Meine Reisetipps für einen Kurztrip in die schottische Stadt Glasgow

Glasgow ist auf den ersten Blick vielleicht ein wenig grau, trist und rau. Doch auf den zweiten Blick ist die Stadt bunt und charmant. Hinter jeder Straßenecke verbergen sich Überraschungen: charmante kleine Geschäfte, coole Pop-up Stores, nette kleine Cafés und Restaurants und Kunst so weit das Auge reicht. Ein Wochenende ist weiß Gott nicht genug, um Glasgow mit all seinen Facetten und all seinen so unterschiedlichen Vierteln kennenzulernen. Aber es ist genug Zeit, um einen Einblick zu bekommen und später zum Wiederholungstäter zu werden, denn Glasgow ist durchaus eine Stadt, die man mehr als einmal bereisen kann.

Sehenswürdigkeiten & Tipps für ein Wochenende in Glasgow

1. Hop-on Hop-off Stadtrundfahrt

Um sich in kurzer Zeit erst mal einen Überblick zu verschaffen, bietet es sich an eine Hop-on Hop-off Bus Tour an. Der City Sightseeing Glasgow Bus, so ein richtig cooler roter Doppeldeckerbus, in dem man bei schönem Wetter auch auf dem Oberdeck draußen sitzen kann, fährt während der Saison alle 10 Minuten, in der Nebensaison alle 30 Minuten die verschiedenen Haltestellen an. 

Tickets sind für ein oder zwei Tage erhältlich. So lange Dein Ticket gültig ist, kannst Du so oft wie Du möchtest aus- und einstigen. Oder Du lässt Dich einfach 80 Minuten durch die Stadt kutschieren und lauschst den allgemeinen Infos über die Stadt und die Sehenswürdigkeiten, der Geschichte von Glasgow und den vielen netten Anekdoten. Wenn Du nicht sicher im Englischen bist oder Dich mit dem ausgeprägten schottischen Akzent der Tourguides schwertust, kannst Du Dir die Kommentare über Kopfhörer übrigens auch auf Deutsch anhören.

Die Hop-on Hop-off Stadtrundfahrt kannst Du hier buchen

Das Tagesticket für die Hop-on Hop-off Tour kostet £ 18.00, für zwei Tage kostet das Ticket £ 24.00. Wenn Du 2 Tage Zeit hast, lohnt der Kauf des 2-Tagestickets daher auf jeden Fall.

2. Eine Street Art Tour mit Photo Walk Scotland

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten wird Streetart in Glasgow nicht nur toleriert, sondern auch gefördert. Wir reden hier nicht von hässlichen Tags und Schmierereien, sondern wirklich von Kunst. Und diese ist in Glasgow wahrlich nicht zu übersehen. An jeder Straßenecke, mal mehr, mal weniger auffällig, finden sich kleine und große Kunstwerke.

Um all diese Murals zu entdecken und auch mehr über die einzelnen Werke und ihre Künstler zu erfahren, kann ich Dir die Street Art Tour mit Tommy von Photo Walk Scotland empfehlen.

Tommy führte mich durch die versteckten Gassen Glasgows vorbei an „The Musician“ von Rogue-One und Art Pistol, der sich zwischen den beiden bekannten Bars Howlin Wolf und Malone’s befindet. Passt ja zur „UNESCO-Stadt der Musik“ Glasgow oder?

Weiter ging es über die Buchanan Street, die Einkaufsmeile der Stadt, zum „Glasgow Panda“ von Klingatron, einem der bekanntesten Kunstwerke der Stadt. Vorbei an „The Wind Power“ und „Honey… I shrunk the Kids I’m sorry!“ von Smug gelangten wir zu einem meiner Lieblingswerke: „The most economical taxi“ ebenfalls von Rogue-One. Beeindruckend daran vor allem, dass sogar die Backsteinwand gemalt ist, aber auch die vielen Details des Murals.

