Auf dem Wild Atlantic Way von Bantry nach Galway

Von meinem Trip auf der Causeway Coastal Route, Belfast und meinem Wochenende in Dublin habe ich Dir ja bereits erzählt. Ein weiteres Highlight war für mich Irlands Westküste, oder besser gesagt auf dem Wild Atlantic Way von Bantry bis Galway.

Der Wild Atlantic Way ist Irlands spektakuläre Küstenstrasse, welche mit 2500 Kilometer eine der längsten Küstenstrassen der Welt ist. Entlang der Strasse gibt es natürlich noch viel mehr Sehenswürdigkeiten. Du kannst ihr komplett von Kinsale, im County Cork, bis in den Norden, ins County Donegal, folgen. Ich möchte Dir heute nur die Highlights auf einem Abschnitt der Strasse zeigen. Mehr Infos zum kompletten Wild Atlantic Way findest Du hier.

Meine 8 persönlichen Highlights an Irlands Westküste waren:

1. Irlands Westküste – Glengariff

Der Ort Glengariff an sich lohnt für einen Tag, Abends kann man schön Essen gehen und in einem der vielen Pubs der Live Musik lauschen.

Der wahre Grund warum Glengariff einen Besuch wert ist, ist die subtropische Garteninsel Garinish Island, oder auch Ilnacullin. Ilnacullin ist der alte Name und bedeutet „Insel der Stechpalmen“, wegen der Nähe zu Glengariff wird sie allerdings nur noch Garinish, „die nahe Insel“, genannt. Die Insel in der Bantry Bay ist so etwas wie die Insel Mainau des Nordatlantik. Schon um 1910 wurde die Insel von der englischen Familie Bryce, mit über 100 irischen Arbeitern, in einen riesigen botanischen Garten verwandelt.

Garinish Island

Garinish Island

Da gibt es einen schönen Park im italienische Stil, mit einer Casita für Teegesellschaften. Schön ist es auch am Seerosenteich vorbei zu schlendern. Einen griechischen Rundtempel und einen japanischen Garten gibt es außerdem.

Casita für Teegesellschaften

Casita für Teegesellschaften

2. Irlands Westküste – Kenmare

Kenmare ist eine kleine wundervolle und kunterbunte Küstenstadt, die mich einfach im ersten Moment mit seinem Flair fasziniert hat. Die kleine Stadt, mit etwa 1.700 Einwohnern, ist Ausgangspunkt für einen Roadtrip auf dem Ring of Kerry, oder auf der Beara-Halbinsel. Die meisten Besucher übernachten im weitaus touristischeren und lange nicht so beschaulichen Killarney.

Kenmare

Kenmare

Es wird Kenmare wirklich nicht gerecht dieses hübsche Örtchen auszulassen. Hier reihen sich viele Geschäfte, Restaurants und Pubs aneinander. Bunte kunstvolle Schilder an den Häusern zeigen, was sich in den Häusern versteckt. Kenmare ist die irische Hochburg des Kunsthandwerks. Hier wird vor allem hochwertige Spitze, aber auch Keramik und Schmuck gefertigt und Du kannst hier hübsche Mitbringsel erstehen.

Shop in Kenmare

Shop in Kenmare

In den Pubs von Kenmare gibt es Abends nicht nur tolle Livemusik, hier wird auch fangfrischer Fisch serviert. Ausgezeichnet essen kannst Du im preisgekrönten Horseshoe Pub, oder in dem etwas feineren Tom Crean Fish & Wine Restaurant. Hier gibts zum Beispiel frische Muscheln, oder frisches Atlantik-Lachsfilet mit Sesamkruste und einem Limetten-Koriander-Joghurt Dip. Das warme belgische Schokoladen-Soufflé und die Käseplatte sind darüber hinaus ein Gedicht.

Schokoladen-Soufflé

Schokoladen-Soufflé

Zum Übernachten kann ich Dir das Laburnum House empfehlen. Super sauber, ein tolles Badezimmer, sehr leckeres Frühstück und Daniela und ihr Mann sind super nette Gastgeber.

3. Irlands Westküste – Der Ring of Kerry

Von Kenmare aus solltest Du unbedingt eine Tour auf dem Ring of Kerry über die Halbinsel Iveragh machen. Der Ring of Kerry ist eine 179 km lange Panoramaküstenstrasse und mit Sicherheit eine der schönsten Strassen Europas.

Ring of Kerry

Ausblick am Ring of Kerry

Tipp: Busse dürfen den Weg nur gegen den Uhrzeigersinn fahren, daher solltest Du den Trip unbedingt im Uhrzeigersinn machen.

