltlinerweg 2, 6780 Schruns

Hotel Zimba in Schruns, Montafon, Österreich
Hotel Zimba in Schruns, Montafon, Österreich

Warst Du schon mal im Montafon? Hast Du noch mehr Tipps für die Region in Vorarlberg? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!


Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Vorarlberg Tourismus und Montafon Tourismus. Im Beitrag gibt es persönliche Empfehlungen in Form von Werbelinks. Buchst Du über diese Links, erhalte ich eine kleine Provision. Für Dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten. Danke für Deine Unterstützung.

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
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