Die zwei absoluten Highlights der Tour kamen dann noch am Ende: Der „Glasgow Tiger“ am Clyde Walkway ist vor allem bei Regen ein toller Fotosport. „St. Mungo“ von Smug in der High Street hat mich dagegen auf Grund der unglaublich Detailgetreue beeindruckt. So realistisch ist St. Mungo und die Spatzen drum herum, dass ich fast mit offenem Mund mitten auf der Straße stehen geblieben wäre.

Übrigens bietet Photo Walk Scotland nicht nur die Street-Art Tour in Glasgow an, sondern Tages- und Mehrtagestouren in ganz Schottland. Mehr Infos dazu findest Du hier.

Alternativ kannst Du Dir die Broschüre City Centre Mural Trail bei der Touristeninformation in Glasgow holen oder direkt hier downloaden und Dich auf eigene Faust auf den Weg machen.

3. Besuche die Clydeside Distillery

Seit einiger Zeit wird direkt in Glasgow wieder Whisky gebrannt und zwar in der Single Malt Scotch Whisky Distillery Clydeside am Queen’s Dock. Bei einer spannenden Tour durch die Distillery kannst Du mehr über die Herstellung von Single Malt Scotch Whisky und die Clydeside Distillery erfahren. Besonders empfehlen kann ich Dir aber die Chocolate & Whisky Tour, bei der Du nicht nur die Distillery kennenlernst, sondern im Anschluss an die Führung auch noch fünf verschiedene Whiskys mit der dazu passenden Schokolade probieren kannst.

Nach der Tour ist es dann Zeit für ein frühes Abendessen im Café der Destillerie. Sehr zu empfehlen ist die Taste of Scotland Platte mit feinstem geräucherten Lachs, Schinken, Salami, Pastrami und schottischen Käsespezialitäten. Dazu kannst Du natürlich auch hier noch ein feines Glas Whisky trinken.

Adresse: 100 Stobcross Rd, Glasgow | Öffnungszeiten: täglich von 10.00 – 18.00 Uhr

4. Auf den Spuren von Jamie und Claire 

Die Buchreihe Outlander von Diana Gabaldon habe ich tatsächlich bereits in meiner Jugend angefangen zu lesen. Mittlerweile erlebt die Geschichte um die Militärkrankenschwester Claire Randall, die eine Zeitreise von 1945 ins 18. Jahrhundert der schottischen Highlands macht, durch die Fernsehserie einen enormen Hype. 

Ich muss sagen, dass ich die Serie wirklich sehr gelungen finde, obwohl ich normalerweise ungern Verfilmungen lieb gewonnener Bücher sehe, da diese häufig nicht an die Bücher rankommen. Der Erfolg der Serie liegt aber sicherlich auch an den ausgezeichneten Schauspielern: Caitrione Balfe, die die Claire verkörpert und der schnieke Sam Heughan in der Rolle des Jamie.

Die fiktive Welt von Jamie und Claire ist tatsächlich gar nicht so fiktiv, denn viele der Drehorte sind schottische Sehenswürdigkeiten, die Du besichtigen kannst. Und diese findest Du nicht nur in den Highlands, auch direkt in Glasgow kannst Du Dich auf die Spuren von Claire und Jamie begeben.

So wurde zum Beispiel im Pollok Country Park eine der Szenen gedreht, in welcher Claire sich auf die Suche nach Heilpflanzen und Kräutern begibt, aber auch das Duell zwischen Jamie und „Black Jack“. Doch auch sonst ist die wunderschöne Gartenanlage wirklich sehenswert und lohnt einen Spaziergang.

Die Krypta der Kathedrale von Glasgow diente als L’Hopital des Anges. Die Furey Street in Boston, in welcher Claire mit Frank Randall und Brianna lebte, befindet sich tatsächlich auch in Glasgow. Gefilmt wurden die Szenen nämlich in der Dowanhill Street.

Szenen die Frank an der Harvard Universität zeigen wurden ebenfalls in Glasgow gedreht und zwar an der University of Glasgow.

Mehr Infos zu den Filmlocations von Outlander findest Du hier.

Zudem kann ich Dir die Outlander Adventure Tour empfehlen, wenn Du mehr Filmlocations der Fernsehserie Outlander kennenlernen möchtest.