Mit der schönste Abschnitt ist, wie ich finde, das Stück landeinwärts von Killarney nach Kenmare. Die Küstenlandschaft, aber auch die Forts um Killarney und Cahersiveen sind absolut sehenswert. Dazu gibts malerische Buchten und kleine Strände.

Cliffs of Kerry

Cliffs of Kerry

Solltest Du nicht in Kenmare übernachten, kannst Du den Ring of Kerry natürlich auch von Killarney starten.

4. Irlands Westküste – Killarney

Killarney ist einfach wesentlich touristischer als Kenmare, hier reiht sich ein Hotel an das nächste. Böse Zungen behaupten, das Beste an Killarney sei die Strasse nach Kenmare. Das halte ich dann doch für etwas übertrieben, denn auch Killarney hat Schönes zu bieten.

Von Killarney lohnt auf jeden Fall ein Ausflug in den Killarney Nationalpark mit seinen 3 großen Seen und einer spektakulären Landschaft. Auf dem Lough Leane kannst Du einen Bootsausflug zur Innisfallen Island machen, wo sich noch heute die Reste einen romanischen Kirche befinden. Weitere interessante Geschichten erzählen die Ruinen rund um den See. Das Muckross House bildet das Herzstück des National Parks und vor allem der Park ist wie ich finde wirklich schön.

Muckross House

Muckross House

Unweit vom Muckross House befindet sich außerdem der Torc Waterfall, welchen ich persönlich jetzt allerdings nicht so sonderlich spektakulär fand.

Das Wahrzeichen Killarney ist Ross Castle, welches bei einer Führung besichtigt werden kann.

Zum Übernachten kann ich Dir Grove Lane Glamping empfehlen. Ganz nach dem Motto glamourös campen, kannst Du hier in einem Zelt in der Natur schlafen, ohne auf den Komfort eines bequemen Bettes verzichten zu müssen.

5. Dingle Peninsula

Man sagt, die Dingle Halbinsel sei die schöne Schwester der Halbinsel Iveragh. Angeblich auch nicht so voll wie der Ring of Kerry. Das kann ich jetzt so nicht behaupten, wir hatten das Glück das am Ring of Kerry gar nichts los war, gerade im Hauptort Dingle war dagegen die Hölle los.

Allerdings hat Dingle fantastische Strände wie den Inch Beach zu bieten und die ganze Insel ist wunderschön mit Fuchsien bewachsen, was Dingle zu einem sehr malerischen Ort macht.

Inch Beach

Inch Beach

Spektakulär ist der 30 km lange Slea Head Drive, eine Küstenstrasse entlang der Sehenswürdigkeiten der Halbinsel, wie dem Dunbeg Fort, den Beehive Huts und etwa 2.000 Megalithgräbern. Selbst wenn Du die Sehenswürdigkeiten nicht anschaust, die Landschaft ist gigantisch! Im Süden hast Du einen Ausblick zum Dunmore Head, dem westlichsten Punkt Irlands und den Blasket Islands.

Der berühmteste Bewohner von Dingle ist übrigens ein Delphin, genannt Fungie, der seit 20 Jahren im Hafen von Dingle lebt und heute eine Touristenattraktion ist. Wenn Du es etwas beschaulicher magst, kann ich Dir eine Whale Watching Tour mit Marine Eco Tours empfehlen.

The Lighthouse B&B

The Lighthouse B&B

Richtig gut übernachten kannst Du im The Lighthouse B&B. Köstliches Essen, wie zum Beispiel Fisch & Chips, aber auch viele andere Leckereien und tolle Live Musik gibt’s in Murphy’s Pub.

Dingle

Dingle

Auf jeden Fall solltest Du das Eis bei Murphy’s Ice Cream probieren. Neben den klassischen Sorten, selbstgemacht sind alle, gibt es hier auch einige außergewöhnlich Sorten, wie Dingle Sea Salt oder Blissful Butterscotch. Sehr lecker, mein Favorit ist aber Real Rum Raisin.

6. Irlands Westküste – Whale watching Marine Eco Tours

Die Whale Watching Touren mit Mick Sheeran solltest Du nicht verpassen. Mick und seine Crew sind an sich schon Originale und der Blick vom Schiff auf den White Strand und auf die Blasket Islands ist fantastisch. Die Seehunde beim Spielen zu beobachten war nur eines unserer Highlights, als wir mit Mick unterwegs waren. Wir hatten außerdem das Glück Porpoises, Schweinswale, die allerdings mehr mit Delfinen als mit Walen verwandt sind, zu sehen. Ein sehr seltener Anblick, da diese Tiere wirklich unglaublich scheu sind. Auf dem Rückweg wurde es dann wirklich wahr: wir bekamen einen Minkwal zu sehen! Zwar ziemlich weit weg, doch ist er immer wieder aufgetaucht und hat uns ein ganzes Stück begleitet.