Nach einem Spaziergang durch die Stadt empfiehlt sich danach ein Besuch der Kelvingrove Art Gallery and Museum – sicherlich eines der abgefahrensten und coolsten Museen, die ich je besucht habe. Man sollte sich für das Museum auf jeden Fall ein paar Stunden Zeit nehmen, denn es gibt hier eine Menge zu sehen.

Ganze 22 Galerien mit rund 8000 Ausstellungsstücken gibt es zu bestaunen: von Gemälden flämischer Meister über historische Waffen, Werke von Charles Rennie Mackintosh, moderne Kunst, eine Spitfire aus dem 2. Weltkrieg, eine riesige Orgel sowie eine große naturkundliche Ausstellung sind nur ein Teil des kunterbunten Mischmaschs.

Nach dem Museum bietet sich außerdem ein Spaziergang durch den schönen Kelvingrove Park an. In der westlichen Ecke des Parks lädt das hübsche Clachan Café in einem nachgebauten gälischen Highland Dorf zum Verweilen ein.

Adresse: Argyle Street, Glasgow | Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag & Samstag von 10.00 – 17.00 Uhr, Freitag und Sonntag von 11.00 – 17.00 Uhr | Der Eintritt ist kostenlos

Schöne Touren & Aktivitäten in Glasgow

Wenn Du die Stadt noch besser kennenlernen oder Ausflüge in die Umgebung machen möchtest, kann ich Dir außerdem folgende Touren und Aktivitäten empfehlen:

Essen in Glasgow

Brunch im Wilson Street Pantry

Am besten beginnt man den Tag in Glasgow mit einem leckeren Frühstück im Wilson Street Pantry. Im Herzen von Merchant City bieten Neil und seine Frau in dem relaxten kleinen Bistro leckeren Brunch und feinste Kaffeespezialitäten an. Und Brunch gibt es hier den ganzen Tag!

Sehr lecker sind die Eggs Benedict. Für die Experimentierfreudigen unter Euch: Die Eier werden auch auf Haggis (gefüllter Schafsmagen) serviert. Für die, die darauf lieber verzichten, gibt es leckere hausgemachte Sauerteigbrote, belegt mit Avocado, Gemüse oder Pastrami. Ebenfalls köstlich sahen die Salate und die kleinen Hauptgerichte aus. Falsch machen kann man hier also sicher nichts.

Adresse: 6 Wilson St, Glasgow | Öffnungszeiten: täglich von 9.00 – 16.00 Uhr

Abendessen im The Butterfly and the Pig

Eine wunderbare Mischung aus Shabby Chic, Antiquitäten und kunterbunt zusammengewürfelten Möbeln geben dem The Butterfly and the Pig ein ganz wunderbares Flair. Nachmittags wird in den Tea Rooms ein ausgezeichneter Afternoon Tea, später der High Tea serviert. Im Restaurant speist man abends bei Livemusik Klassiker wie Steak Pie, Shepherd’s Pie, Fish and Chips, Burger, aber auch leckere Salate und Suppen. Auch Vegetarier finden auf der Karte leckere und frische Gerichte.

Adresse: 153 Bath St, Glasgow

Unterkunft in Glasgow

Übernachtet habe ich im charmanten, stylish eingerichteten ABode Hotel im Herzen Glasgows. Das Hotel hat mich mit vielen kleinen Details wie den hübschen Kissen auf dem Bett und dem altertümlichen Aufzug verzaubert. Auch das kleine, aber feine Frühstücksbuffet mit Smoothies, Müsli und frischem Obst und die warmen à la carte Gerichte konnten bei mir punkten. So ging es dann gut gestärkt auf Erkundungstour durch Glasgow.

ABode Hotel, Glasgow
ABode Hotel

Die besten Glasgow Reiseführer

Warst Du schon mal in Glasgow? Vielleicht hast Du ja noch weitere Tipps für ein Wochenende in Glasgow? Ich freue mich über Ergänzungen zu meinem kleinen Reiseguide.

HAT DIR DER ARTIKEL GEFALLEN? BITTE TEILE IHN!
Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.