Blasket Islands

Blasket Islands

Seehund

Seehund

Ein unglaubliches Schauspiel, dass ich nie mehr vergessen werde.

7. Irlands Westküste – Die Cliffs of Moher

Ok ein Geheimtipp sind die Cliffs of Moher nun wahrlich nicht. Aber meiner Meinung nach dennoch ein Must-See. Und wer nicht nur auf den ersten paar 100 Metern auf dem Weg bleibt, den alle Touristen nehmen, sondern die 5 km bis zum Hag’s Head wandert, der hat die Cliffs auch tatsächlich noch alleine und kann den traumhaften Ausblick auf die Aran Islands und bis nach Connemara genießen. Es sei denn, Du du hast Regen und Nebel wie wir! Was den Ausflug an die Cliffs of Moher jetzt aber nicht weniger spektakulär gemacht hat.

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Ich an den Cliffs of Moher

Ich an den Cliffs of Moher

Auch das Besucherzentrum, welches unterirdisch in die Hügelwand gebaut ist, ist sehr interessant. Hier erfährst Du alles über die Geschichte, Entstehung und den Tourismus an den Cliffs.

Das County Clare ist übrigens die Heimat der traditionellen irischen Musik, und wenn Du Glück hast steht ein Musiker am Weg der Cliffs. Den Klängen einer irischen Harfe lauschend, ist der Anblick der Cliffs wirklich überwältigend.

Zum Übernachten, in der Nähe der Cliffs, kann ich Dir den Fischerort Doolin empfehlen. Auch hier wird jeden Tag in einem der 3 Pubs des Ortes, mehr gibts nicht, Livemusik gespielt. Zum Essen kann ich Dir Fitzpatrick’s Bar im Doolin Hotel empfehlen. Köstliches Essen, wie Muscheln, aber auch göttliches Slow cooked Rindfleisch aus dem County Clare und tolle Live Musik erwarten Dich hier.

Fish & Chips in Fitzpatrick’s Bar

Fish & Chips in Fitzpatrick’s Bar

Übernachten kannst Du bei Patrick im B&B Ocean View.

8. Irlands Westküste – Galway

Galway ist nicht so groß wie Dublin oder Cork, aber die Hauptstadt der Festivals und der gälischen Kultur. Natürlich hat Galway auch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber vor allem gibt es hier tolle Pubs, Bars und Restaurants.

Traditionelle irische Folk Musik gibt’s jeden Abend in der Crane Bar in der Sea Road. Ein weiteres Highlight ist The Quays, ein Pub in einer alten Klosterkirche. Die Livemusik kommt von der Kanzel.

Galway ist jedoch nicht nur bekannt für gute Musik, sondern auch für ausgezeichnetes Essen. Besonders empfehlen kann ich Dir einen Besuch bei Sheridans Cheesemongers. Der kleine Käseladen ist ein Highlight und die Auswahl riesig. Direkt neben dem Laden gibt es eine kleine Bar mit einer fantastischen Weinauswahl. Hier kannst Du den köstlichen Käse, verschiedene Wurstsorten, als auch Hummus mit leckeren Kräckern direkt kosten.

Sheridans Cheesemongers

Sheridans Cheesemongers

Käseplatte bei Sheridans Cheesemongers

Käseplatte bei Sheridans Cheesemongers

In Aunty Nellie’s Sweet Shop solltest Du vorbeischauen und einige Süßigkeiten, oder die leckeren Butterscotch Bonbons, kaufen. Auch wenn Du nichts kaufst, der Laden ist einfach nur sehenswert.

Aunty Nellie's Sweet Shop

Aunty Nellie’s Sweet Shop

Von Galway aus kannst Du außerdem einen Ausflug zu den Aran Inseln machen, die mitten in der Galway Bay liegen. Hier existiert noch das echte keltische Irland. Brauchturm wird groß geschrieben und man spricht Irisch. Die Klippen der Aran Islands sind zwar nicht so bekannt wie die Cliffs of Moher, aber mindestens so schön. Vielleicht auch schöner.

Sicherlich gibt es noch viel mehr Orte an der irischen Westküste, die einen Besuch lohnen. Dies ist nur eine kleine Auswahl meiner ganz persönlichen Highlights.

Warst Du schon mal an der Irlands Westküste? Was waren Deine Highlights?

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Nina | Reisehappen Food- und Reiseblog
Nina

Hi! Ich bin Nina von Reisehappen! Bloggerin, Grafikerin & Illustratorin, Foodie und leidenschaftliche Köchin, Käseliebhaberin, Reisejunkie, Workaholic, Yoga addicted, 6 Kontinente – 70 Länder und noch immer vom Fernweh geplagt.